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Vertreter*innen der Bezirksverwaltung des 8. Budapester Bezirks reisten nach Wien, um sich mit den Expert*innen vor Ort über die erfolgreiche Wohnungspolitik der österreichischen Hauptstadt auszutauschen. Eines der vorrangigen Anliegen der Budapester Delegation ist die Sicherstellung menschenwürdiger Wohnverhältnisse in ihrem Bezirk.
Am 6. Dezember fand ein umfassender Austausch mit Wiener Wohnen statt. Während der Präsentation des Wiener Modells erlangte die Delegation Einblicke in statistische Daten und Fakten zum Wiener Wohnbau sowie zu den strukturellen Rahmenbedingungen des Wohnungsmarkts. Wiener Wohnen ist als größte kommunale Hausverwaltung Europas ein bedeutender Akteur im sozialen Wohnbau Wiens, fest in der Geschichte der Stadt verankert. Der soziale Wohnbau hat die städtische Struktur im letzten Jahrhundert maßgeblich geformt und auch dazu beigetragen, dass Wien heute weltweit als eine der Städte mit der höchsten Lebensqualität gilt. Aktuell wohnen bereits 900.000 Wiener*innen in öffentlichen oder geförderten Wohnbauten.
Besonderes Interesse galt der Umsetzung des Modells und den rechtlichen Grundlagen. Im Anschluss folgte eine Führung durch den Gemeindebau Rabenhof – ein besonders beeindruckendes Beispiel für den geförderten Wohnbau in Wien.
Am 7. Dezember stand ein weiterer Austausch auf dem Programm, diesmal mit dem stellvertretenden Leiter des Chancenhauses Hermes. Hier erfuhr die Delegation mehr über das seit fünf Jahren erfolgreich implementierte Konzept, das einen umfassenden Ansatz im Umgang mit Obdachlosigkeit verfolgt.
Im Chancenhaus Hermes erhalten 150 akut wohnungslose Personen eine Unterkunft mit Betreuung, Begleitung und sozialarbeiterischer Beratung. Das Chancenhaus verfolgt dabei einen niederschwelligen Ansatz: Menschen können von der Straße einfach ins Chancenhaus Hermes kommen. Dabei erhalten sie Unterstützung von einem professionellen Team, bestehend aus Betreuer*innen, Begleiter*innen, Sozialarbeiter*innen sowie einer diplomierten Krankenpflegerin.
Der 8. Budapester Bezirk, der bereits mehrere Obdachloseneinrichtungen betreibt, zeigte großes Interesse daran, sein Angebot weiter zu optimieren. Im Anschluss folgte eine informative Führung durch die Einrichtung.
Der Nachmittag wurde beim Wohnservice Wien verbracht, wo der ungarischen Delegation die Tätigkeitsfelder vorgestellt wurden. Sie erhielten einen Einblick in Dienstleistungen, die den Wiener*innen im Bereich Wohnen zur Verfügung stehen, wie etwa die Wohnberatung.
Mit dem klaren Ziel, Wohnraum für die Wiener Bevölkerung zu schaffen, genießt die Wiener Wohnbaupolitik seit Jahrzehnten große internationale Anerkennung. Jährlich fließen mehrere hundert Millionen Euro über die Wohnbauförderung in die Errichtung und Sanierung von Wohnungen sowie die direkte Unterstützung von Mieter*innen. Der geförderte Wohnbau fungiert dabei als leistungsstarker Motor für die Stadtentwicklung, der die Struktur Wiens maßgeblich beeinflusst und dessen Erfolge weltweit als wegweisend gelten.
Die ungarische Delegation hat im Zuge ihres Wien-Besuchs nicht nur wertvolle Einblicke in die Wiener Wohnbaupolitik gewonnen, sondern auch konkrete Anhaltspunkte und Perspektiven für ihre eigenen laufenden Projekte mitgenommen. Insbesondere im Bereich der Sanierung kommunaler Mietwohnungen, dem Kund*innenservice für Mieter*innen und für die neu gegründete Wohnungsagentur im 8. Budapester Bezirks haben die Erkenntnisse aus Wien neue Impulse geliefert.
Wiener Wohnen - Stadt Wien
Chancenhaus Hermes
Wohnservice Wien - Stadt Wien
