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Das Wiener Supergrätzl begegnet den Herausforderungen der Klimakrise auf Grätzlebene und bringt mehr Grün, Verkehrssicherheit und Platz für Erholung und zum Verweilen. Eine achtköpfige Delegation aus Prag, bestehend aus Bezirksrät*innen, Mitgliedern der Bezirksvertretung und Mitarbeiter*innen des Bezirksamtes des ersten Prager Bezirks, besuchte am 21. September Wien, um von den Wiener Expert*innen mehr über das Supergrätzl zu erfahren.
Weltweit stehen Städte vor ähnlichen Problemen: Die städtische Bevölkerung wächst, während steigende Temperaturen durch Hitzerekorde neue Herausforderungen mit sich bringen. Auch Wien ist von den spürbaren Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Um dieser Krise entgegenzutreten, sind zukunftsweisende stadtplanerische Projekte notwendig, die bis auf Grätzlebene reichen. Genau hier setzt das Wiener Supergrätzl an.
Zum Auftakt des Expert*innenaustausches präsentierten die Mitarbeiter*innen der Stadt Wien sowie die mitwirkenden Mitarbeiter*innen der Landschaftsarchitektur und urbane Transformation OG das Projekt Supergrätzl Favoriten. Das Projekt startete 2021 mit dem Ziel, im Stadtgebiet "urbane Zellen" zu schaffen, die unter anderem durch einen verkehrsberuhigten Kern zu einer lebenswerteren und nachhaltigen Gestaltung des Straßenraums beitragen.
Das Pilotprojekt Supergrätzl hat das Ziel, die Lebensqualität der Anwohner*innen zu verbessern. Im Fokus stehen daher die Bewohner*innen. Die geschaffene Atmosphäre unterstützt die Verbundenheit der Anrainer*innen mit ihrem Grätzl und dem Bezirk. Das Gebiet ist dicht besiedelt und benötigt zusätzliche Freiräume in der unmittelbaren Umgebung der Bewohner*innen. Darüber hinaus leidet das Grätzl unter hoher Hitzebelastung und erfordert kühlende Maßnahmen. Inspiriert von den Superblocks in Barcelona stehen die Begrünung, die Schaffung von mehr Freiräumen und die Verkehrsberuhigung im Mittelpunkt. Die Verbesserung der Verkehrssicherheit ist ebenfalls von großer Bedeutung, da sich im Pilotgebiet mehrere Bildungseinrichtungen wie die Mittelschule Herzgasse und mehrere Kindergärten befinden.
Nach verschiedenen Planungsmaßnahmen und durchgeführten Beteiligungsformaten steht nun die erste Planungs- und Bauphase an. Die Stadt Prag befindet sich momentan ebenfalls in Planungsphase für neue Projekte. Daher interessierte sich die Delegation besonders für die Bürger*innenbeteiligung im Vorbereitungsprozess, die Wahrnehmung der Anrainer*innen und die Auswahlkriterien des Projektgebietes sowie die Auswirkungen der räumlichen Umgestaltung auf die Bewohner*innen.
Im Anschluss fand ein Spaziergang durch das Supergrätzl statt, wo die Delegation auch die bereits adaptierten Diagonalfilter besichtigen konnte. Durch diese wird der motorisierte Verkehr an einer Kreuzung in zwei Einbahnspuren umgeleitet, die Durchgangsmöglichkeit für Fußgänger*innen und Radfahrende bleibt jedoch erhalten. Weitere Fragen zur Umsetzung wurden diskutiert.
Die Stadt Wien bot der Prager Delegation weitere Unterstützung bei den Vorbereitungen für geplante Projekte an. Die Delegationsteilnehmer*innen sahen den Austausch als Anfang einer längerfristigen Zusammenarbeit und planen, die Wiener Expert*innen auch nach Prag einzuladen.
Supergrätzl Favoriten – Stadt Wien
