Das Forschungszentrum CNT aus Sarajevo, welches den ersten Wasserstoffelektrolysator im Balkan baute, reiste nach Wien, um sich mit den Wiener Stadtwerken, Wiener Netzen, den Wiener Linien und der MA 48 über die Zukunft der Wasserstoffnutzung in der Bewältigung der Energiewende auszutauschen.
Im Mai nahm ein Gas- und Wasserstoffexperte der Wiener Netze am Sarajevo Innovation Summit teil. Dabei wurden die wichtigsten Wiener Projekte und Ansätze, die Pläne von Sarajevo und die gemeinsamen Herausforderungen besprochen. Außerdem besichtigte man das Zentrum für fortschrittliche Technologien Sarajevos (CNT), das die einzige maßgebliche Stelle in der Hauptstadt Sarajevo ist, die sich mit dem Einsatz von Wasserstoff beschäftigt und künftig relevante Kommunalbetriebe unterstützen wird. Um nun die Wiener Best-Practices zur Energieerzeugung aus Wasserstoff vor Ort zu erleben, reisten die Experten aus Sarajevo von 29. bis 30. Juli nach Wien.
Die Stadt Wien begann erst 2020 mit dem Ausbau ihre Wasserstoffkapazitäten, jedoch bereits vier Jahre später liefert das städtische Kraftwerk Wasserstoff für öffentliche und private Kund*innen. Um bis 2040 CO2-neutral zu werden, sind erhebliche Investitionen in die Infrastruktur erforderlich, da die Zahl der Abnehmer*innen sehr groß ist.
Die Delegation aus Sarajevo erhielt bei den Wiener Stadtwerken und Wiener Netzen einen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten und Herausforderungen im Bereich Wasserstoff. Neben der Nutzung für Mobilität findet Wasserstoff auch Anwendung in der Strom- und Wärmeerzeugung. Ohne internationale Pipelines ist es nicht möglich, den Bedarf einer Großstadt zu decken. Schon beim Gas war die Stadt Wien ein zentraler Umschlagplatz. Es gilt daher, diese strategische Position beim Umstieg auf Wasserstoff nicht zu verlieren. Die Stadt testet derzeit sowohl bei den Wiener Linien als auch bei der Müllabfuhr den Einsatz von Wasserstofffahrzeugen. Im Zuge eines Vortrags bei der Magistratsabteilung Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark (MA 48) erfuhr die Delegation, dass CO2-freie Alternativen im laufenden und herausfordernden Betrieb der Stadt nicht immer einfach zu testen sind. Sowohl die Busse der Wiener Linien als auch die Müllabfuhr sind dem städtischen Stop-and-go-Verkehr ausgesetzt, welcher besonders energieaufwändig ist und diese haben lange Fahrten zu absolvieren, bevor sie wieder zu einer Ladestation fahren können.
Das Institut CNT unterstützt eine Vielzahl von Start-ups, um positive wirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen zu erzielen. Laut dem Direktor des CNT könnte eine Zusammenarbeit mit einer der beiden Firmen, die von der Stadt Wien im Land betrieben werden, vorteilhaft für die Einreichung von EU-Förderprojekten sein. Sowohl die Wiener Stadtwerke als auch das Institut CNT, sind Mitglied bei den EU-Beratungskörpern für Wasserstoff (Hydrogen Europe).
Wiener Linien Wasserstoff Busse – Stadt Wien
Nachhaltige Müllsammelfahrzeuge – Stadt Wien
Wiener Wasserstoff – Wiener Stadtwerke
Wasserstoff - Energieträger der Zukunft – Wien Energie
Sarajevoer Forscher entwickeln ersten Wasserstoff-Elektrolyseur in Südosteuropa
Sarajevo Innovation Summit: Wiener Expertise zu Wasserstofftechnologien