Wien und Bratislava haben beim Thema Parkraumbewirtschaftung wieder ihre Köpfe zusammengesteckt. Nach einem erfolgreichen Online-Meeting im Oktober trafen Expert*innen aus der slowakischen Hauptstadt nun ihre Kolleg*innen persönlich in Wien. Beim neuerlichen Treffen am 11. Dezember 2023 standen vor allem die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Parkzonen beider Städte im Fokus.
Im Vorjahr 2022 verbuchten beide Hauptstädte Meilensteine in der Parkraumbewirtschaftung: In Bratislava wurde geregeltes Parken eingeführt, in Wien die flächendeckende Kurzparkzone. Dementsprechend groß ist das beidseitige Interesse am Erfahrungsaustausch beim Thema Parken. Zuerst begrüßten Kolleg*innen der Abteilung Parkraumüberwachung (MA 67) die siebenköpfige Delegation unter Leitung von Peter Herceg, dem Bevollmächtigten des Bürgermeisters der Stadt Bratislava für Parkraumpolitik. Danach stand ein Treffen mit Expert*innen des Magistratischen Bezirksamts für den 4. und 5. Bezirk am Programm.
Ein prominentes Gesprächsthema war die Wiener Kurzparkzone. Schon 1993 wurde der 1. Wiener Bezirk zur Kurzparkzone erklärt und schaffte somit die Voraussetzung für das Parkpickerl für Bezirksbewohner*innen. Die Einführung der flächendeckenden Kurzparkzone 2022 markierte schließlich die größte Ausdehnung der Parkraumbewirtschaftung in der Wiener Geschichte. Allein in Wien-Liesing wurden ein Jahr später 89 Prozent weniger geparkte Autos ohne Wiener Kennzeichen festgestellt – das bedeutet mehr öffentlichen Raum für Anrainer*innen und weniger Verkehrsbelastung.
Auch die MA 67 zeigte Interesse an den Verkehrslösungen Bratislavas, darunter den Parkkarten. Mit der Bonuskarte darf für zehn Euro im Jahr täglich zwei Stunden lang außerhalb der Wohnzone geparkt werden, während Besucher*innenkarten das Parken als Gast von Anrainer*innen ermöglichen. In Bratislava gelten derzeit verschiedene Parkzonen unterschiedlicher Größe mit 2.000 bis 5.000 Abstellplätzen. In Anbetracht potenzieller Vorbehalte gegen Parkzonen setzen beide Städte auf umfassende Informationskampagnen für die Bevölkerung.
Darüber hinaus erläuterten die Expert*innen im Bezirksamt für den 4. und 5. Bezirk Details zum Parkpickerl, etwa den Ablauf der Beantragung, die Dauer der Kurzparkzonen von 10 bis 22 Uhr oder die Befreiung von Parkgebühren beispielsweise für Einsatzkräfte. Es war der zweite Fachaustausch zum Thema Parkraumbewirtschaftung zwischen Wien und Bratislava binnen drei Monaten und beide Seiten haben Interesse an weiterem Austausch bekundet.
Bratislava und Wien: Impulse zum städtischen Parken
Parkraumüberwachung (MA 67) – Stadt Wien
Stadt Bratislava (Englisch)
Parken (Englisch) – Stadt Bratislava