Im Rahmen eines Studienbesuchs vom 12. bis 13. September 2022 trafen das Marschallamt und hochrangige Vertreter*innen der Feuerwehr der Woiwodschaft Kleinpolen ihre Wiener Kolleg*innen. Im Fokus stand ein Erfahrungsaustausch zu Themen wie Brandbekämpfung, Krisenmanagement und Hochwasserschutz. Die Delegation holte sich Best-Practice-Beispiele bei der Wiener Feuerwehr ein, um Impulse zur Verbesserung der eigenen Einheiten zu sammeln. Ideengeber der Studienreise war Vizemarschall Łukasz Smółka.
Die 50-köpfige Delegation aus der Woiwodschaft Kleinpolen wurde am Montag, dem 12. September, im Ausbildungszentrum der Wiener Berufsfeuerwehr (MA 68) im 21. Wiener Gemeindebezirk empfangen. Das Hauptziel war der Austausch von Erfahrungen und Praxisbeispielen, die die Grundlage für weitere Schulungstreffen in Kleinpolen bilden sollen. Nach einem Zwischenstopp bei der Hauptfeuerwache Floridsdorf – einer der insgesamt 24 Feuerwachen der Berufsfeuerwehr in Wien – wurde nachmittags im Ausbildungszentrum eine gemeinsame Übung durchgeführt. Der Vizemarschall der Woiwodschaft, Łukasz Smółka, war selbst nicht anwesend.
Dienstagmorgen ging es weiter zu einem Besuch der Hauptfeuerwache Leopoldstadt. Hier standen die Themen Krisenmanagement und Hochwasserschutz auf der Tagesordnung, wobei das Augenmerk auf der Bewältigung von potenziellen Hochwassersituationen an der Donau lag. Zum letzten Rekordhochwasser in Wien kam es 2013. Die Stadt blieb aber dank dem Hochwasserschutz unversehrt, bei dem neben Feuerwehr auch die Wiener Berufsrettung (MA 70), Wiener Gewässer (MA 45), Wiener Stadtgärten (MA 42), Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark (MA 48), Klima, Forst- und Landwirtschaftsbetrieb (MA 49) sowie via Donau beteiligt waren. Zu den wichtigsten Aufgaben der Feuerwehr zählt die Aufrechterhaltung der Informationslage in solchen Katastrophenfällen – allein bei Starkwetterereignissen gehen 200 bis 400 Anrufe pro Stunde ein.
Abschluss des Studienbesuchs bildete eine von der Delegation organisierte Besichtigung des Feuerwehrmuseums, um sich über die Geschichte der Wiener Feuerwehr zu informieren. Das im 1. Wiener Gemeindebezirk direkt neben der Zentralfeuerwache C angesiedelte Museum ist durch sein Gründungsjahr 1901 selbst historisch und zeichnet die rund dreihundertjährige Geschichte der Wiener Berufsfeuerwehr seit den mittelalterlichen Feuerknechten nach. Danach hat sich die Delegation auf die Weiterreise nach Linz am Mittwoch vorbereitet.
Jährlich zählen die rund 1.700 Einsatzkräfte der Wiener Berufsfeuerwehr über 33.000 Einsätze (Stand 2020), oder rund 90 täglich, und sind dabei neben Brandfällen auch für Verkehrsunfälle oder Mensch- und Tierrettungen zuständig. Zur Effizienz-Erhöhung werden seit diesem Jahr bis 2023 die Einsatzfahrzeuge mit Tablets ausgerüstet.
Berufsfeuerwehr Wien
Hauptfeuerwache Leopoldstadt
Feuerwehrmuseum
Rekord-Hochwasser 2013 - Stadt Wien
Marschallamt der Woiwodschaft Kleinpolen (Englisch)