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Rüstungsabkommen in Berlin – Kroatien kauft 50 Leopard-Kampfpanzer

Am 28. Oktober 2024 wurden in Berlin zwei Verträge unterzeichnet, die die Rüstungspolitik Kroatiens für die kommenden Jahre definieren. Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands) und sein kroatischer Amtskollege Ivan Anušić (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) unterzeichneten eine Absichtserklärung zur Anschaffung von bis zu 50 Leopard 2A8-Kampfpanzern für die kroatischen Streitkräfte. Die Vereinbarung ist Teil eines Ringtauschs mit Deutschland und sieht vor, dass Kroatien 30 M84-Kampfpanzer sowie 30 M80-Schützenpanzer sowjetischer Bauart und Munition an die Ukraine liefert – finanziert durch Deutschland. Die Mittel sollen zur Beschaffung der Leopard-Panzer genutzt werden, deren erste Lieferung 2026 erfolgen soll. Die Kosten für Kroatien werden auf rund eine Milliarde Euro geschätzt. Details sollen Mitte November bekannt gegeben werden. Verteidigungsminister Anušić betonte, dass Kroatien russische Waffensysteme schrittweise durch westliche Technologien ersetzt. Verteidigungsminister Pistorius begrüßte die Beschaffung als Beitrag zur Stärkung des Industriestandorts Deutschland und zur Vereinheitlichung der NATO-Standards. Die ersten kroatischen Panzer sollen noch in diesem Jahr an die Ukraine geliefert werden. Zudem wurde eine Kooperation zwischen dem Industriegiganten Rheinmetall und dem kroatischen Hersteller DOK-ING aus Zagreb abgeschlossen, die ein Joint Venture zur Entwicklung militärischer fahrerloser Nutzfahrzeuge planen.

28.10.2024
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Verkehrsamtsleiter Zagrebers ist neuer Aufsichtsratspräsident der Stadtwerke

Die intransparente Ernennung des neuen Aufsichtsratspräsidenten der Zagreber Stadtwerke Andro Pavuna sorgt für reichlich Kritik und Vorwürfe gegenüber der Stadtregierung. Der ehemalige Angestellte des Geheimdiensts war 2022 überraschenderweise zum Amtsleiter für Selbstverwaltung und Sicherheit ernannt worden. 2023 wurde ihm zusätzlich der Verkehrsbereich anvertraut. Kritiker*innen machen ihn für das Verkehrschaos der Stadt verantwortlich, da sich einige Baustellen auf Hauptverkehrsadern in die Länge ziehen. Verschwörungstheoretiker*innen behaupten sogar, dass der überzeugte Radfahrer Pavuna mit Absicht die Autofahrer*innen diskriminieren würde. Trotz der Kontroversen avancierte der diplomierte Psychologe vor allem hinter den Kulissen zu einem wichtigen Spieler. So wurde er im September dieses Jahres heimlich zum Aufsichtsratspräsidenten der Stadtwerke ernannt. Vom Konzern nicht publiziert, wurde die Ernennung nur durch die Änderung im kroatischen Firmenregister entdeckt. Die parteilose Gemeinderätin Dina Vasić kritisierte, dass Pavuna keinerlei Qualifikationen oder Erfahrungen im Management- oder Finanzbereich habe. Sie wirft der Stadtverwaltung vor, den Aufsichtsrat mit kompetenzbefreiten Beamt*innen ohne Fachwissen besetzen zu wollen, da in einem der größten kroatischen Konzerne nun drei von vier Mitgliedern Beamt*innen ohne Finanzwissen seien.​

23.10.2024
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Neuer kroatischer Plan der Wohnungspolitik

​Der stellvertretende kroatische Ministerpräsident und Minister für Raumplanung, Bauwesen und Staatseigentum Branko Bačić (HDZ – Kroatische demokratische Gemeinschaft) stellte Ende letzter Woche den neuen nationalen Wohnungspolitikplan bis 2030 vor. Das Programm soll leistbares und nachhaltiges Wohnen ermöglichen. Es wird geschätzt, dass dafür 1,2 Milliarden Euro gebraucht werden. Das Wichtigste ist, leistbares Wohnen nicht nur für junge Personen zu ermöglichen, sondern für alle, die es sich derzeit nicht leisten können. Erstmals wird der Staat mit privaten Eigentümer*innen zusammenarbeiten. Eigentümer*innen leerstehender Wohnungen, in denen mindestens zwei Jahre lang niemand wohnt, können diese nun an den Staat vermieten. Der Plan wurde unter Berücksichtigung aller Aspekte der Bevölkerungs-, Sozial-, Wirtschafts-, Finanz-, Raum- und Umweltpolitik erstellt. In den letzten Jahren kam es zu einem starken Anstieg der Immobilien- und Mietpreise. 958.000 Wohnungen sind nicht zum Wohnen geeignet, gleichzeitig fehlen mehr als 230.000 Wohnungen. Minister Bačić äußerte auch, dass die Umwandlung von Wohneinheiten in Ferienwohnungen zur kurzfristigen Miete gestoppt werden müsse. Außerdem kündigte er eine Erhöhung der Zuschüsse für energetische Sanierungen an. Eine der neuen Maßnahmen ist die Rückerstattung der beim Kauf der ersten Immobilie gezahlten Umsatzsteuer. Bis 2030 will der Staat 8.000 Wohneinheiten bauen, zahlreiche Gesetze werden sich ändern und einige neue hinzukommen.​​​

18.10.2024
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Ende der Beitragsbefreiung für junge Arbeitnehmer*innen in Kroatien

​Ab dem 1. Jänner 2025 haben Arbeitgeber*innen in Kroatien bei der Beschäftigung von Personen unter 30 Jahren nicht mehr das Privileg, von der Zahlung von Krankenversicherungsbeiträgen befreit zu sein. Diese Maßnahme wurde 2015 eingeführt, als die Jugendarbeitslosenquote 42,5 Prozent betrug. Aufgrund der deutlich niedrigeren Jugendarbeitslosigkeit hat die kroatische Regierung beschlossen, diese Entlastung abzuschaffen. Jedoch wird die Maßnahme für diejenigen, die es bereits nutzen, bis zum Ende umgesetzt. Die kroatische Regierung behauptet, dass dies zur Nachhaltigkeit des Gesundheitssystems beitragen würde und dass die Abschaffung dieser Maßnahme keine Auswirkungen auf die Höhe des Nettolohns haben werde. Die Lohnnebenkosten der Arbeitgeber*innen werden sich aber um etwa 300 Euro pro Monat erhöhen. Der Kroatische Arbeitgeberverband (HUP) kritisiert diese Entscheidung. Es wird befürchtet, dass die Folge eine Senkung der Bruttolöhne um fast 300 Euro sein könnte. Außerdem wird gewarnt, dass die Jugendlichen durch die Abschaffung dieser Maßnahme Kroatien verlassen und dauerhaft ins Ausland ziehen könnten, was die demografische Krise vertiefen werde. ​Der stellvertretende kroatische Ministerpräsident und Minister für Raumplanung, Bauwesen und Staatseigentum ​Damir Bakić (M – Wir können's!) unterstützt die Entscheidung, ist aber der Ansicht, dass zuvor das Gesundheitssystems reformiert werden sollte.

17.10.2024
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Sieben Kandidat*innen wollen Zagreber Bürgermeister*in werden

Im Mai 2025 werden in Kroatien landesweit Kommunalwahlen stattfinden. In Zagreb werden dann sowohl der Posten des*r Bürgermeisters*in, als auch der Gemeinderat neu besetzt. Langsam kristallisieren sich die Namen der potentiellen Herausforder*innen des Amtsinhabers Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) heraus. Beinahe alle sind scharfe Kritiker*innen. Dazu gehören der enge Vertraute des 2021 verstorbenen Bürgermeisters Milan Bandić, Ivica Lovrić (PG – Blaue Stadt), sowie der parteilose Gemeinderat Trpimir Goluža. Die parteilose Gemeinderätin Dina Vasić, die 2021 als Vizebürgermeisterkandidatin für die Sozialdemokratische Gemeinschaft (SDP) antrat, sowie der jetzt parteilose, aber frühere sozialdemokratische Gemeinderatspräsident Davor Bernardić wollen den Bürgermeister ebenfalls herausfordern. Dessen Ex-Partei, die SDP, hat derzeit sogar zwei Bürgermeister-Kandidaten. Es handelt sich um den aktuellen Interimspräsidenten Branko Kolarić, der sich als Direktor des städtischen Gesundheitsamtes als einziger gerne mit dem Bürgermeister zeigt, sowie Gemeinderat Renato Petek (SDP), der einer der schärfsten Kritiker*innen von Tomašević ist. Wer von den beiden letztendlich kandidieren wird, hängt vom Ausgang des Parteitages der Zagreber Parteiorganisation am 9. November 2024 ab, bei der nach über zwei Jahren ein neuer Zagreber Parteipräsident gewählt wird. Der Parteitag der konservativen Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ) findet am 20. Oktober 2024 statt. Jedoch gilt es als beschlossene Sache, dass der Präsident der Zagreber HDZ, Mislav Herman ebenfalls als Bürgermeisterkandidat antreten wird, die offizielle Kür soll dann am Wochenende erfolgen.​

15.10.2024
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Ukraine-Südosteuropa-Summit mit Selenskyj in Dubrovnik

Heute, am 9. Oktober 2024, beginnt in Dubrovnik ein zweitägiges Gipfeltreffen zwischen der Ukraine und den Staaten Südosteuropas. Dabei gelten umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen. Zu den Teilnehmer*innen gehört auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Es ist der dritte Gipfel in diesem Format nach Treffen 2022 in Athen und 2024 in Tirana. Das zentrale Ziel: der Ukraine Solidarität und Unterstützung zu bekunden. Eine gemeinsame Abschlusserklärung soll die Verurteilung der russischen Invasion, die Wahrung der territorialen Integrität der Ukraine und die Unterstützung für deren EU- und NATO-Mitgliedschaft beinhalten. Auch ein angestrebter Friedensplan und die Verfolgung von Kriegsverbrechen werden thematisiert. Am Rande des Gipfels werden der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenković (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) und Präsident Selenskyj ein Kooperationsabkommen unterzeichnen. Dadurch wird die bestehende Zusammenarbeit – insbesondere in den Bereichen humanitäre Hilfe, Minenräumung und Verfolgung von Kriegsverbrechen – formalisiert. Neben Selenskyj und Plenković werden hochrangige Vertreter*innen aus Ländern wie Slowenien, Montenegro, dem Kosovo, Griechenland, Bulgarien, Albanien, Nordmazedonien und Bosnien-Herzegowina teilnehmen. Es wird spekuliert, dass auch der serbische Präsident Aleksandar Vučić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) kurzfristig erscheinen könnte.​

8.10.2024
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Neuer Vorsitzender bei Sozialdemokratischer Partei in Kroatien

Am 21. September 2024 wurde die Stichwahl um die Funktion des zukünftigen Parteivorsitzenden der größten kroatischen Oppositionspartei, der Sozialdemokratischen Partei (SDP) organisiert. Im ersten Wahlgang am 14. September 2024 konnte keine*r der fünf Kandidat*innen eine Mehrheit erzielen. So traten in der Stichwahl die beiden Führenden des ersten Wahlgangs, der ehemalige kroatische Verkehrsminister und aktuelle Parlamentsabgeordnete Siniša Hajdaš Dončić – welchem vor einer Woche nur rund 50 Stimmen zur Mehrheit fehlten – und der überraschende Zweite, der Bürgermeister der südkroatischen Küstenstadt Makarska, Zoran Paunović, an. Obwohl manche Journalist*innen Paunović als möglichen positiven Kurswechsel der Partei lobten, gab es keine Überraschung. Der favorisierte Hajdaš Dončić wurde mit 56 Prozent zum neuen Parteivorsitzenden gewählt. Hajdaš Dončić erklärte in seiner Ansprache, dass er die SDP wieder zu einer echten Alternative zur seit 2015 regierenden Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ) machen wolle. Die Stützpfeiler seiner Politik werden eine linksgerichtete Wirtschaftspolitik, Antifaschismus sowie die Gleichberechtigung aller Geschlechter und sexueller Minderheiten sein. Es ist jedoch fraglich, ob der neue Präsident der Sozialdemokratischen Partei, der zum engsten Kreis der bisherigen Parteispitze gehört, frischen Wind bringen kann. In den vergangenen Jahren hat die SDP immer mehr an Wähler*innengunst verloren, vor allem in den kroatischen Großstädten. Analyst*innen erklärten, dass der beste Beweis für die Lage in der Partei der Umstand ist, dass mit weniger als 8.000 Teilnehmer*innen nur rund 40 Prozent der registrierten Parteimitglieder zur Stichwahl erschienen.

21.9.2024
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Geplante Zagreber Parkplatzreform muss revidiert werden

Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) kündigte in den vergangenen Monaten zwei große Reformen für die Parkplatznutzung im Zagreber Stadtzentrum an. Zum einen sollte die Anzahl der reservierten Parkplätze, welche von staatlichen Einrichtungen genutzt werden, erheblich begrenzt werden. Nun beschwerten sich einige Gerichte, vor allem das Zagreber Landesgericht, beim kroatischen Justizministerium. Die geplante Maßnahme, wonach der Großteil der Parkplätze entlang des Landesgerichtes wieder zur normalen Kurzparkzone werden würde, stelle ein erhebliches Sicherheitsrisiko, sowohl für das Gericht, als auch für die Passant*innen, dar. Vor dem Gericht werden zahlreiche Prozesse gegen Schwerkriminelle geführt, weswegen die Straßen vor den Gerichten manchmal von Spezialeinheiten gesperrt werden. Derzeit hat die Justizpolizei die Möglichkeit, das Parken vor dem Gebäude zu kontrollieren, was in Zukunft nicht mehr möglich wäre. In geparkten Autos könnten zum Beispiel Bomben gezündet werden. Nun ist die Stadt Zagreb zurückgerudert und erklärte, keine einseitigen Schritte ohne Zustimmung der Gerichte zu setzen. Das zweite Projekt war die angekündigte Aufteilung der Kurzparkzonen, welche am 1. September 2024 in Kraft treten sollte. Wegen zahlreichen Beschwerden kündigte Tomašević an, dass der Start verschoben werde, wahrscheinlich um einen Monat. Viele Bürger*innen beklagten, dass die vorgeschriebene Begrenzung, welche die Gültigkeit der Monatsparkscheine auf einen Radius von rund 500 Meter um den Wohnsitz begrenzen würde, den Anrainer*innen jegliche Parkmöglichkeit nehmen würde. Nun will die Stadt ein neues Modell prüfen.

26.8.2024
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Stadtwerke Zagrebs wollen Gaskund*innen zurückgewinnen

Groß war die Aufregung, als die Zagreber Stadtwerke, beziehungsweise deren Gassparte, im Mai die regionale Gaskonzession einem günstigeren Angebot eines Konkurrenzunternehmens unterlegen war und ihre Zagreber Kund*innen verlor. Nun haben die Zagreber Bürger*innen in ihren Briefkästen ein Flugblatt erhalten, in welchem sie die Stadtwerke bitten, nach Ablauf des bestehenden Vertrags am 30. September 2024 doch beim Zagreber Kommunalunternehmen zu bleiben. Die Gaswerke versprechen den Kund*innen niedrigere Preise als die, des zukünftigen Regionalkonzessionärs "Međimurje Gas". Verbraucherschützer*innen sehen diese Werbung jedoch kritisch. Zwar werden niedrigere Preise versprochen, es ist bislang aber noch nicht einmal der zukünftige staatlich regulierte Gaspreis bekannt, zu welchem ihn der Regionalkonzessionär anbieten will. Im Flugblatt wird nicht angegeben, welche Vertragsbedingungen im Falle einer Vertragsaufkündigung von Seiten der Kund*innen gelten werden. Das größte Problem ist, dass die Stadtwerke nicht betonen, dass potentielle Kund*innen eventuellen Marktschwankungen des Gaspreises ausgesetzt sein werden. Oppositionspolitiker*innen kritisierten die Reklame als neues Beispiel der Unfähigkeit des Bürgermeisters Tomislav Tomasevic (M – Wir können's!) und seiner Stadtwerksverwaltung. Es sei tragisch, dass die Gaswerke jetzt niedrigere Preise anbieten können, während in der Ausschreibung überhöhte Preise angegeben worden seien.

20.8.2024
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Sozialdemokratische Partei wählt im September in Kroatien neuen Vorstand

Nach den Parlamentswahlen im April 2024 sind die kroatischen Parteien derzeit mit ihren Partei-Tagen beschäftigt. Die krisengebeutelte Sozialdemokratische Partei (SDP) wird am 14. September 2024 einen komplett neuen Vorstand wählen. Der amtierende Präsident Peđa Grbin, der wegen seiner Politik immer wieder kritisiert wurde, wird nicht mehr antreten. Bis 28. August 2024 können interessierte Kandidat*innen ihre Kandidatur für das Amt des Parteipräsidenten einreichen. Bislang haben drei Kandidat*innen ihre Absicht angekündigt, die größte Oppositionspartei in Zukunft anführen zu wollen. Der ehemalige Verkehrsminister Siniša Hajdaš-Dončić gilt als Favorit. Hinter ihm stehen die aktuellen Parteigranden, sowie der kroatische Staatspräsident Zoran Milanović (parteilos), der trotz seiner angeblichen unparteiischen Funktion als Staatspräsident, hinter den Kulissen die Politik seiner ehemaligen Partei bestimmt. Die Favoritenrolle von Hajdaš-Dončić wird von vielen Analytiker*innen als "tragisch" bezeichnet, da er die Kontinuität einer Politik darstellt, wegen der die Partei seit 2016 in der Opposition ist. Im Gegensatz zu ihm gilt die Kandidatur der bislang in der Öffentlichkeit unbekannten Sanja Major als erfrischend. Major, die bislang Vizepräsidentin des Sozialdemokratischen Frauenforums ist, erklärte, dass sich die SDP wieder auf ihre Kernbotschaften der Sozialdemokratie besinnen müsse. Auch müsse die Partei aufhören, jedem Wink des Staatspräsidenten zu folgen. Major werden allerdings nur sehr geringe Chancen zugerechnet. Der dritte Kandidat ist der Gemeindevorsteher der Ortschaft Kalnik, Mladen Kešer. Ihm werden so gut wie ​keine Chancen zugerechnet

20.8.2024
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Präsidentschaftswahlen in Kroatien zum Jahreswechsel

​​​Die Präsidentschaftswahlen in Kroatien werden voraussichtlich im Dezember 2024 stattfinden, wobei das genaue Datum von der Regierung festgelegt wird. Laut Gesetz müssen die Wahlen spätestens 30 Tage vor dem Ablauf der aktuellen Legislaturperiode, also bis zum 19. Februar 2025, abgehalten werden. Das frühestmögliche Datum wäre der 22. Dezember 2024, der späteste Termin der 5. Jänner 2025. Traditionell werden die Wahlen an einem Sonntag abgehalten. Die wichtigsten Kandidat*innen stehen bereits fest. Zoran Milanović, der amtierende parteilose Präsident, wird von der Sozialdemokratischen Partei (SDP) unterstützt und strebt eine zweite Amtszeit an. Die konservative Kroatische Demokratische Gemeinschaft (HDZ) schickt das ehemalige Parteimitglied und einstigen Wissenschafts- und Bildungsminister Dragan Primorac (parteilos) ins Rennen. Marija Selak Raspudić tritt als unabhängige Kandidatin an, möglicherweise mit Unterstützung kleinerer Parteien. Die Unterstützung der rechten Partei Brücke (MOST), mit der Selak Raspudić in die Politik einstieg, ist ihr noch nicht sicher. Die linke Partei des aktuellen Zagreber Bürgermeisters Tomislav Tomašević Wir können's!  (M) hat offiziell noch keine*n Kandidat*in nominiert, es wird gemunkelt, dass ihre Kandidatin Ivana Kekin (M) antreten wird. Auch die rechte Partei Vaterlandsbewegung (DP) hat bis jetzt niemanden nominiert – nach dem Parteitag soll bekanntgegeben werden, ob sie jemanden nominieren oder gegebenenfalls jemanden unterstützen werden.  Analytiker*innen zufolge könnte es bei der Stichwahl zwischen Milanović und Primorac ganz eng werden. Aber auch Selak Raspudić könnte überraschen.

16.8.2024
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Kroatische Regierung feilt an Programm für leistbare Miete

Die Immobilienpreise in Kroatien werden immer höher. Mit dem Anstieg des Quadratmeterpreises steigt auch der Mietpreis. Im vergangenen Jahr stiegen die Mietpreise um elf Prozent. Beispielsweise beträgt in Zagreb der Mietpreis einer Wohnung mit einer Fläche von 30 Quadratmetern mindestens 500 Euro. Für eine Wohnung von 50 Quadratmetern muss häufig mehr als 700 Euro ausgegeben werden. Die Mietpreise sind auch laut den Bürger*innen im Verhältnis zu den Gehältern zu hoch. Nach Ansicht einer Vermieterin aus Zagreb ist Wien eine Stadt, die sich in punkto Wohnen gut um ihre Bewohner*innen kümmert. Um dieses Problem auch in Kroatien zu lösen, bereitet die kroatische Regierung ein staatliches Mietprogramm vor. Es geht um eine Art Mietbeihilfe. Dieses Programm soll einen marktgerechten sowie einen erschwinglichen Mietpreis einführen. Eigentümer*innen die ihre Wohnungen vermieten, bekommen vom Staat die Differenz zwischen erschwinglichem und dem marktgerechten Mietpreis erstattet. Tatsache ist, dass allein in Zagreb rund 50.000 Wohnungen leer stehen, auf Landesebene geht es um mehr als eine halbe Million Wohnungen. Das neue Mietprogramm wird derzeit ausgearbeitet und soll Ende August der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Während die Bürger*innen dieses Programm begrüßen, sind sich einige Expert*innen seines Erfolgs nicht so sicher, da es bereits ein ähnliches Modell gab, das allerdings zu einem Anstieg der Immobilienpreise führte. Sie befürchten, dass dies erneut passieren könnte. In einem sind sich jedoch alle Expert*innen einig – es gilt sowohl Mieter*innen als auch Vermieter*innen zu schützen.

13.8.2024
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Gemischte Reaktionen zu neuen Fahrradwegen im Zagreber Stadtzentrum

Die Parkplätze im Zagreber Stadtzentrum vor der Rechtwissenschaftlichen Fakultät sind sozusagen über Nacht verschwunden. An ihrer Stelle wurden zwei neue Radwege geschaffen. Mit diesem Schritt möchte die Stadt Zagreb die Lebensqualität ihrer Einwohner*innen langfristig verbessern und auf eine grünere Zukunft hinarbeiten. Während einige diese Veränderung unterstützen und die Vorteile sicherer Fahrradwege befürworten, sind andere wegen des Verlusts der Parkplätze verärgert. Auch nach Ansicht von Mislav Herman, Vorsitzender der Zagreber Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ), hätte die Stadt erst eine umfassende Verkehrsanalyse durchführen müssen. Diese hätte dann zu günstigeren und effizienteren öffentlichen Verkehrsmitteln sowie einer größeren Anzahl von Parkplätzen in den neu gebauten Parkhäusern, Tief- und Grätzelgaragen führen sollen. Als letzter Schritt hätten dann Parkplätze im Zagreber Zentrum abgeschafft werden können, kommentierte Herman gegenüber dem Nachrichtensender N1. Der Präsident des Radfahrer*innenverbandes "Sindikat biciklista", Janko Verenčina, sieht im Unterfangen der Zagreber Stadtverwaltung analog zu Ljubljana, Wien und Berlin einen europäischen Trend, bei dem der Raum nicht den Fußgänger*innen weggenommen werde, um Radwege zu schaffen, sondern der Raum für Kraftfahrzeuge reduziert werde. Immer weniger Menschen sollten aufs Auto angewiesen sein. Dadurch würde die Luftverschmutzung sowie der Lärm reduziert und das Leben in der Stadt angenehmer und sicherer, fügte Verenčina hinzu.

13.8.2024
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Jugendnetzwerk Kroatiens will Jugend-Quote auf Wahllisten

Während der Pressekonferenz anlässlich des internationalen Tages der Jugend präsentierte das Jugendnetzwerk Kroatiens einige Empfehlungen zur Einbindung junger Menschen in politische Prozesse. Einer der Vorschläge, der sich ausschließlich an politische Parteien richtet, ist die Einführung von Quoten für Jugendliche auf den Kandidat*innen-Listen. Das Netzwerk möchte sicherstellen, dass junge Menschen bei Kommunal-, Parlaments- und Europawahlen als Kandidat*innen auf den Listen erscheinen. Bei den letzten Wahlen zum kroatischen Parlament wurde aus den ersten elf Wahlkreisen keine einzige Person unter 30 Jahren gewählt, was laut dem Jugendnetzwerk verheerend ist. Derzeit sind nur drei junge Mandatar*innen im Parlament. Von der Gesamtzahl der Kandidat*innen bei den Parlamentswahlen 2024 waren nur 10,2 Prozent davon junge Personen. Das Netzwerk wies außerdem darauf hin, dass die Parteien nicht über Themen sprechen, die für die Jugend wichtig sind. In Zeiten der zunehmenden Digitalisierung sollten gerade junge Menschen andere Jugendliche ansprechen, so die Geschäftsführung des Netzwerkes. Darüber hinaus setzt sich das Jugendnetzwerk Kroatiens dafür ein, das Wahlalter von 18 auf 16 Jahre zu senken und das Schulfach "Politische Bildung " in allen Schulen einzuführen. Weitere Empfehlungen sind die Einführung des Schulfaches "Politik und Wirtschaft " in Berufsschulen, die Einbeziehung junger Menschen in partizipative Budgetierungsprozesse auf lokaler Ebene und die Stärkung der Unabhängigkeit lokaler Jugendräte.

12.8.2024
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Autobahn zwischen Zagreb und Sisak nach 18 Jahren fertiggestellt

Nach mehr als 18 Jahren ist der Bau von 47 Kilometern der Autobahn von Zagreb nach Sisak letztendlich abgeschlossen. Es wurden rund 440 Millionen Euro investiert. Der Antrag auf eine technische Inspektion des letzten Abschnitts von der Gemeinde Lekenik bis zur Stadt Sisak wurde bereits eingereicht. Der Abschnitt ist elf Kilometer lang, die gesamte Ausrüstung, Signalanlagen und die Leitplanken sind installiert. Die Überprüfung sollte innerhalb der nächsten zwei Monate abgeschlossen sein. Die Arbeiten sollten schon im heurigen Februar abgeschlossen werden, die Fristen wurden aber aufgrund von Überschwemmungen, Regen und Steinmangel verlängert. Das Gelände war extrem anspruchsvoll, da der Abschnitt durch ein sumpfiges Gebiet führt, sodass zuerst bis zu fünf Meter hoch aufgeschüttet werden musste. Etwa 2,5 Kilometer einer zweispurigen Straße – die Stadteinfahrt nach Sisak – sollen an diese Autobahn angeschlossen werden. Die Stadteinfahrt wird allerdings mindestens ein weiteres Jahr im Bau sein. Aufgrund der Verspätung wurde beschlossen, eine temporäre Verbindung zur Autobahn zu bauen. Bis diese fertiggestellt ist, erhält der erwähnte Abschnitt der Autobahn keine Nutzungsgenehmigung. Die vorläufige Lösung soll bis Ende September fertig sein. Die Bewohner*innen von Sisak sind sehr zufrieden, weil sie mit der Hauptstadt bald besser verbunden sein werden. Die feierliche Eröffnung ist für Ende des Jahres vorgesehen.

7.8.2024
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Bürgermeister Zagrebs will Begrenzung des Anrainer*innenparkens

Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomasevic (M – Wir können's!) kündigte an, dass ab 1. September 2024 eine Reform der bestehenden Verordnung für Anrainer*innen-Parkplätze durchgeführt werden soll. In Zukunft sollen die drei bestehenden Parkzonen zusätzlich auf 24 Bereiche aufgeteilt werden. Das bedeutet, dass die Monatsparkpickerl für Anrainer*innen in Zukunft nur noch in unmittelbarer Nähe des Wohnsitzes gelten werden. Bislang ist es so, dass mit einer Monatskarte für die teuerste ersten Zone auch in der zweiten und dritten Zone geparkt werden kann und mit einer Karte für die zweiten Zone auch in der dritten Zone. Da die verschiedenen Parkzonen geografisch unterschiedlich auf das Stadtgebiet verteilt sind, haben die Besitzer*innen der Monatskarten so praktisch die Möglichkeit, auf dem gesamten Stadtgebiet zu parken. Während manche Expert*innen diese Reform begrüßen, da das bestehende System manche Bürger*innen bevorteilt, warnen auch einige davor, dass dadurch der bestehende Parkplatzmangel nur noch verschärft werde. Vor allem die Bewohner*innen im Stadtzentrum würden vor mehr Probleme gestellt, da das Gebiet in dem sie ihre Autos abstellen können, reduziert werde, so Verkehrsexpert*innen. Eine bessere Alternative wäre beispielsweise ein flächendeckendes Parkregime auf Bezirksebene, was es nicht gibt. Vor allem im Stadtzentrum gibt es Bereiche, wo es in einem Radius von 500 Metern Parkplätze in der ersten und zweiten Zone und auch kostenlose Parkplätze gibt. Auch zahlreich Bürger*innen äußerten über diverse Social Media-Kanäle ihren Unmut über die geplante Reform.

12.7.2024
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Hackerangriff auf Zagreber Krankenhaus

​Am Donnerstag, dem 27. Juni 2024, wurde in den Morgenstunden ein Hackerangriff auf das Krankenhaus Rebro in Zagreb ausgeführt. Das Personal war gezwungen, alle Systeme abzuschalten, die Patient*innen wurden aber nicht in Gefahr gebracht. Gesundheitsminister Vili Beroš (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) hat darauf hingewiesen, dass das IT-System des Krankenhauses derzeit normal funktioniert. Er stellte fest, dass alles getan worden sei, um die Daten der kroatischen Bürger*innen zu schützen. Es ist noch nicht bekannt, ob Daten gestohlen wurden. Der Gesundheitsminister bestätigte, dass die Kriminellen Geld gefordert hätten, die Regierung jedoch nicht mit ihnen verhandeln werde. Die forensische Bearbeitung des Angriffs ist im Gange. In der Zwischenzeit gab X-Profil HackManac bekannt, dass die russische Hackergruppe LockBit 3.0 hinter dem Angriff steckt. In dem X-Beitrag steht, dass das Klinikum die unbekannte Geldsumme bis zum 18. Juli zahlen sollte. Die Hacker*innen sollen Folgendes gestohlen haben: Daten aus Krankenakten, Untersuchungen, medizinische Arbeiten und Forschungen, Daten über O​perationen, Daten über Organspenden und Spender*innen, Daten aus einer Gewebebank, Daten über Mitarbeiter*innen, Informationen über Spenden und Geschäftsbeziehungen mit privaten Unternehmen sowie Daten über Arzneimittelvorräte. Minister Beroš sagte, dass diese Informationen unwahr seien.​

2.7.2024
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Starker Auswanderungswunsch bei jungen Kroat*innen

​Das Migrationsforschungsinstitut machte eine Umfrage zu den  Auswanderungsabsichten junger kroatischer Bürger*innen​. Die Umfrage wurde im vergangenen Jahr an einer Stichprobe von 1.040 kroatischen Bürger*innen im Alter von 18 bis 30 Jahren durchgeführt. Die neu eingetroffenen Ergebnisse zeigen, dass 72 Prozent von ihnen ständig, oft oder manchmal darüber nachdenken, aus Kroatien auszuwandern. Dies wird durch die Tatsache bestätigt, dass 44 Prozent von ihnen aktiv nach Stellenangeboten im Ausland gesucht haben. Besonders besorgniserregend ist die Information, dass etwa ein Viertel der jungen Student*innen einen intensiven Wunsch nach Auswanderung zeigen und ein Drittel der Jugendlichen, die bereits in Kroatien beschäftigt sind, auch darüber nachdenken. Der höchste Anteil junger Menschen, die auswandern möchten, lebt in Mittelkroatien beziehungsweise in der Gespanschaft Sisak-Moslavina, wobei die Jugendlichen in Istrien, das heißt im Westen des Landes, das geringste Interesse daran zeigen. Der Hauptgrund für die Auswanderung ist der Wunsch, ihre Umgebung zu verändern, die durch das negative gesellschaftspolitische K​lima im Land beeinflusst wird. Die meisten Befragten würden gerne in eines der Länder der Europäischen Union umziehen, und 15 Prozent von ihnen erwägen einen Umzug nach Nord- oder Südamerika. Expert*innen betonen, dass es sich vorwiegend um sogenannte Rückkehrer*innen handelt, die vorübergehend auswandern wollen, um sich neue Kenntnisse, Fähigkeiten und bestimmtes Kapital anzueignen.​

30.6.2024
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Kroatischer Staatspräsident tritt erneut an

​Der kroatische Staatspräsident Zoran Milanović (parteilos) kündigte am 26. Juni 2024 seine Absicht an, bei den Präsidentschaftswahlen zum Jahresende anzutreten. Dies geschah bei einem nebensächlichen Pressetermin, als ein Journalist den Präsidenten fragte, wann er seine Wahlabsicht offiziell ankündigen werde. Milanović antwortete: "Genau jetzt!". Der Staatspräsident erklärte, dass er der beste Mann für den Job sei, da er die größte​ Erfahrung und das meiste Know-how besitze. Analytiker*innen zufolge werden die Wahlen sicherlich interessant werden, vor allem, da Milanović sein Mandat als linker Kandidat begann, jedoch in den vergangenen fünf Jahren mit rechtem Populismus negativ überraschte. Außerdem hat er trotz seiner vermeintlichen Unabhängigkeit bei den Parlamentswahlen im Frühjahr 2024 Partei für seine frühere Sozialdemokratische Partei (SDP) ergriffen. Dies verübeln ihm sowohl rechte als auch linke Wähler*innen. Nichtsdestotrotz wird ihn seine ehemalige Partei voll unterstützen. Die regierende konservative Kroatische Demokratische Gemeinschaft (HDZ) und Premierminister Andrej Plenković, seines Zeichens politischer Erzfeind des Staatspräsidenten, halten sich noch bedeckt, was die Kandidatur ihrer Partei angeht. Expert*innen glauben jedoch, dass nur eine Persönlichkeit, die ein völliger Gegenpol des Präsidenten ist –​ also bedacht in der Wortwahl, intellektuell und sich mit feinen Manieren nicht in den politischen Morast reinziehen lässt –, eine Chance hat. Eine solche Kandidatin, die konservative Parlamentsabgeordnete Marija Selak Raspudić (parteilos), hat bereits ihre Kandidatur angekündigt. Weitere Namen werden sicher folgen.

26.6.2024
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Jahresbericht belegt miserablen Zustand des öffentlichen Verkehrs in Zagreb

​Die Zagreber Bürger*innen erleben täglich die Probleme des öffentlichen Verkehrsunternehmens ZET, sei es durch ausfallende Busse oder verspätete Straßenbahnen. Die Schwierigkeiten des Unternehmens wurden auch im Jahresbericht für 2023 aufgeführt, der bei der nächsten Sitzung des Zagreber Gemeinderates auf der Tagesordnung steht. So wurden im vergangenen Jahr 22,4 Millionen Fahrkarten verkauft, rund 800.000 weniger als 2022, was zu 1,6 Millionen Euro weniger Einnahmen führte. Auch das Durchschnittsalter der Straßenbahnen von über 29 Jahren ist problematisch, da nur 57 Prozent einwandfrei funktionieren. Das Durchschnittstempo der Straßenbahnen liegt bei rund zwölf Stundenkilometern, was ein Grund dafür ist, dass immer weniger Personen die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Ein kleiner Lichtblick ist, dass im vergangenen Jahr rund 57 Prozent mehr Fahrkarten für die Seilbahn auf den Stadtberg Sljeme verkauft wurden als 2022. Trotz dieser finanziellen Probleme konnte das Unternehmen einen Überschuss von 38.000 Euro erwirtschaften, hauptsächlich dank 129,9 Millionen Euro Subventionen aus dem Stadtbudget. Ein weiteres Problem ist das hohe Alter der Belegschaft. Im vergangenen Jahr beendeten 250 Angestellte ihr Arbeitsverhältnis, wobei 71 Prozent von ihnen das Pensionsalter erreicht hatten.​ ​​​​Von den 3.780 Angestellten zum Jahresende sind zwei Drittel älter als 45 Jahre und 37 Prozent älter als 55 Jahre. In den kommenden zehn Jahren droht dem Unternehmen daher ein immer größerer Mangel an Angestellten, insbesondere an Busfahrer*innen.​


17.6.2024
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