Eine Produktion des Theaterstückes "Helden: Waffen und der Mann" von George Bernard Shaw unter der Regie von Hollywood-Schauspieler John Malkovich am Nationaltheater in der bulgarischen Hauptstadt Sofia löste heftige Anfeindungen in nationalkonservativen und ultranationalistischen Kreisen aus. Bei der Premiere am 7. November 2024 im Nationaltheater Sofia kam es sogar zu Ausschreitungen. Hunderte Menschen hatten sich nach dem Aufruf ultra-nationalistischer Gruppen mit bulgarischen Flaggen vor dem Theater versammelt und unter anderem den Rücktritt des Kulturministers und des Theaterdirektors gefordert. Als dieser vor die Menge trat, wurde er körperlich angegriffen. Die Proteste waren durch eine Stellungnahme vom Vorstand des Verbands der bulgarischen Schriftsteller*innen ausgelöst worden, der das Stück als "Beleidigung für das bulgarische Volk" bezeichnet hatte. Shaws Komödie spielt im bulgarisch-serbischen Krieg 1885 und behandelt satirisch – unter anderem mit Hilfe der fiktiven Figur des bulgarischen Freiheitskämpfers Sergius Saranoff – Fragen zu Heldentum und Geschlechterrollen. Die Kritik, die von diversen Medien aufgegriffen und befeuert wurde, hatte sich an der Aufführung des Stückes selbst entzündet. Die Inszenierung von John Malkovich war eigentlich nicht Gegenstand des Protests.