Eine Delegation aus der Woiwodschaft Großpolen erkundete vom 11. bis 12. März 2024 die innovativen Lösungen Wiens in den Bereichen Energiegewinnung und Abfallwirtschaft. Angeführt von Bürgermeister*innen, Gemeinderät*innen aus verschiedenen Landkreisen Großpolens und Leiter*innen von Kommunalunternehmen dieser Region, bot der Besuch nicht nur spannende Einblicke, sondern auch potenzielle Kooperationschancen für die Zukunft.
Am ersten Tag besichtigte die Delegation die Müllverbrennungsanlage (MVA) und das Abfalllogistikzentrum (ALZ) Pfaffenau. Die MVA Pfaffenau besteht seit 2008 und verarbeitet jährlich 250.000 Tonnen Wiener Müll zu Strom. Rund 25.000 Haushalte können damit versorgt werden. Im ALZ Pfaffenau direkt neben der Müllverbrennungsanlage wird der Rohstoff Müll aufbereitet und auf die umliegenden thermischen Behandlungsanlagen verteilt.
Am Nachmittag besuchte die Gruppe die MVA Spittelau, die seit 1971 in Betrieb ist. Sie zeigt, dass Müllverbrennungsanlagen mit hohen Standards auch in städtischen Gebieten funktionieren können. Die von Friedensreich Hundertwasser gestaltete Fassade verleiht Wiens Skyline mit ihrem goldenen Zwiebelturm eine besondere Note. Jedes Jahr kommen tausende Besucher*innen, von internationalen Delegationen bis zu Schulkindern jeglichen Alters, in die Anlage, um mehr über moderne Abfallverwertung und Energieversorgung zu erfahren.
Am zweiten Tag standen das Kraftwerk Simmering und die Großwärmepumpe Simmering im Fokus. Das Kraftwerk Simmering versorgt seit 2009 730.000 Haushalte mit Strom und mehr als 270.000 Haushalte mit Fernwärme. Die Großwärmepumpe Simmering nutzt als stärkste Großwärmepumpe Mitteleuropas die Abwärme der umliegenden Kraftwerksanlagen und versorgt 25.000 Haushalte mit CO₂-freier Fernwärme. Aufgrund des großen Erfolgs wird derzeit eine weitere Großwärmepumpe gebaut. 2027 wird sie bis zu 112.000 Wiener Haushalte mit der Wärme des Klärwassers versorgt.
Der Besuch der Delegation aus der Woiwodschaft Großpolen in Wien endete mit positiven Eindrücken. Der Austausch von Wissen und Erfahrungen könnte einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung ähnlicher Projekte in Großpolen leisten und somit zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen.