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Sofia und Wien arbeiten schon seit vielen Jahren im Bereich Abfallwirtschaft zusammen. In den letzten Jahren fanden sich bereits eine Reihe von Fach- und Politiker*innendelegationen aus Sofia in Wien ein. Am 3. Oktober besuchte eine Delegation des Sofioter Inspektorats die Abteilung Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark (MA 48), um Erfahrungen bezüglich kommender Abfallgebühren-Gesetzesänderungen und des Verursacher*innenprinzips auszutauschen.
Das Sofioter Inspektorat kontrolliert als Aufsichts- und Kontrollorgan der Stadtverwaltung Sofia die Entsorgung von Abfällen durch natürliche und juristische Personen auf den ausgewiesenen Deponien und Anlagen, verhindert die Vermischung verschiedener Abfälle und verhängt im Falle von Verstößen Sanktionen. Zu den Kontrollfunktionen gehört im Übrigen auch die Vorbeugung.
Da das Sofioter Inspektorat das städtische Kontrollorgan zur Einhaltung der Umwelt- und anderer gesetzlicher Vorschriften ist, lag der Schwerpunkt der Gespräche diesmal auf den jeweiligen Rechtsvorschriften und ihrer Umsetzung. Das Sofioter Inspektorat informierte zunächst über die bevorstehenden Gesetzesänderungen zur Festlegung der kommunalen Abfallgebühren und der Einführung des Verursacher*innenprinzips sowie der anstehenden Ausarbeitung einer Strategie für die getrennte Sammlung aller Arten von Abfällen und deren Verwertung. Die Sofioter Delegation wollte in diesem Zusammenhang Erfahrungen mit der Stadt Wien austauschen. Die Expertinnen beider Städte waren sich einig, dass eine umweltgerechte Abfallwirtschaft nur unter Errichtung der dafür notwendigen Infrastruktur, Organisation und Kontrolle möglich ist. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Städten wird auch durch die Wiener Kommunal-Umweltschutzprojektgesellschaft mbH bestärkt, welche im Auftrag der Stadt Sofia mehrere abfallwirtschaftliche Beratungsprojekte durchführte.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde präsentierten die Expertinnen der Abteilung Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark (MA 48) die Wiener Abfallwirtschaft, beginnend bei den in Wien geltenden Rechtsvorschriften, dem Tarifmodell, dem System zur getrennten Müllsammlung, der Müllabfuhr, der Wiederverwertung, der Müllverbrennung bis hin zur Deponierung und der baulichen und technischen Einrichtung der Deponien. Im Zuge der Präsentation waren die Sofioter Expertinnen insbesondere an der Organisation und den Zuständigkeiten der getrennten Müllsammlung in Wohnhäusern und Gewerbeobjekten sowie den Mistplätzen interessiert. Die Expertinnen des Sofioter Inspektorats zeigten sich vom flächendeckenden Wiener Modell der Stellen zur getrennten Müllsammlung sowie den Mistplätzen beeindruckt. Auch der Umstand, dass die Wiener Haushalte ihren Problem- und Sperrmüll kostenlos abliefern können, wurde sehr positiv kommentiert. Ein ähnliches Modell würde aus ihrer Sicht der illegalen Müllentsorgung vorbeugen, mit der das Sofioter Inspektorat immer wieder zu kämpfen hat. Die Expertinnen aus Sofia waren auch an der Öffentlichkeitsarbeit der MA 48 sowie den bewusstseinsbildenden Maßnahmen in der Bevölkerung zum Thema Abfall interessiert.
Im Anschluss zeigten die Wiener Expertinnen der MA 48 ihren Sofioter Kolleginnen die Müllräume und Stellen zur getrennten Müllsammlung in und bei mehreren Wohnanlagen, um ihnen konkrete Eindrücke vor Ort zu verschaffen. Das Sofioter Inspektorat bedankte sich für den Austausch bezüglich Best Practice und bekundete Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit, indem sie die Wiener Expertinnen zu einem Besuch in Sofia einlud.
Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark (MA 48) – Stadt Wien
Stadt Sofia (Englisch)
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Wiener Experten beraten Sofia in Sachen Abfallwirtschaft
