v.l.n.r.: Kurt Gollowitzer, Jürgen Czernohorszky, Veronica Kaup-Hasler, Gerlinde Riedl, Claudius Schulze, Sithara Pathirana und Peter Hanke

Kunst für's Überleben: Die erste Klima Biennale Wien

17.1.2024

Die "Frage, wie sich die verschiedenen Facetten der Klimakrise anfühlen", sowie die "Gestaltung der Zukunft als gemeinsame Aufgabe" behandelt die erste Klima Biennale Wien. Am Mittwoch, 17.01.2024 stellte das Leitungsduo Sithara Pathirana und Claudius Schulze in einer Pressekonferenz das Programm vor.

Die Dringlichkeit der Klimakrise und die damit verbundenen Notwendigkeiten eines radikalen Wandels im Denken und Handeln sind Motivation für die Stadt Wien, ein neues Festival zu gründen: Die erste Klima Biennale Wien. Das neuartige Klima-Kunst-Festival startet am 5. April und endet am 14. Juli. 100 Tage lang stehen dann die Potenziale von Kunst, Design, Architektur und Wissenschaft hinsichtlich einer nachhaltig-lebenswerten Zukunft und der gesellschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels im Fokus. In einer gemeinsamen Initiative der Ressorts Klima, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft bringt die Stadt Wien die Relevanz des Themas für sämtliche Lebensbereiche zum Ausdruck. Veranstalter der Klima Biennale Wien ist das KunstHausWien, ein Museum der Wien Holding, die künstlerische Leitung haben Sithara Pathirana und Claudius Schulze übernommen.

Kunst bietet bislang kaum genutzte Potenziale

Als Zentrale fungiert das bis dahin frisch renovierte Kunst Haus Wien, wo etwa die Ausstellung "Into the Woods" auf zwei Etagen 16 zeitgenössische Positionen versammelt, die sich mit dem menschlichen Einfluss auf den Zustand der Wälder und den "kollektiven und symbiotischen Aktivitäten des Waldökosystems" beschäftigen. Im Projektraum Garage werden modulare "Repair"-Werkstätten etabliert, im Innenhof wird der vom Breathe Earth Collective für das Kulturjahr Graz 2020 gestaltete "Klima Kultur Pavillon" adaptiert. "Die Klima Biennale Wien ist eine große Chance für Wien, sich als kreatives Ideeenzentrums europaweit zu präsentierten", freute sich Kunst Haus Wien-Direktorin Gerlinde Riedl. "Es ist die perfekte Plattform, um die Veränderung auf unserem Planeten auf einer breiten Basis abseits von Katastrophenszenarien zu diskutierten."

Ermöglicht wird die Klima Biennale durch das ressortübergreifende Zusammenarbeiten in der Stadtregierung, die insgesamt 1,5 Mio. Euro zur Verfügung stellt. "Wien war immer wieder eine Stadt des Aufbruchs, die das Neue gewagt hat", so Kultur- und Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler, die Kunst sei dabei stets "Motor gesellschaftlicher Veränderung" gewesen. "Wir haben Vieles neu zu denken. Nichts ist so, wie wir es gedacht haben", unterstrich Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke die Notwendigkeit, als europäische Metropole einen nachhaltigen Beitrag zu leisten. "Wir können Entscheidungen nicht an die nächste Generation überantworten." Klima- und Umweltstadtrat Jürgen Czernohorszky (alle SPÖ) zeigte sich kämpferisch: "Wir wollen 2040 von uns behaupten können, dass wir eine gute Stadt zum Leben sind - für alle. Das heißt auch, dass wir alles anders machen müssen." Für das Leitungsduo, das auch die Ausgabe im Jahr 2026 kuratieren wird, liegt die Stärke der Biennale, die auf der vom früheren MAK-Direktor Christoph Thun-Hohenstein ins Leben gerufenen "Vienna Biennale for Change" aufbaut, in der Gemeinschaft: "Es ist die Kraft der Vielen, die eine Veränderung herbeiführen kann."

https://biennale.wien/