Die Sofioter Vizebürgermeisterin Irina Savina (1.v.l.) im Vienna Convention Bureau

Wien-Sofia: Dialog zu Tourismus-Strategien vertieft

16.5.2023

Im Tourismusland Österreich gilt Wien als Dreh- und Angelpunkt des Städtetourismus. Jährlich locken Wiener Prunk sowie breite Kultur- und Erholungsangebote Millionen von Besucher*innen in die Bundeshauptstadt. Das erregt auch internationales Interesse: Nun wollte Sofia mehr über die Marketingstrategien wissen, mit denen sich Wien als Tourismus- und Konferenzstandort etabliert hat. Vom 16. bis 17. Mai war daher eine Delegation mit drei bulgarischen Expert*innen unter Leitung der Sofioter Vizebürgermeisterin für Europäische Angelegenheiten, Internationales und Tourismus, Irina Savina, für einen Erfahrungsaustausch in Wien.

Nach dem pandemiebedingten Einbruch der Vorjahre konnte sich der Tourismus in Wien schon 2022 erholen und seinen Erfolgskurs fortsetzen. Mit 13,2 Millionen Nächtigungen wurden im Vorjahr immerhin rund drei Viertel des Niveaus von 2019 wieder erreicht. Auch Sofia will als Reiseziel attraktiver werden, wie Bürgermeisterin Jordanka Fandakova kürzlich bei der Präsentation einer neuen touristischen Route für die bulgarische Hauptstadt betonte. Daher machte sich eine Expert*innen-Delegation rund um Sofias Vizebürgermeisterin Irina Savina auf zu Arbeitsgesprächen mit Expert*innen von Stadt Wien Marketing, der Abteilung Presse- und Informationsdienst (MA 53) sowie dem Vienna Convention Bureau.

Die Stadt als internationale Marke

Der erste Tag der Delegation stand ganz im Zeichen des Brandings und der touristischen Vermarktung der Stadt Wien. Bei ihrem ersten Termin traf die Delegation auf die Leitung des Stadt Wien Marketings und erfuhr Details über dessen Struktur und Aufgabengebiete. Die stadt wien marketing GmbH wurde 1999 als 100-prozentige Tochter der Stadt Wien mit dem Ziel gegründet, im Auftrag der Stadt Wien Veranstaltungen in der Bundeshauptstadt durchzuführen. Zu den größten von Stadt Wien Marketing durchgeführten Events zählen etwa der Wiener Eistraum, der Silvesterpfad und das Film Festival auf dem Wiener Rathausplatz. Diese Veranstaltungen schaffen neben den offensichtlich positiven Effekten für die Wiener Bevölkerung und die Tourist*innen auch circa 500 ganzjährige Arbeitsplätze pro Veranstaltung.

Als zweiter Punkt auf der Agenda stand ein Austausch mit dem Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien, der ganz im Zeichen des von der Stadt durchgeführten Rebrandings stand, welches das Ziel hatte, die Marke Wien zu vereinheitlichen. Das Rebranding umfasste neben dem Logo und der eigenen Schrift, die sich am Wappen der Stadt Wien orientieren, auch eine eigene Bildsprache mit eigens kreierten Piktogrammen.

Am zweiten Delegationstag fand ein Erfahrungsaustausch mit WienTourismus statt. Der Tourismusverband hat die internationale Vermarktung der Stadt Wien sowie die Vertretung ihrer touristischen Interessen zum Ziel. Seine Tätigkeit seit 1955 ist sichtlich erfolgreich: So schaffte es Wien mehrfach unter die zehn besten Städtetourismus-Reiseziele in den diesbezüglichen Reporten von European Cities Marketing und machte vor der Pandemie ein Fünftel der touristischen Wertschöpfung in Österreich aus. 2019 konnte ein Rekord von 17,6 Millionen Nächtigungen erreicht werden, im vergangenen Jahr 2022 waren es immerhin bereits wieder 13,2 Millionen.

Meeting-Standort Wien

Wien bietet jedoch nicht ausschließlich Erlebnistourismus im habsburgischen Glanz. Inzwischen zählt die Stadt zu den gefragtesten Reisezielen für Business-Tourismus. Vor Ausbruch der Corona-Pandemie war jede achte Nächtigung in Wien mit der Teilnahme an Kongressen, Konferenzen, Tagungen oder Firmenveranstaltungen verbunden. Eine zentrale Rolle bei der Durchführung solcher Meetings nimmt dabei das Vienna Convention Bureau ein, für dessen Organisation und Entstehung sich die Sofioter Delegation ebenfalls interessierte. Schon 1969 konnte das Büro mithilfe der Stadt Wien und der Wirtschaftskammer Wien, die es beide bis heute unterstützen, seine Arbeit aufnehmen. Mit 4.339 Veranstaltungen im Jahr 2022 erreichte auch die Anzahl der Meetings wieder rund drei Viertel des Standes von 2019.

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