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VW will laut Betriebsrat mindestens drei Werke schließen

Der Autokonzern Volkswagen (VW)​ will mehrere Werke in Deutschland schließen und Zehntausende Arbeitsplätze abbauen. Laut Betriebsratschefin Daniela Cavallo sollen mindestens drei Werke geschlossen und viele Stellen gestrichen werden, auch durch betriebsbedingte Kündigungen. Die verbleibenden Standorte könnten ebenfalls verkleinert werden. Cavallo warnte davor, die Ankündigungen als leere Drohungen im Tarifkonflikt zu sehen. Zudem forderte sie konkrete Zukunftskonzepte statt Stellenabbau und kritisierte das Management scharf. Die IG Metall unterstützt diese Haltung. Personalvorstand Gunnar Kilian verteidigte die Sparpläne und betonte ihre Notwendigkeit um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens sicherzustellen. VW fordert zudem eine Kürzung des Haustarifs und Nullrunden, welche erhebliche Gehaltseinbußen für die Mitarbeitenden bedeuten würden. Die deutsche Bundesregierung zeigte sich besorgt und drängte auf den Erhalt der Arbeitsplätze. Am 30. Oktober soll eine weitere Tarifrunde in Wolfsburg stattfinden, in der VW konkrete Vorschläge zur Senkung der Arbeitskosten vorlegen will. Die Regierung forderte VW auf, Arbeitsplätze zu erhalten. Laut Regierungssprechern ist die Haltung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands) klar - vergangene Managementfehler dürften nicht zulasten der Beschäftigten gehen, die Sicherung der Jobs habe Priorität.​

28.10.2024
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Rüstungsabkommen in Berlin – Kroatien kauft 50 Leopard-Kampfpanzer

Am 28. Oktober 2024 wurden in Berlin zwei Verträge unterzeichnet, die die Rüstungspolitik Kroatiens für die kommenden Jahre definieren. Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands) und sein kroatischer Amtskollege Ivan Anušić (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) unterzeichneten eine Absichtserklärung zur Anschaffung von bis zu 50 Leopard 2A8-Kampfpanzern für die kroatischen Streitkräfte. Die Vereinbarung ist Teil eines Ringtauschs mit Deutschland und sieht vor, dass Kroatien 30 M84-Kampfpanzer sowie 30 M80-Schützenpanzer sowjetischer Bauart und Munition an die Ukraine liefert – finanziert durch Deutschland. Die Mittel sollen zur Beschaffung der Leopard-Panzer genutzt werden, deren erste Lieferung 2026 erfolgen soll. Die Kosten für Kroatien werden auf rund eine Milliarde Euro geschätzt. Details sollen Mitte November bekannt gegeben werden. Verteidigungsminister Anušić betonte, dass Kroatien russische Waffensysteme schrittweise durch westliche Technologien ersetzt. Verteidigungsminister Pistorius begrüßte die Beschaffung als Beitrag zur Stärkung des Industriestandorts Deutschland und zur Vereinheitlichung der NATO-Standards. Die ersten kroatischen Panzer sollen noch in diesem Jahr an die Ukraine geliefert werden. Zudem wurde eine Kooperation zwischen dem Industriegiganten Rheinmetall und dem kroatischen Hersteller DOK-ING aus Zagreb abgeschlossen, die ein Joint Venture zur Entwicklung militärischer fahrerloser Nutzfahrzeuge planen.

28.10.2024
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Czech Airlines stellt Betrieb nach 101 Jahren ein

Am 26. Oktober 2024 landete um 21.55 Uhr die letzte Maschine der legendären Czech Airlines (CSA) auf dem Prager Flughafen. Mit diesem letzten Flug endete eine über 101-jährige Ära einer der ältesten Fluggesellschaften der Welt. Die im Jahr 1923 gegründete CSA war ein fester Bestandteil der tschechischen Luftfahrt. Ihre charakteristischen Flugzeuge mit dem Kürzel "OK" waren weltweit bekannt und ein Symbol für Zuverlässigkeit und Qualität. Doch in den letzten Jahren kämpfte das Unternehmen mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten. Die Gründe für den Niedergang liegen vor allem in Fehlentscheidungen des Managements. Unter der Leitung des Managers und ehemaligen Verteidigungsministers Jaroslav Tvrdík (ČSSD – Tschechische Sozialdemokratische Partei), der die Führung im Jahr 2009 übernahm, geriet die CSA in eine tiefe Krise. Hohe Schulden und eine ineffiziente Unternehmensführung führten zu immer größeren Verlusten. Miroslav Kůla, ein ehemaliger Vorstandsvorsitzender, kritisierte Tvrdíks Führungsstil scharf. Er warf ihm vor, das Unternehmen nur als Geldquelle betrachtet zu haben. Tvrdík habe laut Kůla lediglich gewusst, wie man Geld ausgebe. Das Ende der CSA ist ein schmerzlicher Verlust für die tschechische Luftfahrt. Die Fluggesellschaft war nicht nur eine wichtige Arbeitgeberin, sondern auch ein Aushängeschild für das Land. Viele Tschech*innen verbinden mit der CSA schöne Erinnerungen an Reisen und Abenteuer. Die Flugstrecken der CSA werden künftig von der tschechischen Fluggesellschaft Smartwings weitergeführt. Die Czech Airlines werden nur mehr als Markenname weiterbestehen.

26.10.2024
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Plan zur Bahnmodernisierung in Serbien verabschiedet

Die serbische Regierung hat eine Verordnung verabschiedet, die den Raumordnungsplan des Sondergebiets des Infrastrukturkorridors der Bahnstrecke Belgrad–Niš festlegt. Sie schafft damit die Voraussetzungen für die Modernisierung und den Wiederaufbau der bestehenden Bahnstrecke auf drei Abschnitten: Velika Plana–Gilje, Paraćin–Stalać und Đunis–Trupale. Die Gesamtlänge beträgt rund 109 Kilometer.​ Mit der Verabschiedung dieses Raumordnungsplans werden auf diesen Abschnitten die Voraussetzungen für den Bahnverkehr mit einer Geschwindigkeit von 200 Stundenkilometer und für die Verbesserung der Qualität der Schieneninfrastruktur der E-70 und E-85 im Korridor 10 geschaffen. Auf diesem Abschnitt ist die Erweiterung von bestehenden Strecken geplant, die den Verkehr mit 160 Stundenkilometer ermöglichen werden. Die Reformagenda Serbiens enthält eine Liste von Projekten, die zur Finanzierung aus dem EU-Investitionsrahmen für den Westbalkan (WBIF) vorgeschlagen werden. Dazu zählen der Wiederaufbau und die Modernisierung mehrerer Eisenbahnstrecken, wie der Abschnitt von Valjevo nach Vrbnica und weiter bis zur Grenze zu Montenegro. Der für Infrastruktur zuständige Minister Goran Vesić (SNS –​ Serbische Fortschrittspartei) sagte, Serbien werde zus​ammen mit Montenegro die EU um Unterstützung für die Modernisierung der Eisenbahnstrecke Belgrad-Bar bitten. Der Wiederaufbau und die Modernisierung der Eisenbahnabschnitte Stalać – Kraljevo und Kraljevo – Rudnica ist ebenfalls ein Kandidat für EU-Unterstützung. Auf der Tagesordnung steht auch der Umbau und die Modernisierung des Eisenbahnabschnitts Ostružnica – Surčin – Batajnica. Dieser Abschnitt ist Teil des Hauptgüterverkehrskorridors auf dem paneuropäischen Güterverkehrskorridor Alpen – Westbalkan und dient ausschließlich dem Güterzugverkehr. Zudem steht auch der Wiederaufbau und die Modernisierung des Bahnabschnitts Stara Pazova – Šid auf der Tagesordnung.​​

24.10.2024
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Tschechien unterstützt ausgewählte Obdachlose mit 4.000 Euro

Ende November 2023 startete in Prag ein neues, einzigartiges Sozialprojekt namens "New Leaf Czech Republic". Dieses Projekt, bei dem sich Tschechien von Kanada inspirieren ließ, stellt einen unkonventionellen Ansatz dar, um das Problem der Obdachlosigkeit in Tschechien anzugehen. Anstatt Obdachlose in bestehende soziale Programme zu integrieren, erhalten ausgewählte Personen eine einmalige finanzielle Unterstützung von 4.000 Euro, um ihre Situation eigenständig zu verbessern. Dieses kontroverse Experiment zielt darauf ab, eine Antwort auf die Frage zu finden, ob eine unbedingte finanzielle Unterstützung Obdachlosen dabei helfen kann, dauerhaft aus ihrer prekären Lage herauszukommen. Nächstes Jahr sollen die Ergebnisse dann bekannt gegeben werden. Tschechien ist im Übrigen das erste europäische Land, das dieses Projekt durchführt. Für die Teilnahme am Projekt müssen Obdachlose drei Bedingungen erfüllen: sie müssen tschechische Staatsbürger*innen sein, dürfen nicht länger als zweieinhalb Jahre auf der Straße leben und dürfen weder alkohol- noch drogenabhängig sein. Insgesamt wurden in einer ersten Stufe 40 Obdachlose aus Prag ausgewählt. Das Projekt sucht auch nach sozialen Investor*innen, die bereit sind, finanziell zu unterstützen. Die erhoffte Wirkung soll ähnlich wie beim kanadischen Vorbild eine Reduzierung öffentlicher Kosten für die Betreuung von Obdachlosen sein. Im Rahmen der sozialen Unterstützung der Bürger*innen hat die Stadt Prag auch über die Verlängerung des Hilfspakets für Prager*innen entschieden, das ursprünglich aufgrund der hohen Inflation eingeführt worden war. Das Programm, welches vor allem Bildung und Unterstützung für Haushalte finanziert, wird bis Ende August nächsten Jahres fortgeführt. Da noch finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, könnte das Programm bei Bedarf sogar noch länger laufen. Aktuell stehen noch 1,2 Millionen Euro zu Verfügung.

23.10.2024
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Verkehrsamtsleiter Zagrebers ist neuer Aufsichtsratspräsident der Stadtwerke

Die intransparente Ernennung des neuen Aufsichtsratspräsidenten der Zagreber Stadtwerke Andro Pavuna sorgt für reichlich Kritik und Vorwürfe gegenüber der Stadtregierung. Der ehemalige Angestellte des Geheimdiensts war 2022 überraschenderweise zum Amtsleiter für Selbstverwaltung und Sicherheit ernannt worden. 2023 wurde ihm zusätzlich der Verkehrsbereich anvertraut. Kritiker*innen machen ihn für das Verkehrschaos der Stadt verantwortlich, da sich einige Baustellen auf Hauptverkehrsadern in die Länge ziehen. Verschwörungstheoretiker*innen behaupten sogar, dass der überzeugte Radfahrer Pavuna mit Absicht die Autofahrer*innen diskriminieren würde. Trotz der Kontroversen avancierte der diplomierte Psychologe vor allem hinter den Kulissen zu einem wichtigen Spieler. So wurde er im September dieses Jahres heimlich zum Aufsichtsratspräsidenten der Stadtwerke ernannt. Vom Konzern nicht publiziert, wurde die Ernennung nur durch die Änderung im kroatischen Firmenregister entdeckt. Die parteilose Gemeinderätin Dina Vasić kritisierte, dass Pavuna keinerlei Qualifikationen oder Erfahrungen im Management- oder Finanzbereich habe. Sie wirft der Stadtverwaltung vor, den Aufsichtsrat mit kompetenzbefreiten Beamt*innen ohne Fachwissen besetzen zu wollen, da in einem der größten kroatischen Konzerne nun drei von vier Mitgliedern Beamt*innen ohne Finanzwissen seien.​

23.10.2024
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Diskussionen um geplante Magnetschwebebahn in Berlin

In Berlin wird heftig über die Magnetschwebebahn diskutiert. Die Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) unterstützt das Projekt. Andere Parteien sind skeptisch. Eine Antwort des Senats auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Kristian Ronneburg (Die Linke) sorgte für Verwirrung - auch in der Medienlandschaft. Auf eine Nachfrage des Tagesspiegels bei Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) sagte deren Sprecherin, dass die Magnetschwebebahn in das Mobilitätskonzept Eingang finden werde. Aktuell arbeite man es zusammen mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) aus. Eine Machbarkeitsstudie sei daher sinnlos. Ronneburg kritisierte dies scharf und sprach von einem "gescheiterten Lobby-Projekt". Auch der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) habe kein Angebot für eine Grundlagenuntersuchung gemacht. All das wären aber notwendige Voraussetzungen für den Bau einer Magnetschwebebahn in Berlin. Die Bahn soll Teil eines neuen BVG-Mobilitätskonzepts werden - ein Entwurf wird nächstes Jahr erwartet. Berlins Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sieht die Bahn als Chance für die Außenbezirke. Zunächst waren Kosten von rund 80 Millionen Euro für eine fünf bis sieben Kilometer lange Magnetschwebebahn-Strecke angegeben. Expert*innen schätzen die Kosten jedoch auf 100 bis 180 Millionen Euro. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz kritisierte es als "Phantasieprojekt". Auch der genaue Streckenverlauf in Berlin blieb unklar. Eine Simulation zeigte die Bahn am Berliner Hauptbahnhof.​

22.10.2024
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Stadt Prag wird geothermische Energie der U-Bahnstationen nutzen

Die tschechische Hauptstadt Prag hat ein ambitioniertes Projekt zur nachhaltigen Energieversorgung auf den Weg gebracht. Im Rahmen der laufenden Errichtung der U-Bahnlinie D im Stadtteil Nové Dvory soll die geothermische Energie, die aus der Tiefe der U-Bahn-Tunnel gewonnen wird, zur Wärme- und Kälteversorgung neuer Wohngebäude genutzt werden. Dieses innovative Vorhaben ist Teil des umfassenden Klimaplans der Stadt und zielt darauf ab, den CO₂-Ausstoß zu reduzieren sowie die Energieeffizienz zu steigern. Die Entscheidung, die geothermische Energie der U-Bahn zu nutzen, ist das Ergebnis einer langjährigen Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung, des Prager Bauunternehmens (PDS) und des Prager Verkehrsbetriebes (DPP). Durch den Einsatz von Wärmepumpen, die direkt in die U-Bahn-Struktur integriert werden, können somit die neuen Wohngebiete in Nové Dvory auf umweltfreundliche Weise beheizt und gekühlt werden. Diese Technologie bietet zahlreiche Vorteile. Sie ist äußerst effizient, da Wärmepumpen aus einer Kilowattstunde Strom drei bis fünf Kilowattstunden Wärmeenergie erzeugen können. Zudem sind die Installationskosten vergleichsweise gering, da keine zusätzlichen Bohrungen notwendig sind. Die Nutzung geothermischer Energie aus der U-Bahn stellt einen wichtigen Schritt dar, um die Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten und die Klimaziele zu erreichen.​​

21.10.2024
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Pilotprojekt für Künstliche Intelligenz hilft Finanzmanagement in Sofia

Die Gemeinde Sofia startete ein Pilotprojekt, um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Finanzmanagement zu testen. Das Projekt ist Teil des Programms "Sandkasten für innovative Lösungen" Dabei wird der Einsatz neuer Technologien zur Verbesserung öffentlicher Dienstleistungen in der Stadt gefördert. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Sofioter Startup Tessier umgesetzt, das auf die Entwicklung von KI-Lösungen spezialisiert ist. Das System nutzt Chatbots, die automatisch Daten für neue Fördermöglichkeiten aus nationalen und europäischen Programmen sammeln, analysieren und synthetisieren. Dadurch wird der Datenverarbeitungsprozess erheblich beschleunigt und die Vorbereitung von Projekten erleichtert. Die Chatbots unterstützen Expert*innen, indem sie zusammengefasste Informationen zu den am besten geeigneten Förderprogrammen bereitstellen und neue Möglichkeiten in Echtzeit überwachen. Die endgültige Entscheidung über die Auswahl von Programmen und Finanzierung wird trotzdem von den Expert*innen getroffen. Dadurch kann die Wahrung der menschlichen Kontrolle und des Urteilsvermögens während des gesamten Prozesses gewährleistet werden. Mit dem neuen Projekt macht die Gemeinde einen entscheidenden Schritt in Richtung Integration moderner Technologien in die Verwaltungsprozesse. Und: Der menschliche Faktor bei der Entscheidungsfindung bleibt dabei aufrecht.

18.10.2024
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Neuer kroatischer Plan der Wohnungspolitik

​Der stellvertretende kroatische Ministerpräsident und Minister für Raumplanung, Bauwesen und Staatseigentum Branko Bačić (HDZ – Kroatische demokratische Gemeinschaft) stellte Ende letzter Woche den neuen nationalen Wohnungspolitikplan bis 2030 vor. Das Programm soll leistbares und nachhaltiges Wohnen ermöglichen. Es wird geschätzt, dass dafür 1,2 Milliarden Euro gebraucht werden. Das Wichtigste ist, leistbares Wohnen nicht nur für junge Personen zu ermöglichen, sondern für alle, die es sich derzeit nicht leisten können. Erstmals wird der Staat mit privaten Eigentümer*innen zusammenarbeiten. Eigentümer*innen leerstehender Wohnungen, in denen mindestens zwei Jahre lang niemand wohnt, können diese nun an den Staat vermieten. Der Plan wurde unter Berücksichtigung aller Aspekte der Bevölkerungs-, Sozial-, Wirtschafts-, Finanz-, Raum- und Umweltpolitik erstellt. In den letzten Jahren kam es zu einem starken Anstieg der Immobilien- und Mietpreise. 958.000 Wohnungen sind nicht zum Wohnen geeignet, gleichzeitig fehlen mehr als 230.000 Wohnungen. Minister Bačić äußerte auch, dass die Umwandlung von Wohneinheiten in Ferienwohnungen zur kurzfristigen Miete gestoppt werden müsse. Außerdem kündigte er eine Erhöhung der Zuschüsse für energetische Sanierungen an. Eine der neuen Maßnahmen ist die Rückerstattung der beim Kauf der ersten Immobilie gezahlten Umsatzsteuer. Bis 2030 will der Staat 8.000 Wohneinheiten bauen, zahlreiche Gesetze werden sich ändern und einige neue hinzukommen.​​​

18.10.2024
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  • Zagreb
  • Kroatien
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Ende der Beitragsbefreiung für junge Arbeitnehmer*innen in Kroatien

​Ab dem 1. Jänner 2025 haben Arbeitgeber*innen in Kroatien bei der Beschäftigung von Personen unter 30 Jahren nicht mehr das Privileg, von der Zahlung von Krankenversicherungsbeiträgen befreit zu sein. Diese Maßnahme wurde 2015 eingeführt, als die Jugendarbeitslosenquote 42,5 Prozent betrug. Aufgrund der deutlich niedrigeren Jugendarbeitslosigkeit hat die kroatische Regierung beschlossen, diese Entlastung abzuschaffen. Jedoch wird die Maßnahme für diejenigen, die es bereits nutzen, bis zum Ende umgesetzt. Die kroatische Regierung behauptet, dass dies zur Nachhaltigkeit des Gesundheitssystems beitragen würde und dass die Abschaffung dieser Maßnahme keine Auswirkungen auf die Höhe des Nettolohns haben werde. Die Lohnnebenkosten der Arbeitgeber*innen werden sich aber um etwa 300 Euro pro Monat erhöhen. Der Kroatische Arbeitgeberverband (HUP) kritisiert diese Entscheidung. Es wird befürchtet, dass die Folge eine Senkung der Bruttolöhne um fast 300 Euro sein könnte. Außerdem wird gewarnt, dass die Jugendlichen durch die Abschaffung dieser Maßnahme Kroatien verlassen und dauerhaft ins Ausland ziehen könnten, was die demografische Krise vertiefen werde. ​Der stellvertretende kroatische Ministerpräsident und Minister für Raumplanung, Bauwesen und Staatseigentum ​Damir Bakić (M – Wir können's!) unterstützt die Entscheidung, ist aber der Ansicht, dass zuvor das Gesundheitssystems reformiert werden sollte.

17.10.2024
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Reform der Migrationsstrategie in Polen

​Auf dem Parteitag der Regierungspartei Bürgerplattform (PO) am 12. Oktober 2024 hat Premierminister Donald Tusk einen harten Kurs angekündigt, nämlich ​eine vorübergehende territoriale Aussetzung des Asylrechts. Polen werde dem EU-Migrationspakt nicht zustimmen, wenn dieser die polnischen Interessen bedrohe. Der Staat müsse wieder vollständige Kontrolle darüber erlangen, wer nach Polen ein- und ausreise, erklärte Tusk und betonte, dass die illegale Migration auf ein Minimum reduziert werden solle. Tusks Ankündigung, das Asylrecht einzufrieren, löste Empörung bei Menschenrechtsorganisationen, Koalitionspartner*innen und der EU aus. Polens umstrittene Pläne Migrant*innen an der Grenze zu Belarus zurückzuweisen, könnten die Menschenrechtsverpflichtungen des Landes verletzen, warnte die EU umgehend. Die neue Migrationsstrategie, offiziell "Kontrolle zurückgewinnen, Sicherheit gewährleisten. Eine umfassende und verantwortungsvolle Migrationsstrategie für Polen 2025-2030", wurde am 15. Oktober im Ministerrat diskutiert und angenommen. Die wichtigsten Punkte umfassen die Möglichkeit einer vorübergehenden Aussetzung des Asylrechts, ein Rückführungsprogramm für Ausländer*innen, deren Aufenthalt in Polen als ungerechtfertigt oder unerwünscht gilt, einen "Staatsbürgerschaftstest" und verpflichtende Integrationsprogramme als Voraussetzung für den Erwerb der Staatsbürgerschaft oder des Daueraufenthaltsrechts. Die Entscheidung der Regierung ist jedoch nur der erste Schritt. Es sind noch Gesetzes- und Verordnungsänderungen erforderlich.​​

15.10.2024
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  • Zagreb
  • Kroatien
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Sieben Kandidat*innen wollen Zagreber Bürgermeister*in werden

Im Mai 2025 werden in Kroatien landesweit Kommunalwahlen stattfinden. In Zagreb werden dann sowohl der Posten des*r Bürgermeisters*in, als auch der Gemeinderat neu besetzt. Langsam kristallisieren sich die Namen der potentiellen Herausforder*innen des Amtsinhabers Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) heraus. Beinahe alle sind scharfe Kritiker*innen. Dazu gehören der enge Vertraute des 2021 verstorbenen Bürgermeisters Milan Bandić, Ivica Lovrić (PG – Blaue Stadt), sowie der parteilose Gemeinderat Trpimir Goluža. Die parteilose Gemeinderätin Dina Vasić, die 2021 als Vizebürgermeisterkandidatin für die Sozialdemokratische Gemeinschaft (SDP) antrat, sowie der jetzt parteilose, aber frühere sozialdemokratische Gemeinderatspräsident Davor Bernardić wollen den Bürgermeister ebenfalls herausfordern. Dessen Ex-Partei, die SDP, hat derzeit sogar zwei Bürgermeister-Kandidaten. Es handelt sich um den aktuellen Interimspräsidenten Branko Kolarić, der sich als Direktor des städtischen Gesundheitsamtes als einziger gerne mit dem Bürgermeister zeigt, sowie Gemeinderat Renato Petek (SDP), der einer der schärfsten Kritiker*innen von Tomašević ist. Wer von den beiden letztendlich kandidieren wird, hängt vom Ausgang des Parteitages der Zagreber Parteiorganisation am 9. November 2024 ab, bei der nach über zwei Jahren ein neuer Zagreber Parteipräsident gewählt wird. Der Parteitag der konservativen Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ) findet am 20. Oktober 2024 statt. Jedoch gilt es als beschlossene Sache, dass der Präsident der Zagreber HDZ, Mislav Herman ebenfalls als Bürgermeisterkandidat antreten wird, die offizielle Kür soll dann am Wochenende erfolgen.​

15.10.2024
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Verbot für Pub Crawls in Prag

Die Stadtverwaltung von Prag untersagt sogenannte Pub Crawls, also organisierte nächtliche Touren durch Prager Lokale für Tourist*innen. Der entsprechende Beschluss wurde am 14. Oktober 2024 im Stadtparlament verabschiedet und trat unmittelbar nach seiner Veröffentlichung in Kraft. Insbesondere der erste Prager Bezirk hatte das Verbot gefordert, weil dieser am stärksten unter dem nächtlichen Lärm betrunkener Tourist*innen gelitten hätte. Die Stadt setzte das Verbot durch die Änderung der sogenannten Marktordnung um, die festlegt, wo gewerbliche Aktivitäten ausgeübt werden dürfen. Nun verbietet die novellierte Verordnung das "mobile Erbringen von Dienstleistungen", wozu auch Kneipentouren zählen, mit Ausnahme der klassischen Begleitung von Gruppen oder Einzelpersonen zwischen 6 und 22 Uhr. In der Begründung für den Schritt wurden die Auswirkungen von Pub Crawls auf das städtische Leben und die Verwaltung angeführt, wie beispielsweise die Störung der Nachtruhe, erhöhte Lärmbelästigung, Verschmutzung des öffentlichen Raums und ein erhöhter Sicherheitsaufwand. Ein weiteres Problem ist laut Magistrat die Schädigung des Rufs und des Images Prags durch das regelmäßige Auftreten betrunkener Gruppen. Übermäßiger Alkoholkonsum und aufdringliches Verhalten im Zusammenhang mit Pub Crawls würden den Eindruck eines Mangels an Kultiviertheit erwecken, das Sicherheitsgefühl verringern und dazu führen, dass bestimmte Orte gemieden würden. Dies könne sich eventuell negativ auf die Wahrnehmung der Stadt durch Tourist*innen, potenzielle Investor*innen und die Bürger*innen selbst auswirken. Den Firmen zufolge, die die Pub Crawls organisieren, handelt es sich um einen populistischen Schritt.

14.10.2024
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Vorsitzende der Prager Verkehrsbetriebe wegen Bestechungsdelikten angeklagt

Am 14. Oktober 2024 nahm die Polizei im Rahmen einer umfangreichen Ermittlungsaktion Durchsuchungen bei den Prager Verkehrsbetrieben (DP) vor. Dabei wurden 13 Personen festgenommen und wegen des Verdachts der Bestechlichkeit im Zusammenhang mit öffentlichen Aufträgen angeklagt. Unter den Beschuldigten und Verdächtigen befinden sich prominente Vertreter der DP-Führungsebene, etwa Generaldirektor Petr Witowski, Personalchef Jiří Špička, Vorstandsmitglied Marek Kopřiva sowie Sicherheitsdirektor Bohdan Frajt. Witowski wies die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück und erklärte, er habe die Ermittlungsbehörden aktiv bei ihrer Arbeit unterstützt. Detaillierte Informationen zu den Vorwürfen finden sich auf der Website der Prager Oberstaatsanwaltschaft. Medienberichten zufolge stehen im Zentrum der Ermittlungen unter anderem Verträge zur Sicherung der Prager U-Bahn. So hätten die DP im Jahr 2010 einen umfassenden Vertrag mit einem Konsortium von Saab Czech und AŽD Praha abgeschlossen. Nach zwei Jahren zog sich Saab Czech aus dem Vertrag zurück und lieferte ausschließlich an AŽD Praha, wo derzeit ebenfalls Ermittlungen laufen. Prags Vizebürgermeister Zdeněk Hřib (Piratenpartei) forderte nach einer Sitzung des Stadtrats den Rücktritt von Generaldirektor Witowski, obwohl dieser nicht direkt angeklagt wurde. Sollte Witowski diesem Aufruf nicht folgen, würde Hřib dessen Abberufung in einer Sitzung des DP-Aufsichtsrats vorzuschlagen.

14.10.2024
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NGO wirft bulgarischen Behörden Vertuschung der Luftverschmutzung vor

Eine der größten Umweltorganisationen Bulgariens beschuldigt die Regierung und lokale Behörden, das tatsächliche Ausmaß der Luftverschmutzung in bulgarischen Großstädten zu verheimlichen. Offizielle Messungen in Sofia seien seit Jahren nicht repräsentativ, weil sich die staatlichen Messstationen außerhalb des am stärksten verschmutzten Stadtzentrums befänden, erklärt die Organisation Za Zemyata (Für die Erde). Das Ministerium für Umwelt und Wasserwirtschaft habe über Jahre verschwiegen, dass das Luftmesssystem fehlerhaft sei und den Verschmutzungsgrad nicht korrekt anzeige. In der Zwischenzeit hätten Stadtbewohner*innen unter Krankheiten gelitten, die mit der verschmutzten Luft in Zusammenhang stünden und einige seien möglicherweise vorzeitig gestorben, so die NGO. Die Sensoren der Regierung wurden nach 2010 aus den zentralen Bereichen der größten bulgarischen Städte entfernt, nachdem die EU-Kommission zwei Verfahren wegen Verstößen gegen die EU-Luftreinhaltegesetze eingeleitet hatte. Offiziell wurde die Verlegung mit "kommunalen Infrastrukturprojekten" begründet. 2022 gestand der damalige Umweltminister Borislav Sandov (parteilos) im Parlament, dass Bulgarien die Sensoren ​verlegen musste, um Geldstrafen der EU-Kommission zu vermeiden. Das bulgarische Umwelt- und Wasserministerium wies die Vorwürfe zurück, es würde die Luftverschmutzung vertuschen. Es besteht darauf, dass alle Luftqualitätsmessstationen den europäischen und bulgarischen Vorschriften entsprechen.​

13.10.2024
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