Die Gewerkschaften und Mitarbeiter*innen der Kultureinrichtungen in Belgrad haben mehrheitlich beschlossen, vom 17. bis 19. März gemeinsam zu streiken. Dazu zählen das Ethnografische Museum, Historische Museum Serbiens, Historische Archiv Belgrad, Jugoslawische Kinoarchiv, Museum Jugoslawiens, Museum für angewandte Kunst, Museum für moderne Kunst, Naturhistorische Museum sowie das Landesinstitut für Denkmalschutz. Sie wollen damit ihre Unterstützung für die aktuellen Studierendenproteste zum Ausdruck bringen sowie auf die Forderungen im Kulturbereich hinweisen. Neben einer Erhöhung des Kulturhaushalts um mindestens einen Prozent fordern die Mitarbeiter*innen von der Regierung die sofortige Wiedereinsetzung vom immateriellen Kulturerbe-Status des gesamten Belgrader Messegeländes, des Generalstabs der Bundesarmee Serbiens und Montenegros sowie des Verteidigungsministeriums in Belgrad. Außerdem wird der Schutz gefährdeter Kulturdenkmäler und anderer wichtiger Institutionen gefordert, die dem Druck von Investor*innen ausgesetzt seien. In Bezug auf die geplante EXPO BELGRADE 2027 wollen die Streikenden Einsicht in die Pläne und eine transparente Veröffentlichung des Zwecks und der Finanzierung. Außerdem sollen Änderungen des Kulturgesetzes eine bedingungslose Entpolitisierung der Kultureinrichtungen ermöglichen.
Laut dem serbischen Arbeitsamt kamen im Jahr 2024 die meisten ausländischen Arbeitskräfte in Serbien aus Russland, gefolgt von China, Indien, der Türkei und Nepal. Obwohl das Land einen Anstieg ausländischer Arbeitskräfte verzeichnet, zeigt die Statistik, dass im Jahr 2024 nur rund 17.000 Arbeitsgenehmigungen ausgestellt wurden – 2023 betrug diese Zahl mehr als 52.000. Außerdem wurden deutlich mehr Anträge gestellt, von denen deutlich weniger genehmigt wurden. Dieses Ergebnis ist laut Arbeitsamt die Folge veränderter Regeln im Umgang mit Arbeitskräften aus dem Ausland. Zu diesem Thema sind die Meinungen der Belgrader*innen geteilt. Während die einen im Zuzug ausländischer Arbeitskräfte Chancen für das Wirtschaftswachstum sehen, befürchten andere, dass dies die Lage der heimischen Arbeitskräfte negativ beeinflussen könnte.
Am 27. und 28. März 2025 findet in Belgrad mit der Balkan Edu Expo die erste internationale Bildungs- und Karrieremesse statt. Besucher*innen sollen sich dort über die Aufnahme an Universitäten, Stipendien, studentische Austauschprogramme, Praktika und Jobs informieren können. Dabei vereint die Messe Universitäten und Unternehmen aus Serbien, Bosnien-Herzegowina, Slowenien, Kroatien, Montenegro, Nordmazedonien und der EU. "Die Messe ist eine einzigartige Gelegenheit, bei der Besucher*innen durch direkte Kommunikation mit Vertreter*innen von Universitäten und Unternehmen aus erster Hand erfahren können, wie das Studium oder das Praktikum aussieht. Besucher*innen können an zahlreichen thematischen Veranstaltungen, Podiumsdiskussionen und Workshops teilnehmen“, sagen die Veranstalter*innen von Friendly HR aus Deutschland. Ziel der der Veranstaltung sei unter anderem, die Mobilität von Student*innen zu fördern und den Zugang zu Informationen über Universitätsaufnahmen und die Arbeitsvermittlung zu erleichtern.
Die Weltbank hat das Programmdarlehen für grüne Wachstumsentwicklungspolitik genehmigt, das 153,7 Millionen Euro zur Unterstützung von weiteren Reformen bereitstellt, die Serbien zur Umsetzung der grünen Transition durchführt. Wie in einer Mitteilung präzisiert wurde, ist das Darlehen für die zweite Phase des Programms gedacht, welches die Kennzeichnung umwelt- und geschlechtssensibler Haushaltsausgaben sowie die Bewertung der Auswirkungen von Naturkatastrophen auf die Finanzen verbessern soll. Es wird außerdem erwartet, dass Serbien die Transformation des Energiesektors beschleunigt und den Anteil erneuerbarer Energiequellen erhöht.
Bei der letzten Sitzung des Belgrader Gemeinderates am 6. März 2025 wurden alle 42 Punkte der Tagesordnung ohne vorangegangene Diskussion oder Änderungsanträge angenommen. Die Vertreter*innen der oppositionellen Parteien haben die Durchführung der Sitzung behindert, sodass alle Vorschläge, Beschlüsse und Entscheidungen ohne vorangegangene Erörterungen verabschiedet wurden. Auf der Tagesordnung standen unter anderem detaillierte Regulierungspläne für sechs Bezirke, die Zustimmung zum Budgetausgleich, die Aufkündigung des Vertrags mit dem Konsortium privater Transportunternehmen sowie das Beschäftigungsprogramm der Stadt Belgrad 2025 bis 2026.
Obwohl die Verringerung der Gehälter für die streikenden serbischen Lehrer*innen auch für Jänner angekündigt war, wurde sie nun allerdings nur für Februar durchgeführt. Die serbische Bildungsministerin kündigte an, dass alle Lehrer*innen in Einklang mit dem Gesetz nur entsprechend ihrer tatsächlichen Arbeitsleistung entlohnt werden. Die Höhe des ausbezahlten Gehalts hängt davon ab, ob überhaupt kein Unterricht abgehalten wurde oder die Unterrichtsstunde auf 30 Minuten gekürzt wurde. Die unabhängige Gewerkschaft der Bildungsarbeiter*innen Serbiens kündigte Klagen gegen die Verantwortlichen der aktuellen Verringerung der Gehälter an, falls diese nicht Folge disziplinärer Verfahren für jede*n einzelne*n Lehrer*in seien. Zahlreiche serbische Lehrer*innen fordern bessere Gehälter und Arbeitsbedingungen.
Die erste Frühjahrssitzung des serbischen Parlaments begann am 4. März 2025 mit einem Konflikt zwischen den Abgeordneten der Regierung und der Opposition. Der Konflikt umfasste sowohl verbale als auch körperliche Auseinandersetzungen, wobei auch pyrotechnische Mittel eingesetzt wurden. Der Vorfall im Parlamentsaal ereignete sich, nachdem die Regierungskoalition die Tagesordnung der Sitzung beschlossen hatte, gegen die die Opposition Einwände hatte. Daraufhin verließen die Abgeordneten der Opposition ihre Plätze und zündeten Rauchbomben. Die Regierung beschloss trotzdem alle 62 in der Tagesordnung angeführten Punkte und lehnte den Antrag der Opposition ab, nur über Änderungen des Gesetzes über Hochschulbildung zu diskutieren. Damit wird die vierte Forderung der protestierenden Student*innen erfüllt. Die Opposition erklärte, dass die Regierung keine Legitimität habe, da der Ministerpräsident – Miloš Vučević (SNS – Serbische Fortschrittspartei) – unter dem Druck der Student*innenproteste zurückgetreten sei. Die Regierung bestand jedoch darauf, die Sitzung trotz der Rauchbomben, des Lärms und anderer Versuche der Opposition, die Sitzung zu unterbrechen, fortzusetzen. Nach einem Unglück in Novi Sad, bei dem der Einsturz eines Bahnhofsvordachs 15 Menschen das Leben gekostet hatte, werden im Land seit Monaten Massendemonstrationen von Student*innen organisiert. Es gab auch Versammlungen vor dem serbischen Parlament. Die Studierenden blockieren mehr als 60 Fakultäten im ganzen Land – ihre Hauptforderung ist die strafrechtliche Verfolgung und Übernahme der politischen Verantwortung für den Tod der 15 Verunglückten beim Einsturz des Betondachs am Hauptbahnhof in Novi Sad.
Die Belgrader Philharmonie hat bekannt gegeben, dass die Mehrheit der Beschäftigten in Streik getreten ist. Die Hauptforderungen sind die dringende Verbesserung der materiellen Lage der Beschäftigten und die sofortige Ausschreibung einer Stelle für den*die Direktor*in der Philharmonie. Für die Musiker*innen – die die größte Gruppe im Orchester stellen – wird ein Gehalt auf Basis eines Durchschnittslohns verlangt, das laut den neuesten Daten des statistischen Amtes vom November 2024 circa 860 Euro netto beträgt. Aus der Philharmonie wurde mitgeteilt, dass die sofortige Ausschreibung der Stelle des*der Direktors*in der Belgrader Philharmonie "transparent und vorschritftsmäßig" gefordert wird. Die Konzerte der Philharmonie werden bis auf Weiteres abgesagt, beginnend mit dem Auftritt, der für den 7. März 2025 in der Kolarac-Stiftung geplant war.
Seit kurzem können Interessierte in der serbischen Hauptstadt ein Auto im Carsharing-Modell mieten. Der Preis pro Minute liegt zwischen 0,10 und 0,20 Euro. Es besteht auch die Möglichkeit, das Auto für mehrere Stunden zu mieten. Das Carsharing-System ermöglicht es, das Fahrzeug im gesamten Land zu nutzen und anschließend in Belgrad in gekennzeichneten Zonen auf öffentlichen Parkplätzen abzustellen. Derzeit bietet nur ein Unternehmen in Serbien diese Art des Carsharings an. Das Unternehmen ist seit über einem Jahr aktiv und verfügt über mehr als 50 Fahrzeuge. Interessierte können über eine App wählen, wie sie das Auto nutzen möchten. Es gibt verschiedene Zahlungsmöglichkeiten, eine davon ist die minutengenaue Abrechnung. Eine andere Möglichkeit ist die Vorauszahlung pro Stunde. Die Miete für einen ganzen Tag mit einer Fahrt von 100 Kilometern kostet circa 38 Euro, einschließlich der Kraftstoffkosten.
Das serbische Ministerium für Bauwesen, Verkehr und Infrastruktur hat die Betriebsgenehmigung für das Gebäude des Belgrader Hauptbahnhofs Prokop erteilt. Denn: Es wurde festgestellt, dass alle notwendigen Bedingungen erfüllt sind. In der Genehmigung wird angegeben, dass dem serbischen Eisenbahnbetreiber die Nutzung des Bahnhofsgebäudes mit einem Parkplatz für 88 Stellplätze sowie einer Grundfläche von 5.650 Quadratmetern gestattet wird. Auch die Brandschutzvorgaben seien erfüllt. Es wurde auch festgehalten, dass für das Objekt keine Umweltverträglichkeitsstudie erforderlich sei. Während der Testphase sollen die Bedingungen für die Erteilung der Betriebsgenehmigung erfüllt worden sein. Die technische Prüfstelle hat dem Investor das Protokoll der technischen Prüfung übermittelt und bestätigt, dass das Gebäude für die Nutzung geeignet sei. Der Bahnhof Prokop wird seit 1976 in Etappen ausgebaut und löste 2018 den ehemaligen historischen Hauptbahnhof ab.
Die serbischen Behörden haben am Dienstag, den 25. Februar 2025, Durchsuchungsbefehle für die Räumlichkeiten von vier serbischen Nichtregierungsorganisationen (NGO) ausgestellt. Laut Erklärung der Belgrader Oberstaatsanwaltschaft wurden Unterlagen in Bezug auf Spenden der US-Agentur für internationale Entwicklung (USAID) beschlagnahmt. Dieses Hilfsnetzwerk wurde von der neuen US-Regierung unter Präsident Donald Trump eingestellt. Die serbische Polizei wurde von der Staatsanwaltschaft beauftragt, Vernehmungen von verantwortlichen Personen der jeweiligen NGOs durchzuführen und den Tatbestand hinsichtlich des möglichen Missbrauchs von Spendenmitteln, Geldwäsche oder dem zweckwidrigen Verbrauch von US-Steuergeldern zu untersuchen. Von der Fahndung unbetroffene NGOs, wie etwa das Netzwerk zur Untersuchung von Kriminalität und Korruption (KRIK), bezeichneten die Behördenaktion als unzulässig. Dem KRIK-Redakteur Stevan Dojčinović zufolge sei mit diesem Vorgehen ein wichtiger Schritt in Richtung Diktatur, gemacht worden. Die Behauptung wurde dadurch untermauert, dass die USA keinerlei Ermittlungen von Serbien gefordert hätten, sondern die serbische Regierung auf eigene Faust gehandelt habe.
Die serbische Verbraucher*innenschutz-Organisation Efektiva hat die Öffentlichkeit zu einem einwöchigen Boykott der Handelskette Delhaize aufgerufen. Der Boykott soll in der Zeit von 23. Februar bis 2. März 2025 stattfinden. Danach würde eine andere Handelskette boykottiert. Dieser Aufruf erfolgte nachdem bereits eintägige Einkaufsverweigerungsaktionen in den größten Handelsketten in Serbien durchgeführt wurden. Auf diese Weise sollen die Handelsketten wegen der hohen Margen bestraft werden. Offiziellen Angaben zufolge, hat Delhaize in den Jahren 2022 und 2023 die größten Einnahmen erwirtschaftet, weswegen diese größte Handelskette zuerst ins Visier der Verbraucher*innen genommen wurde. Die Handelskette hatte 2023 mit umgerechnet 63,1 Millionen Euro den größten Profit erwirtschaftet und hatte mit durchschnittlich 44,25 Prozent die größte Handelsmarge. Delhaize hat die Anschuldigungen des Konsument*innenschutzes zurückgewiesen und zeigt mit dem Finger auf die Lieferant*innen. Laut Delhaize entfallen 94 Prozent des Verkaufspreises auf Abgaben von denen 59 Prozent an Lieferant*innen, 14 Prozent auf die Umsatzsteuer, zehn Prozent an Gehälter, sowie elf Prozent auf alle anderen Kosten gehen würden. In der kommenden Zeit sollen auch gegen andere Großhändler*innen, wie Merkator, DIS, Univerexport und Lidl einwöchige Boykott-Aktionen durchgeführt werden.
Die Serbischen Stromwerke (EPS) haben eine neue digitale Dienstleistung für die Selbstablesung des Zählerstands eingeführt. Diese ist im Rahmen von einer Android-App oder auf der Unternehmenswebsite unter www.elektrodistribucija.rs erhältlich. An einer iOS-App werde derzeit gearbeitet. Auf diese Weise wird den Kund*innen die Möglichkeit eingeräumt, den monatlichen Energieverbrauch selbstständig via App zu überprüfen. Die Ablesung muss jeweils zum Monatsanfang, zwischen dem Monatsersten und Monatszehnten durchgeführt werden, damit die Fristen für die Datenbearbeitung und die Erstellung von Rechnungen eingehalten werden. EPS bietet bereits seit einigen Monaten die Möglichkeit an, dass Verbraucher*innen Benachrichtigungen via Handy über Stromversorgungsunterbrechungen wegen geplanten Wartungsarbeiten für den kommenden Tag erhalten. EPS hat de facto eine monopolistische Stellung auf dem serbischen Energiemarkt und liefert Strom an 3,8 Millionen Kund*innen.
Die Mitarbeiter*innen im Städtischen Zentrum für Sozialarbeit Belgrad streiken seit Montag, den 24. Februar 2025. Sie sind mit der schweren finanziellen Lage, dem steigenden Arbeitsaufwand, sowie mit der Behandlung durch die Arbeitgeberin unzufrieden. Der Streik solle so lange dauern, bis die Forderungen der Arbeitnehmer*innen erfüllt seien. So sollen in der kommenden Zeit lediglich Notaufgaben erledigt werden, während alle anderen Anliegen nicht behandelt werden sollen. Neben der Unzufriedenheit mit den Einkommen, die unter dem Landesdurchschnitt liegen, beschweren sich die Sozialarbeiter*innen über die vor zwei Jahren eingeführte Software. Diese habe ihnen die Arbeit zusätzlich erschwert, da neue Dienstleistungen eingeführt worden seien, obwohl immer mehr Mitarbeiter*innen das Städtische Zentrum für Sozialarbeit verlassen hätten. In diesem Zusammenhang ist eine der Forderungen der streikenden Sozialarbeiter*innen auch die Beschäftigung von neuen Arbeitskräften.
Die Ausschreibung für den Bau des Hauptgebäudes am neuen Belgrader Busbahnhof wurde durch die österreichische Strabag teilweise angefochten. In der Folge hat die serbische Rechtsschutzkommission die vorübergehende Einstellung des Verfahrens angeordnet, weil in einigen Teilen der Ausschreibungsunterlagen Vorteile für gewisse Hersteller*innen eingeräumt wurden. Die Strabag beschwerte sich ebenfalls wegen der Bestimmung, dass Arbeitskräfte mit Cisco-Zertifikaten beauftragt werden müssten. Der Ausschreibungswert liegt bei 48,1 Millionen Euro. Nun soll die Belgrader Stadtbaudirektion als Auftraggeberin die Unterlagen bereinigen und binnen 25 Tagen eine nachgebesserte Ausschreibung veröffentlichen. Der neue Belgrader Busbahnhof wurde im September 2024 feierlich eröffnet, in Funktion sind allerdings bislang nur die Busstellplätze und ein provisorisches Bahnhofsgebäude. Der alte Busbahnhof in der Belgrader Innenstadt musste eilig geräumt werden und dem Stadterneuerungsprojekt Belgrad am Wasser weichen.
Laut dem serbischen Ministerium für Menschen- und Minderheitenrechte und gesellschaftlichen Dialog besuchen die Schüler*innen in Serbien den Unterricht auf Serbisch sowie in acht Minderheitensprachen. Annähernd 60.000 Kinder und Jugendliche besuchten den Unterricht in ihrer Muttersprache auf allen Bildungsebenen, von der Volksschule bis zur Universität. Diese Angaben wurden anlässlich des Internationalen Muttersprachen-Tags am 21. Februar bekanntgegeben. Neben Serbisch als Amtssprache, kann der Unterricht auch auf acht anderen Sprachen besucht werden, und zwar auf Albanisch, Bosnisch, Bulgarisch, Ungarisch, Russisch, Rumänisch, Slowakisch und Kroatisch. Darüber hinaus werden im Rahmen des Gegenstands "Muttersprache mit Elementen der nationalen Kultur" weitere acht Sprachen erforscht, nämlich Bunjewakisch, Walachisch, Mazedonisch, Deutsch, Romanes, Slowenisch, Ukrainisch und Tschechisch. Neben Serbisch als Hauptsprache sind in Serbien, jeweils abhängig vom Landesgebiet, noch 14 Minderheitensprachen in amtlichem Gebrauch und genießen in 54 Gemeinden einen gleichberechtigten Status mit der serbischen Sprache.
Ende Februar 2025 teilte die Delegation der Europäischen Union in Serbien als auftraggebende Stelle mit, dass die Ausschreibung für den Bau der Kanalisation am linken Donauufer in Belgrad gescheitert sei. Beim Tender habe es lediglich ein Angebot gegeben, dass für ungültig erklärt worden sei. Somit scheiterte der Versuch, die Stadtteile Kotež, Krnjača und Borča im Belgrader Gemeindebezirk Palilula an das Kanalisationsnetz mit Kläranlagen anzuschließen, zum sechsten Mal in Folge. Die jüngste Ausschreibung für den Netzausbau wurde im Februar 2024 veröffentlicht nachdem der vorherige Tender aus dem Jahr 2022 genau vier Mal aus Gründen, die nicht bekanntgegeben wurden, verlängert werden musste. Neben der Ausschreibung für den Bau des Kanalisationsnetzes wurde eine Ausschreibung für den Bau der Kläranlage für diese Stadtteile veröffentlicht, die noch läuft und deren Status unbekannt ist. Beide Projekte sollen von der Europäischen Investitionsbank (EIB) finanziert werden. Belgrads Bürgermeister Aleksandar Šapić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) hatte im Vorhinein der neuen Ausschreibung gewarnt, dass der Finanzierungsvertrag mit EIB im Falle des erneuten Scheiterns aufgelöst werde und dann neue Finanzierungsmöglichkeiten erörtert werden müssten. Der Kreditvertrag mit EIB in Höhe von 35 Millionen Euro wurde 2019 abgeschlossen. Die Gesamtbaukosten für das 80 Kilometer langes Kanalisationsnetz mit Kläranlagen wurden auf 55 Millionen Euro geschätzt, wobei die Restfinanzierung aus dem Stadtbudget erfolgen sollte.
Eine im Februar 2025 durchgeführte Umfrage der Nichtregierungsorganisation Zentrum für Forschung, Transparenz und Verantwortung (CRTA) zeigte, dass 64 Prozent der Umfrageteilnehmer*innen die Studierendenproteste gegen die serbische Regierung und die Korruption im Land unterstützten. Die Student*innenproteste seien zum Schlüsselfaktor der politischen und gesellschaftlichen Wende geworden und hätten Potential für eine weitere Verbreitung und wachsende Unterstützung, geht aus den verlautbarten Umfrageergebnissen hervor. Etwa 80 Prozent der Befragten unterstützen die Mehrheit der Studierendenforderungen und ein Drittel der Bevölkerung hat an den aktuellen Bürger*innen- und Studierendenprotesten bereits teilgenommen. Drei Monate nach den ersten Kundgebungen nehmen die Proteste nicht ab, sondern erhalten immer mehr Unterstützung, so CRTA. Fast 60 Prozent der Bürger*innen glauben den Student*innen bedenkenlos und der gleiche Prozentsatz ist der Meinung, dass Serbiens Staatspräsident Aleksandar Vučić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) nicht für die Lösung der Forderungen zuständig sei, obwohl er gerne mitmische. Die Umfrage zeigte ebenfalls, dass mehr als die Hälfte der Befragten der Meinung sind, dass trotz Regierungsbehauptungen die Forderungen der Studierenden nicht erfüllt seien und die Universitätsvertreter*innen einzig berechtigt seien zu beurteilen, ob die Forderungen erfüllt seien und in welchem Ausmaß.
Belgrads Bürgermeister Aleksandar Šapić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) gab bekannt, dass in den Schulhöfen aller hauptstädtischen Volks- und Mittelschulen Kameras installiert worden sind. Diese Maßnahme erfolgte auf Initiative der Stadt Belgrad, um die Sicherheit in den Schulen zu erhöhen. Die Kameras verfügen über besondere Software, die es ermöglicht, sie neben der zentralen städtischen Überwachungszentrale auch mit den Stationen des Belgrader Ordnungsamts zu vernetzen. Laut Bürgermeister Šapić kommt im Rahmen des Projekts eine Software zum Einsatz, die es in diesen Teilen Europas noch nicht gibt – selbst bei der Belgrader Polizei ist diese Art der Software nicht im Einsatz. Die Überwachungssoftware soll künftig auch mit der Stadtpolizei vernetzt werden. Laut Šapić sollen bis spätestens Ende 2025 auch alle Belgrader Kindergärten mit demselben Überwachungssystem ausgerüstet werden.
Die Stadt Belgrad hat Mitte Februar 2025 das Konzept für den neuen Tierpark am neuen Standort vorgestellt. Der vorhandene Tiergarten im Rahmen des Areals der Belgrader Festung Kalemegdan soll geschlossen werden und auf die Belgrader Save-Insel Ada Ciganlija umsiedeln. Dort gebe es mehr Raum, und vor allem seien die Bedingungen für die Tierhaltung viel günstiger und artgerechter. Bei einer gemeinsamen Ausschreibung der Dienstelle des Belgrader Oberstadtplaners und des Planungsamts der Stadt Belgrad wurden insgesamt acht Konzeptlösungen eingereicht. Nunmehr wurde das Siegerprojekt des Architekturstudios OBE vorgestellt. In einem nächsten Schritt soll laut Bürgermeister Aleksandar Šapić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) die Ausschreibung für die Projekterstellung folgen. Die Projektumsetzung wird allerdings auch von anderen Faktoren abhängen. Hunderte Familien müssten im Zuge der Tierparkerrichtung umsiedeln. Sie haben vor mehreren Jahrzehnten auf der Save-Insel eine illegale Siedlung mit etwa 270 Wohnobjekten errichtet, die nun abgerissen werden muss.
In der serbischen Hauptstadt läuft aktuell eine heftige Debatte über die mögliche Abschaffung der städtischen Oberleitungsbusse, die durch Elektrobusse ersetzt werden sollen. Dadurch würden mehrere Öffi-Linien von privaten Busunternehmen übernommen werden. Laut Belgrads Bürgermeister Aleksandar Šapić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) sei das E-Bus-System viel effizienter als das vorhandene O-Bus-System, welches in einem desolaten Zustand ist. Die privaten Betreiber*innen müssten etwa 80 Millionen Euro in die Beschaffung von 100 neuen E-Bussen investieren sowie weitere Investitionen in das Wartungsnetz und andere Infrastruktur tätigen. Laut Bürgermeister Šapić handelt es sich um ein Gesamtinvestitionsvolumen von nahezu 200 Millionen Euro, welches die Stadt sicherstellen müsste, falls die Konzessionen für diese Linien nicht privat vergeben werden. Vier Gewerkschaften der Städtischen Verkehrsbetriebe Belgrad (GSP) sind ausdrücklich gegen die geplante O-Bus-Einstellung und haben dem Bürgermeister eine Frist bis 19. Februar 2025 eingeräumt, um auf ihre Forderungen zu antworten. Sie verlangen die Beschaffung von 100 neuen O-Bussen und die Verhinderung der Übernahme der O-Bus-Remise durch Privatunternehmen, die dadurch attraktiven Baugrund inmitten der Hauptstadt bekommen würden. Die GSP haben Mitte Februar 2025 auch einen Tender für die Beschaffung von 100 neuen Straßenbahnen, der bis 1. April 2025 läuft, veröffentlicht. Dabei handelt es sich um zweiteilige Gelenkgarnituren mit einer Länge bis 20 Metern und einer Lieferfrist von 15 bis 30 Monaten. Der Ausschreibungswert wurde von den GSP nicht bekannt gegeben. Schon zuvor haben die GSP 25 längere Straßenbahngarnituren vom türkischen Hersteller Bozankaya zu einem Gesamtpreis von 81 Millionen Euro bestellt. Die letzte Anschaffung von neuen Straßenbahnen für Belgrad erfolgte 2011, als 30 Straßenbahnen des spanischen Herstellers CAF geliefert wurden.
Das Belgrader Filmfestival (FEST) hat einen neuen Termin. Von seinem gewöhnlichen Veranstaltungsdatum von Ende Februar bis Anfang März wurde das Festival in den Spätsommer verschoben. Das neue Datum für die 53. Ausgabe des FEST ist 12. bis 23. September 2025. Der Spätsommer soll auch zum neuen, dauerhaften Veranstaltungszeitraum des FEST werden, heißt es in einer Mitteilung des Veranstaltungsausschusses. Dadurch soll die Integrität des wichtigsten serbischen Filmfestivals geschützt und die erfolgreiche Entwicklung in der Zukunft sichergestellt werden. Die FEST-Leitung erinnerte, dass auch in den vergangenen Jahren Gründe und offizielle Vorschläge für eine Verschiebung der Veranstaltung vorhanden waren. Unter anderem soll der neue Termin mit den Terminen anderer internationaler Filmfestivals harmonisiert werden und eine qualitätsvollere Filmauswahl sowie eine effizientere Programm- und Finanzplanung auf Jahresebene sichergestellt werden. Die Entscheidung über den neuen Termin des Festivals muss noch vom Gemeinderat der Stadt Belgrad abgesegnet werden. In der Öffentlichkeit wird darüber spekuliert, dass der wahre Grund für die Terminverschiebung die aktuelle gesellschaftspolitische Situation und die monatelangen Studierenden- und Bürger*innenproteste sind, was die FEST-Geschäftsführung zurückgewiesen hat.
In Belgrad ist ein neuer städtischer Park im Entstehen. Bis Ende 2025 soll eine neue Tiefgarage beim serbischen Nationalparlament errichtet werden, darüber soll der neue Park entstehen. Die Stadt hat nun mögliche Projektlösungen für den neuen Stadtpark vorgestellt. Das Besondere an dem Park ist, dass es eine Art archäologischer Park sein soll. In dem Park sollen nämlich archäologische Funde, auf die man im Rahmen der Bauarbeiten gestoßen war, ausgestellt werden. Es handelt sich um Reste von Wasserleitungen, Sarkophagen und Gräbern aus der römischen Zeit. Der gesamte Fund wird derzeit in den Depots des Museums der Stadt Belgrad beherbergt. Bei den Bauarbeiten wurden zunächst Reste der städtischen Architektur aus dem 19. und 20. Jahrhundert beziehungsweise Häuser, die im Zweiten Weltkrieg bei Luftangriffen der Alliierten zerstört worden sind, gefunden. Weitere Ausgrabungen brachten Artefakte aus dem 16. und 17. Jahrhundert zutage, in drei Meter Tiefe stieß man auf Teile der römischen Nekropole. Insgesamt wurden 14 römische Gräber aus dem dritten und vierten Jahrhundert sowie Teile des Wasserversorgungsnetzes aus dem zweiten Jahrhundert ausgegraben. All diese Funde sollen künftig im Rahmen des neuen Parks dauerhaft ausgestellt werden.
Die Belgrader Philharmoniker*innen veranstalten vom 11. bis zum 14. Februar im Saal der Belgrader Philharmonie einen neuen Konzertzyklus für Babys. Die beliebten Auftritte des Orchesters wecken seit Jahren großes Interesse. Auch diesmal waren alle Eintrittskarten innerhalb weniger Stunden ausverkauft. In der laufenden Saison führen die Musiker*innen Babys in die Welt der klassischen Musik mit Beethovens 1. Sinfonie ein. Das schwungvolle Werk des berühmten Komponisten hat sich bereits als ausgezeichnete Musikwahl erwiesen, die das Orchester für Babys im Alter von null bis zwei Jahren aufführt. Die philharmonischen Konzerte versammeln Eltern und Babys aus ganz Serbien. Sogar Publikum aus der Region reist nach Belgrad, um daran teilzunehmen. Bis zum Ende der Saison veranstalten die Belgrader Philharmoniker*innen zwei weitere Konzertzyklen für Babys – nämlich vom 15. Bis zum 17. April sowie vom 6. bis zum 9. Mai 2025.
Mehr als 50 Prozent der Einwohner*innen Serbiens heizen mit Holz. Das ist dem Professor der Belgrader Maschinenbaufakultät Miloš Banjac zufolge die preiswerteste Heizoption. Das Heizen mit Holz würde jedoch die Luftqualität negativ beeinflussen, weshalb systemische Maßnahmen gegen die Verschmutzung notwendig seien. In diesem Zusammenhang weist Banjac darauf hin, dass mehr Haushalte an das städtische Fernwärmenetz angeschlossen werden müssten. Eine weitere systemische Maßnahme sei der direkte Anschluss von Haushalten an das Gasnetz. Die dritte derzeit noch teuerste Option, sei der Umstieg auf Wärmepumpen. Laut Angaben der Europäischen Umweltagentur (EEA) können im Jahr 2022 in Serbien 10.800 Todesfälle der PM 2,5-Verschmutzung zugeschrieben werden, was fast genau 10 Prozent der Gesamtsterblichkeit entspricht. Dies ist eine doppelt so hohe Rate wie in der Europäischen Union. Im Jänner 2025 wurde eine öffentliche Diskussion über das neue Gesetz zur Luftreinhaltung gestartet. Dieses soll die Grundlage für den Kampf gegen die Verschmutzung in den kommenden Jahren bilden.
Die serbische Konsument*innenschutzvereinigung "Efektiva" hatte Bürger*innen dazu aufgerufen, fünf große Lebensmittelketten, Delhaize, Idea, DIS, Univerexport und Lidl, am 31. Jänner zu boykottieren. Die Preiserhöhungen haben in den letzten drei bis vier Jahren statistisch gesehen die Grenzen kontinuierlich überschritten. Gleichzeitig wurde der eintägige Boykott auch in Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Nordmazedonien und Kroatien organisiert. Nach Angaben von "Efektiva" wird die Aktion fortgesetzt. Im vergangenen Jahr leitete die serbische Kommission für Wettbewerbsschutz ein Verfahren gegen die vier Handelsketten Delhaize, Idea, DIS und Univerexport ein, da der Verdacht auf Preisabsprachen bestand.
Im Jahr 2024 sei die Kapazität der Solar- und Windkraftwerke in Serbien um 83 Prozent erhöht worden. Ziel sei, dass bis 2030 fast jede zweite Megawattstunde Strom aus sauberen Quellen stamme, erklärte die serbische Ministerin für Bergbau und Energie Dubravka Đedović Handanović (SNS – Serbische Fortschrittspartei) auf dem Panel "Kreislaufwirtschaft und Energiewende" im Rahmen des Wirtschaftsforums Serbien–Italien. Die Ministerin betonte, dass durch Auktionen für Marktprämien für erneuerbare Energien bisher der Bau von neun grünen Kraftwerken vertraglich vereinbart worden sei, von denen fünf bereits ans Netz angeschlossen worden seien. Die neuen Kraftwerke stellen Investitionen in Höhe von etwa einer Milliarde Euro dar.
Die Vereinigung der Imkereien Serbiens "Naš med" kontrolliert Honig mit einer speziellen Methode seit über einem Jahr vor jedem Ankauf. Mit der Methode wird überprüft, ob dem Honig jegliche Art von Zucker hinzugefügt wurde. Laut Ankündigung der Vereinigung wird dies in Zukunft auf jeder Honigverpackung angemerkt, sowohl im Klein-, als auch im Großhandel. Die Vereinigung hat alle Honigverpackungsfirmen, die angaben, verantwortungsbewusst zu handeln, dazu aufgerufen, diese Methode zu nutzen.
In Serbien leben etwa 350.000 Menschen mit Behinderungen. Die Probleme, mit denen sie konfrontiert sind, sind laut Behindertenverband nicht nur körperlicher Natur, sondern tief verwurzelt in infrastrukturellen Mängeln und gesellschaftlichen Vorurteilen. Ihre Realität sieht trotz der Verpflichtungen, öffentliche Institutionen, den Verkehr und die Infrastruktur an ihre Bedürfnisse anzupassen, anders aus. Mitte Jänner 2025 verabschiedete die serbische Regierung daher die Strategie zur Verbesserung der Lebenssituation für Menschen mit Behinderungen für den Zeitraum 2025 bis 2030. Von den 356.404 Menschen mit Behinderungen in Serbien haben 213.885 Gehprobleme, 90.525 Schwierigkeiten mit dem Hören, 84.385 können nicht selbständig leben, 62.824 haben Gedächtnisprobleme und 45.477 Kommunikationsschwierigkeiten. Es gibt deutlich mehr Frauen mit Behinderungen (208.300) als Männer (148.104).
Der britische multinationale Konzern Arup GmbH Belgrad hat den Auftrag zur Entwicklung eines Umsiedlungsplans für den zweiten Abschnitt der Belgrader U-Bahn erhalten. Der Plan umfasst den Abriss von 33 Gebäuden in den Bezirken Zvezdara und Palilula. Dieses Unternehmen wurde auch als Auftragnehmer für die Entwicklung eines Umsiedlungsplans für die erste Phase der Linie 1 der Belgrader U-Bahn ausgewählt. Das Angebot von Arup war das einzige, das im Rahmen der im Dezember 2024 vom öffentlichen Unternehmen "JKP Beogradski metro i voz" angekündigten Ausschreibung eingereicht wurde. Im November hat die Stadt Belgrad den Umsiedlungsaktionsplan für die erste Phase der ersten Linie der Belgrader U-Bahn verabschiedet. Diese umfasst 15,4 Kilometer eines unterirdischen U-Bahnnetzes mit 15 Bahnhöfen und zehn Betriebsschächten.
Nach vier Wochen Winterferien hat das zweite Schulsemester in Serbien ohne Streik und Proteste begonnen. Etwa 80 Prozent der Volks- und Mittelschulen haben den Unterricht ordnungsgemäß fortgesetzt, erklärte der serbische Premierminister Miloš Vučević (SNS – Serbische Fortschrittspartei). In einigen Schulen hat der Unterricht jedoch gar nicht stattgefunden, in einigen gab es gekürzte Stunden. Es gab auch Eltern, die Lehrer*innen mit ihrer Präsenz in der Schule unterstützt haben. Einige Erziehungsberechtigte ließen ihre Kinder – als Zeichen der Unterstützung für die seit Monaten andauernden Proteste und Uni-Blockaden durch die Studierenden – zu Hause bleiben.
In den Morgenstunden des 20. Jänners wurde von einem Bewohner des Altersheims "Ivanović" im Belgrader Bezirk Barajevo ein Brand gelegt. Acht Personen kamen dabei ums Leben, sieben weitere wurden verletzt. Inzwischen wurden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft die verantwortliche Person sowie die Eigentümer*innen des Heims festgenommen. Es besteht der Verdacht, dass sie Vorschriften nicht eingehalten haben. An den Löscharbeiten waren 32 Feuerwehrleute mit 11 Fahrzeugen beteiligt. Den Feuerwehrleuten gelang es, 13 Personen zu retten, während sieben medizinisch versorgt werden mussten. Von Anfang an gab es Hinweise darauf, dass das Feuer absichtlich gelegt wurde.
Ab dem 1. Februar 2025 gelten neue, höhere Abrechnungsgrundlagen für das tägliche Arbeitslosengeld sowie für die maximalen und minimalen monatlichen Leistungsbeträge. Das teilte der Nationale Arbeitslosendienst mit. Die neuen Beträge wurden an die jährliche Inflation für 2024 angepasst. Diese betrug 4,3 Prozent. Das tägliche Arbeitslosengeld wird 12 Euro betragen. Der niedrigste monatliche Betrag liegt bei 280 Euro, der höchste bei 650 Euro.
Dank der Fakultät für Veterinärmedizin hat sich die Universität Belgrad auf der Shanghai-Rangliste zwischen den Plätzen 101 und 150 der besten Universitäten positioniert. Dies ist das bisher beste Ergebnis der Fakultät für Veterinärmedizin. Das internationale Ranking wird von mehreren Kriterien beeinflusst: darunter die Anzahl wissenschaftlicher Arbeiten, Projekte, Zeitschriften und die internationale Zusammenarbeit.
Im vergangenen Abrechnungszeitraum von November 2023 bis Oktober 2024 nahm der Staat aus der Verpachtung von Äckern über 48,7 Millionen Euro ein. Das aktuelle Wirtschaftsjahr dauert vom 1. November 2024 bis zum 31. Oktober 2025. Bis Mitte Dezember 2024 wurden etwa 254.137 Hektar staatliches Land verpachtet. Die Pachtpreise sind uneinheitlich und hängen von der Lage und der Qualität des Bodens ab. Am teuersten sind die Äcker in einigen Bezirken der Vojvodina, wo der Preis pro Hektar zwischen 450 und 690 Euro liegt.
Die Vereinigten Staaten haben am 10. Jänner 2025 den serbischen Mineralölkonzern NIS auf die Sanktionsliste gesetzt, aufgrund seines Anteils an der russischen Firma Gazprom Neft. Damit soll verhindert werden, dass Russland Einnahmen aus der Energiebranche für den Krieg in der Ukraine nutzt. NIS ist das einzige Unternehmen in Serbien, das sich mit der Förderung, der Produktion und Verarbeitung von Öl sowie der Erdgasproduktion beschäftigt. Es besitzt mehr als 400 Tankstellen in Serbien und den Nachbarländern Bosnien-Herzegowina, Rumänien und Bulgarien. Die Verarbeitung von Rohöl erfolgt in der Ölraffinerie in Pančevo, die im NIS-System tätig ist. Der serbische Staat verkaufte 2008 einen Anteil von 51 Prozent des Unternehmens NIS an das russische Staatsunternehmen Gazprom Neft. Die serbischen Behörden erwarten, dass sie nach Gesprächen mit den amerikanischen Partner*innen der kommenden Regierung die besten Bedingungen aushandeln können. Für die Vereinigten Staaten bestehe jedoch der einzige Weg, das Risiko vollständig zu eliminieren, darin, den russischen Eigentumsanteil auf null zu reduzieren. Die serbische Seite hat angekündigt, nach einem Treffen mit den amerikanischen Partner*innen auch Gespräche mit der russischen Seite zu führen. Falls keine Einigung mit Russland erzielt werde, könnte die serbische Regierung NIS verstaatlichen, so die Analytiker*innen.
Die serbische Regierung hat eine Entwicklungsstrategie für Künstliche Intelligenz für den Zeitraum von 2025 bis 2030 verabschiedet. Die Strategie legt neue Ziele und Maßnahmen fest, um die Entwicklung in diesem Bereich den neuen globalen Trends anzupassen. Es soll Ausgangspunkt für andere Rechts- und Planungsdokumente im Bereich der Künstlichen Intelligenz sein. Als Fortsetzung der vorherigen umfasst die neue Strategie die weitere Entwicklung in den Bereichen Gesetzgebungsrahmen, Investitionen in Bildung, Innovationen und Infrastruktur sowie eine verstärkte Anwendung im öffentlichen Sektor. Durch die Programme des Fonds für Wissenschaft und des Fonds für Innovationsaktivitäten werde die Entwicklung neuer Lösungen, die auf Künstlicher Intelligenz basieren, finanziert, so die Ministerin für Wissenschaft, technologische Entwicklung und Innovationen, Jelena Begović (parteilos). Die Strategie sieht auch zusätzliche Investitionen in die Rechnerinfrastruktur und die Nationale Plattform für Künstliche Intelligenz sowie eine verstärkte Unterstützung für die Anwendung von KI vor.
Das 18. Internationale Film- und Musikfestival Kustendorf findet von 22. bis 25. Jänner 2025 in westserbischem Bergdorf Drvengrad statt. Im Hauptwettbewerb werden Filme aus Serbien, Mexiko, Russland, Nordmazedonien und Frankreich gezeigt. Ebenfalls im Wettbewerb um den Hauptpreis stehen Filme aus Indien, Kroatien und Dänemark. Das von dem preisgekrönten Regisseur Emir Kusturica gegründete Festival zählt zu den wenigen weltweit, die den Austausch zwischen jungen und erfahrenen Künstler*innen in den Mittelpunkt stellen. Kustendorf hat bereits neben renommierten Autor*innen, Schauspieler*innen und Musiker*innen auch zahlreiche junge Filmemacher*innen und Filmstudent*innen und weitere herausragende Gäst*innen aus der Filmbranche aus aller Welt empfangen.
Mehrere Tausend Studierende der Universität Belgrad begrüßten das neue Jahr mit einer Protestkundgebung mit dem Slogan "Es gibt kein Neues Jahr, für das alte seid ihr uns noch
etwas schuldig". Die Bürger*innen
und Student*innen versammelten sich in der Belgrader Innenstadt zu einem Protestmarsch. Zunächst wurde eine 15-minütige Gedenkminute für die Bahnhofsopfer von Novi Sad abgehalten. Die Protestierenden blockierten die zentralen Straßen in der
Stadt und riefen "Erfüllt unsere Forderungen!". Vor dem Neujahrskonzert auf dem Platz der Republik kam es zu Pfiffen von Demonstrierenden. Medienberichten zufolge waren alle
Straßen rund um den Platz der Republik blockiert. Schon seit einem Monat sind die
Universitäten in Belgrad, Novi Sad, Niš, Kragujevac und anderen Städten
blockiert. Die Blockaden wurden von den Studierenden initiiert, nachdem es bei einer Gedenkveranstaltung für die Opfer von Novi Sad zu Übergriffen gekommen war. Trotz wiederholter Aussagen
von Regierungsvertreter*innen, dass die Forderungen erfüllt wurden, halten die
Studierenden daran fest, dass dies nicht der Fall sei.
Laut den Angaben des Statistischen Bundesamtes Serbiens haben von 145 Städten und Gemeinden in Serbien nur 41 einen positiven Migrationssaldo, mehr Menschen seien zugezogen, als abgewandert. An erster Stelle stehe Belgrad, mit einem Zugewinn von 15.642 neue Einwohner*innen (ohne Neugeborene). Besonders viele junge Menschen im Alter von 25 bis 34 Jahren seien in die serbische Hauptstadt und andere Städte gezogen, was dazu beigetragen habe, dass das Durchschnittsalter der Belgrader*innen bei 42,8 Jahren liegt. Die Einwohner*innen von Novi Sad seien mit einem Durchschnittsalter von 40,9 Jahren die einzigen unter den größeren Städten, die jünger seien. Im vergangenen Jahr zogen 6.086 Menschen nach Novi Sad, 4.346 nach Niš und 1.398 nach Kragujevac. In alle Städte mit positivem Migrationssaldo sind überwiegend Frauen umgezogen. Laut den Angaben ergibt sich für 2023 ein positiver Migrationssaldo in Belgrad mit 4.564 Personen, in Novi Sad mit 1.480, in Niš mit 288 und in Kragujevac mit 119, verglichen mit den Menschen, die aus den vier größten Städten weggezogen sind.
Mit
dem Auftritt des Kinderchores "Čarolija" vor dem Theater Atelje 212 wurde auch heuer am ersten Jänner um die Mittagszeit die traditionelle humanitäre Veranstaltung "Straße des offenen Herzens" in Belgrad eröffnet. Die
Svetogorska-Straße verwandelte sich in eine Fußgänger*innenzone, die mit Kindern und
Eltern, Ständen mit Süßigkeiten und Glühwein für Erwachsene gefüllt war, die
das Musik- und Unterhaltungsprogramm genossen. Das festliche Ambiente rund um die unverwechselbaren "roten Clownsnasen" zu Jahresbeginn war nicht nur auf das Zentrum der Hauptstadt beschränkt. Die humanitäre
Veranstaltung unter freiem Himmel erstreckte sich auch auf die Straßen und
Plätze anderer Belgrader Bezirke. Die Bewohner*innen dieser Stadtteile wurden am
ersten Tag des Jahres 2025 von Straßenkünstler*innen, Zauber*innen, Kindertheaterstücken,
Chorgesängen und kreativen Workshops unterhalten. Mit dem Erlös des Verkaufs der roten Clownsnasen werden Hilfsbedürftige unterstützt. Die "Straße
des offenen Herzens" gehört seit 1988 offiziell zu den wichtigsten
städtischen Ereignissen
Medienberichten zufolge wurde Ende 2024 fast in jeder Messstation in Serbien eine übermäßige PM2,5-Partikelverschmutzung gemessen. Die höchste Konzentration von PM2,5 wurde kürzlich in Veliki Crljeni gemessen. Am Nachmittag des 30. Dezember erreichte sie dort über 380 Mikrogramm pro Kubikmeter. Dieser Wert liege sieben Mal über der Grenze, ab der die Umweltschutzagentur die Luft aufgrund erhöhter PM2,5-Konzentrationen als "verschmutzt" bewertet. In Veliki Crljeni wird seit fast siebzig Jahren das älteste Heizkraftwerk Serbiens, Kolubara A, betrieben, das Braunkohle aus dem nahegelegenen Kolubara-Bergbaubecken nutzt. Dieses Heizkraftwerk solle zusammen mit einem weiteren alten Kraftwerk geschlossen werden, die Vorbereitungen wurden vor einigen Monaten begonnen. PM2,5-Partikel sind der Hauptfaktor der Luftverschmutzung in Serbien und zugleich der gefährlichste. Die Partikel verursachen mehr als 10.000 Todesfälle pro Jahr, gibt das offizielle Luftschutzprogramm an, das Serbien Ende 2022 verabschiedet hat.
Anlässlich der Schließung der Gaspipeline durch die Ukraine, über die
russisches Gas in europäische Länder gelangt, hat der serbische Präsident
Aleksandar Vučić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) erklärt, dass dies die
Energiestabilität Serbiens nicht beeinträchtigen werde. Er betonte, wie wichtig
es war, dass die Balkan Stream-Pipeline drei Jahre zuvor durch Serbien gebaut
wurde. Serbien verfüge über ausreichende Mengen an Strom, so Vučić. Die Schließung des russischen Gasflusses durch die Ukraine würde Probleme für die Slowakei und langfristig auch für Österreich schaffen, meint der serbische Präsident. Vučić fügte noch hinzu, dass Serbien über den TurkStream ein zuverlässiger Gaslieferant für "die slowakischen Freunde" sein werde.
Der serbische Premierminister hat mit einer Delegation der Student*innenkonferenz der Universitäten Serbiens über verschiedene Fragen gesprochen, die sich aus den derzeitigen Blockaden der Fakultäten ergeben. Er betonte, dass die Regierung alle Forderungen der Student*innen erfüllt habe und erwarte, dass sich die Rektor*innen der Universitäten und die Dekan*innen der Fakultäten zur Durchführung der Dezember-Prüfungsperiode und den Studiengebühren äußern würden, da der Unterricht aufgrund der Blockade nicht stattgefunden habe. Außerdem wurde über Themen wie Wohnheime, Stipendien und Mensen gesprochen. Zur Erinnerung, die Regierung hat innerhalb von 24 Stunden 195 Dokumente zur Rekonstruktion des Bahnhofs in Novi Sad veröffentlicht, und beschlossen, das Budget für Materialkosten an Fakultäten und Universitäten um 20 Prozent zu erhöhen.
Die Errichtung der ersten U-Bahn-Linie in Belgrad wurde erneut verschoben. Die erste Phase der ersten Linie mit einer Länge von 16 Kilometern und 16 Stationen, von Železnik bis zur Pančevo-Brücke, soll in sechs Jahren abgeschlossen sein. Die Fristen wurden aufgrund der Überarbeitung der Planungsdokumentation und des Bedarfs an zusätzlichen Tests verschoben. Die Frist für den Abschluss der Bauarbeiten bleibt jedoch das Jahr 2028. Der Beginn der Tunnelgrabungsarbeiten ist für Juni 2026 anberaumt.
Der serbische Innenminister empfing kürzlich den Präsidenten von Interpol in Belgrad. Erörtert wurden, unter anderem, die Eröffnung eines regionalen Interpol-Büros in Belgrad. Die Zuständigkeit des Büros in Belgrad, das das siebte weltweit und das einzige in Europa wäre, würde Südosteuropa umfassen. Nordmazedonien, die Türkei, Moldawien, Bosnien und Herzegowina sowie Ungarn unterstützen die Initiative, während sich Österreich positiv geäußert hat. Die serbische Polizei hat in diesem Jahr 123.301 Nachrichten mit Interpol ausgetauscht, 357 internationale Haftbefehle wurden ausgestellt, und 154 Personen wurden im Ausland aufgrund serbischer Haftbefehle verhaftet. In Serbien wurden auf Grundlage ausländischer Haftbefehle 75 Personen festgenommen.
Das serbische Energieunternehmen "Elektroprivreda Srbije (EPS)" hat offiziell die neue Produktionsanlage, den Block B3 mit einer Leistung von 350 Megawatt, im Wärmekraftwerk Kostolac übernommen. Auftragnehmer war das chinesische Unternehmen China Machinery Engineering Corporation. Der Bau der Anlage zusammen mit der Erweiterung der Kapazitäten des Bergbaugebiets "Drmno" hat einen Wert von 715,6 Millionen US-Dollar. Diese Anlage ist der modernste Block im Produktionsportfolio der EPS. Die Anlage wird jährlich zwischen 2,2 und 2,5 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen.
Diese Woche habe die erste regionale Strombörse in dieser Region Europas, an der Serbien, Slowenien und Ungarn teilnehmen, ihren Betrieb aufgenommen, erklärte die serbische Ministerin für Bergbau und Energie. Die drei Länder hätten ihre Börsen zusammengelegt, um den Handel mit Strom effizienter zu gestalten. Gleichzeitig erhöhe dies die Verfügbarkeit von Strom für die Länder, die Bürger*innen und die Wirtschaft und schaffe Bedingungen für günstigere Preise, fügte die Ministerin hinzu. Die regionale Strombörse ADEX-Gruppe gab am Dienstag bekannt, die slowenischen, serbischen und ungarischen Strombörsen BSP, HUPX und SEEPEX unter ihrem Dach vereint zu haben.
Fast 100 Mittelschulen aus mehr als 60 Städten in Serbien haben sich für den Wettbewerb zur Eröffnung neuer innovativer "Makers Labs"-Klassenzimmer beworben. Diese Klassenräume sind mit moderner Technologie ausgestattet, die den Schüler*innen hilft, die für das 21. Jahrhundert erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben. Bisher haben 25 Bildungseinrichtungen smarte Klassenzimmer erhalten. Der Plan ist, in den nächsten drei Jahren weitere 44 Mittelschulen verschiedener Fachrichtungen mit smarten Klassenzimmern auszustatten. Eine der Schulen, die bereits über ein smartes Klassenzimmer verfügt, ist die landwirtschaftlich-chemische Schule "Dr. Đorđe Radić" aus dem zentralserbischen Kraljevo. Damit wurde das Projekt der smarten Landwirtschaft gestartet. "Die Schule verfügt über einen 3D-Drucker, aber auch ein kleines Labor zur Herstellung von Cremes und Etiketten“, zeigt sich die Schuldirektorin begeistert. "Wir haben auch einen smarten Garten, der mit der neuesten Technologie und Sensoren ausgestattet ist, die Klimaveränderungen registrieren. Außerdem haben wir GPS und Drohnen, die den Zustand der landwirtschaftlichen Kulturen überwachen". Auf einen smarten Traktor wird noch gewartet.
Nenad Milanović, ehemaliger Kabinettschef des Belgrader Bürgermeisters, wurde wegen Bestechung zu einer Bewährungsstrafe von acht Monaten verurteilt. Milanović wurde der Bestechung während der Ausübung einer Geschäftstätigkeit für schuldig befunden, weil er im März 2023 angeboten hatte, die Ausschreibung für das Ticketsystem des öffentlichen Nahverkehrs zu manipulieren. Die Ermittlungen gegen Milanović wurden eingeleitet, nachdem BIRN (Balkan Investigative Reporting Network) eine Audioaufnahme veröffentlichte, auf der zu hören ist, wie Milanović Vertreter*innen des türkischen Unternehmens Kentkart anbietet, die Ausschreibung für den neuen Auftrag zu manipulieren, wenn sie der einvernehmlichen Kündigung der bestehenden Vereinbarung zustimmen. Während des Prozesses bestritt Milanović seine Schuld. Er sagte, dass er Kentkart zwar tatsächlich Bestechungsgelder angeboten habe, aber andere Motive gehabt habe. Laut der Aussage von Milanović vor Gericht unternahm er alles in seiner Macht Stehende, um den "schädlichen Vertrag" mit diesem Unternehmen zu beenden.
Die Stadt Belgrad hat eine Ausschreibung für die Einführung eines Informationssystems für Fahrgäst*innen im öffentlichen Verkehr veröffentlicht. Das Ziel des Informationssystems besteht darin, zuverlässige Kommunikationskanäle zu etablieren, beziehungsweise den Nutzer*innen Informationen über alle Änderungen im Tarifsystem, neue Zonen und andere wichtige Neuigkeiten bereitzustellen, so die Belgrader Magistratsabteilung für öffentlichen Verkehr. Ein weiteres Ziel sei es, das Vertrauens der Bürger*innen zu erhöhen. Dazu gehören auch Informationen über günstige Ticketpreise und Investitionen in neue Fahrzeuge zur Verbesserung der Qualität des öffentlichen Verkehrs in Belgrad. Die Magistratsabteilung für öffentlichen Verkehr möchte auf diese Weise Informationskampagnen durchführen, die hervorheben, wie die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel die CO2-Emissionen reduziert und zu sauberer Luft beiträgt. Das beauftragte Unternehmen soll außerdem visuelle Lösungen für Werbung entwickeln und diese auf Werbeflächen in Form von Plakaten, beleuchteten Anzeigetafeln und digitalen Bildschirmen im Inneren aller Öffis anbringen. Der Wert der Ausschreibung beträgt mehr als 1,94 Millionen Euro ohne Mehrwertsteuer.
Ab März 2025 müssen die Beschäftigten in Serbien, die aufgrund einer Krankheit krankgeschrieben werden, sich keine Sorgen mehr machen, wie sie dem*der Arbeitgeber*in eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zukommen lassen. Die Bestätigung der vorübergehenden Arbeitsunfähigkeit wird elektronisch vom Arzt und der medizinischen Einrichtung übermittelt, auch die Krankschreibung selbst wird auf diese Weise abgeschlossen. Ziel des elektronischen Krankschreibungssystems ist es, alle relevanten Institutionen wie Arbeitgeber*innen, medizinische Einrichtungen und die Krankenversicherungsanstalt (RFZO) miteinander zu verbinden. Das System soll einer Erleichterung für die Bürger*innen sein, da sie die Bescheinigungen nicht mehr zum*zur Arbeitgeber*in bringen müssen – der*die Arbeitgeber*in erhält die Informationen direkt von der medizinischen Einrichtung. Wenn ärztlich festgestellt wird, dass eine Krankschreibung erforderlich ist, wird diese Information automatisch an den*die Arbeitgeber*in übermittelt, ohne dass die Patient*innen den*die Arbeitgeber*in in Papierform benachrichtigen müssen. Die Ärzt*innen geben die voraussichtliche Dauer der Krankschreibung an, in einigen Fällen wird eine Kontrolluntersuchung erforderlich sein. Wenn dies nicht notwendig ist, wird das System automatisch die Bescheinigung generieren und dem*der Arbeitgeber*in zusenden. Der*die Arbeitgeber*in hat keinen Zugang zu den medizinischen Unterlagen der Patient*innen, sondern erhält nur Informationen darüber, wann die Krankschreibung begonnen hat und wie lange sie voraussichtlich dauern wird, teilte das Gesundheitsministerium mit.
Laut einer neuen, in Serbien durchgeführten Studie sind verschmutzte Luft und verschmutztes Wasser die Hauptursachen für Multimorbidität, die in dieser Studie als das Vorliegen von zwei oder mehr chronischen, nicht übertragbaren Krankheiten definiert wird. Die Studie wurde vom Institut für gesundes Altern der Universität Sheffield geleitet, in Zusammenarbeit mit der Universität Belgrad, der Universität Aston, dem Institut für öffentliche Gesundheit Serbiens und der serbischen Umweltagentur. Bezüglich der Luftqualität untersuchte die Studie die Werte von PM10-Teilchen, Schwefeldioxid (SO2), Stickstoffdioxid (NO2), Kohlenmonoxid (CO) und Ozon (O3) im Jahr 2019. Die Werte wurden aus dem staatlichen Netzwerk von Messstationen zur Überwachung der Luftqualität gewonnen. Es wurden sechs Kategorien von Multimorbidität festgestellt: kardiovaskulär-koronare Herzkrankheit, Bluthochdruck, Myokardinfarkt und andere, das metabolische Syndrom – Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Hyperlipidämie, respiratorische Faktoren – Asthma, chronische Bronchitis, COPD, Lungenemphysem und andere, muskuloskelettal – chronische Rückenschmerzen, Halswirbelsäulendeformität, Bluthochdruck und andere. Die gesamte Anzahl von Multimorbiditätsfällen in Serbien beträgt 33,4 Prozent.
Das zwischenstaatliche Komitee der UNESCO zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes hat auf seiner 19. Sitzung in Asunción, Paraguay, beschlossen, die slowakische naive Malerei aus Kovačica – einer Gemeinde in der serbischen Provinz Vojvodina – in die Liste des Weltkulturerbes aufzunehmen. Die Malerei befindet sich seit 2012 im Nationalen Register des immateriellen Kulturerbes Serbiens. Auf der Sitzung wurden insgesamt 63 Nominierungen für die Aufnahme in drei Listen des Weltkulturerbes geprüft. Die naive Malerei aus Kovačica ist das sechste Kulturgut, das Serbien in den letzten zehn Jahren in der repräsentativen Liste des Weltkulturerbes der UNESCO eintragen konnte. Obwohl die Slowak*innen in Serbien keine zahlenmäßig große ethnische Minderheit sind, sind sie für ihre kulturellen und künstlerischen Aktivitäten – insbesondere die naive Malerei – bekannt.
Der Bürgermeister von Belgrad, Aleksandar Šapić (SNS - Serbische Fortschrittspartei), erklärte, dass er sich nach Ablauf seiner aktuellen Amtszeit aus der Politik zurückziehen werde. Wie er hinzufügte, habe er das Amt des Bürgermeisters mit reichhaltiger Erfahrung in der Leitung des Bezirks Novi Beograd angetreten. Nach dem Ablauf seiner zweiten Amtszeit als Belgrader Bürgermeister sei es aber genug, so Šapić. Auf die Frage, ob er "mit Belgrad oder mit der Politik aufhöre", antwortete Šapić: "Mit der Politik."
Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen wird auf ihre Rechte, sowie auf ihre Stellung in der Gesellschaft erinnert. 2024 wurden in Belgrad 68 neue Rampen für Menschen mit Behinderungen installiert, die meisten davon in den Bezirken Novi Beograd und Zemun, die zu den größten Bezirken Belgrads gehören. Die Rampen werden entsprechend den Anfragen der Wohnungsgemeinschaften aufgestellt. Laut aktuellen Daten aus dem Jahr 2022 leben im Stadtgebiet von Belgrad 68.280 Menschen mit Behinderungen, das entspricht 4,4 Prozent der Bevölkerung.
Belgrad ist am 3. und 4. Dezember Gastgeber des Gipfels der Globalen Partnerschaft für Künstliche Intelligenz (GPAI). Dieses Ereignis wird über 1.000 Teilnehmer*innen aus mehr als 45 Ländern zusammenbringen, darunter Wissenschafts- und KI-Minister*innen sowie die weltweit führenden Expert*innen auf diesem Gebiet. Der Gipfel wird mehr als 30 Podiumsdiskussionen und Sitzungen mit über 100 internationalen Sprecher*innen umfassen, die über ethische, technologische und gesellschaftliche Aspekte der Künstlichen Intelligenz diskutieren werden. Am zweiten Tag der Veranstaltung wird auf dem Ministergipfel die Annahme der Belgrader Erklärung erwartet, wodurch Serbien erneut seine Schlüsselrolle in der globalen Entwicklung der Künstlichen Intelligenz unter Beweis stellt.
Der Internationale Rat für Kulturdenkmäler und schutzwürdige Bereiche (ICOMOS) Serbiens hat die serbische Regierung erneut aufgefordert, die Entscheidung zur Streichung des Generalstabs aus dem Register der unbeweglichen Kulturgüter rückgängig zu machen. Der Rat betonte, dass die Regierung im Einklang mit dem Gesetz handeln und ihre Schutzinstitutionen in den gesamten Prozess einbeziehen sollte. Laut dem Rat stellt diese Entscheidung den Sinn und Zweck des Gesetzes über das Kulturerbe sowie die Bestimmungen der serbischen Verfassung infrage.
Das Kommunalunternehmen "Beogradski vodovod i kanalizacija" hat die Zustimmung zur Entscheidung über eine Preiserhöhung von 17,5 % für die Lieferung von Wasser und die Abwasserentsorgung durch einen Beschluss des Bürgermeisters von Belgrad, Aleksandar Šapić (SNS – Serbische Fortschrittspartei), erhalten. Als Hauptgrund für die Preissteigerung wird die Erhöhung der Kosten aller Produktionsfaktoren genannt, die den Produktionsprozess beeinflussen. Den größten Einfluss hat der Anstieg der Strompreise, gefolgt von anderen Energieträgern und Chemikalien. Das Kommunalunternehmen "Parking servis" hat ebenfalls eine Änderung der Preise für seine Dienstleistungen angekündigt. Eine Stunde Parken wird je nach Standort zwischen 42 und 85 Cent kosten. Auf einigen Parkplätzen werden die Preise gesenkt, während sie auf anderen erhöht werden.
Mit den neuen Änderungen des serbischen Energiegesetzes gibt es viele Neuerungen, um das Energiesystem zu verbessern und die Sicherheit beim Wechsel zu sauberen Energiequellen zu erhöhen. Außerdem wird das Verbot von Kernenergie in Serbien aufgehoben. Zum ersten Mal wird auch Energiearmut definiert, was bedeutet, dass ein Haushalt keinen Zugang zu grundlegenden Energiedienstleistungen hat, die für ein angemessenes Leben und Gesundheit notwendig sind.
Serbische Unternehmen
erhalten Unterstützung im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI). Die
Wirtschaftskammer Serbien (PKS) hat im Rahmen des Zentrums für digitalen Wandel (CDT) ein Trainingszentrum eingerichtet, welches den Unternehmen in Serbien und
der Region das nötige Wissen und die Skills für den Umstieg auf digitale
Geschäftsmodelle ermöglichen soll. Ein Bestandteil dieser Unterstützung ist ein
Training für KI-Manager*innen. Diese Ausbildung umfasst alle Schlüsselaspekte
des KI-Managements, von technischen Grundlagen, über rechtliche und ethische
Normen bis hin zum Management von KI-Projekten. Das Programm, welches das CDT
in Zusammenarbeit mit Austrian Standards, der österreichischen Organisation für
Standardisierung und Innovation umsetzt, erfolgt im Einklang mit dem
internationalen Standard ISO/IEC 17024 und haftet für Verlässlichkeit und
Qualität.
Der alte Asphalt soll
künftig in Serbien häufiger wiederverwertet werden. In diesem Zusammenhang hat die
serbische Regierung eine Verordnung über die Verwendung von recyceltem Asphalt
bei der Sanierung und Instandsetzung von Straßen verabschiedet. Diese soll
immense Einsparungen bei der Nutzung serbischer Naturressourcen,
insbesondere von Gestein ermöglichen. Alter Asphalt soll von Deponien verstärkt bei der Erzeugung von neuem Asphalt eingesetzt werden und so
erhebliche Umwelt- und Wirtschaftsvorteile schaffen. Das Staatsbudget soll
von diesen Maßnahmen mit jährlichen Einsparungen von mindestens 100 Millionen
Euro profitieren. Es handelt sich um einige der wichtigsten Maßnahmen der
Kreiselwirtschaft als Reaktion auf den Klimawandel in Serbien in den letzten
zehn Jahren, erklärte die Wirtschaftskammer Serbien (PKS), die schon 2018 die
Initiative für eine derartige Regierungsverordnung eingebracht hatte.
Serbien wird die
umstrittene Gesetzesänderung in Bezug auf ausländische Universitäten doch nicht
umsetzen. Wie Serbiens Ministerpräsident Miloš Vučević (SNS – Serbische
Fortschrittspartei) bestätigte, will die Regierung die vorbereiteten
Gesetzesnovellen zurückziehen. Diese sahen die Möglichkeit vor, dass sich
ausländische Universitäten in Serbien ohne Akkreditierung ansiedeln können sowie, dass
Studiengänge an diesen Unis vom Staat finanziert werden. Gegen diese Bestimmungen
hatten zahlreiche serbische Universitäten sowie Rektor*innen, Dekan*innen und
Professor*innen die Stimme erhoben. Die Belgrader Universität hatte sogar mit
einem Streik gedroht, falls die Gesetzesnovellen nicht zurückgenommen
werden. Der serbische Staatspräsident Aleksandar Vučić (SNS) sprach sich gegen die Rücknahme der Gesetzesänderungen aus. Er
wolle sich energisch dafür einsetzen, dass serbische Studiernde an
Auslandsuniversitäten in Serbien studieren und keinerlei Erpressung tolerieren.
Der Vorsitzende der rechten
Partei Einheitliches Serbien (JS), Dragan Marković, ist am 22. November 2024 an den
Folgen einer Lebererkrankung verstorben. Zum Zeitpunkt seines Todes war Marković serbischer Parlamentsabgeordneter und Gemeinderatsvorsitzender der
zentralserbischen Stadt Jagodina. Marković war unter dem Spitznamen "Palma" (Palme) bekannt und war langjähriger Vorsitzender des serbischen Parlamentsausschusses für die
Zusammenarbeit mit Österreich. Er hatte regelmäßige Wien-Exkursionen für
Wirtschaftstreibende sowie Studierende aus Jagodina und Zentralserbien
organisiert. Er war für seine homophoben Aussagen bekannt und wegen der Diskriminierung der LGBT-Community rechtskräftig verurteilt
worden. Er war auch wegen Zuhälterei angezeigt, aber nie angklagt worden.
Die Öffis in Belgrad sollen ab Jänner 2025, nach dynamischen Fahrplänen
verkehren. Eine diesbezügliche Entscheidung wird bis Ende November 2024
vom Belgrader Gemeinderat abgesegnet. Das bedeutet, dass die öffentlichen Verkehrsmittel in der
serbischen Hauptstadt zu Stoßzeiten nicht mehr nach fixen Fahrplänen fahren werden.
Der Antrag
für den Umstieg auf diese Art von Fahrplänen kam von den selbstständigen
Busunternehmen im Belgrader öffentlichen Personennahverkehr, welche die
Mehrheit der Öffis im Hauptstadtverkehr ausmachen. In letzter Zeit wurde
festgestellt, dass sich die Privatunternehmer*innen nicht an die Fahrpläne halten
und es immer öfter vorkommt, dass mehrere Busse hintereinanderfahren. Bezahlt
werden die selbstständigen Busunternehmen nach tatsächlich gefahrenen Kilometern
beziehungsweise stattgefundenen Abfahrten. Die Gewerkschaften der Städtischen
Verkehrsbetriebe Belgrad (GSP) sind entschlossen gegen diese Fahrplanänderungen.
Stattdessen verlangen sie von der Stadt die Einführung von neuen Busspuren
sowie die Synchronisierung von Verkehrsampeln in der Stadt und Vorfahrtrechten für Stadtbusse wo möglich.
Auch sollen Fahrzeuge privater Busbetriebe künftig ohne Firmenbezeichnung
unterwegs sein, was ebenfalls für Kritik sorgt, da die Fahrgäste nicht wissen würden, welches Unternehmen sie fährt und an wen sie sich mit ihrem
Anliegen wenden können.
Das serbische
Finanzministerium veröffentlichte Ende November 2024 die erste Ausschreibung für den geplanten Bau eines riesigen Untergrundaquariums im Belgrader
Park Ušće. Ausgeschrieben wurde die Aufsicht der Bauarbeiten an diesem
Vorhaben. Der Ausschreibungswert liegt bei 1,33 Millionen Euro. Der Tender für
den eigentlichen Bau des Großaquariums soll am 25. Dezember 2024 veröffentlicht
werden. Bereits davor wurde angekündigt, dass das Aquariumsgebäude 5.000
Quadratmeter groß und eine neue touristische Attraktion in Belgrad
sein soll. Das Aquarium soll unterirdisch gebaut werden mit einer großen
Glaswand, mit Blick auf die Donau und die Große Kriegsinsel. Das Projekt gehört zum geplanten Vorhaben für die Umgestaltung des Ušće-Freundschaftsparks, welches außerdem einen
neuen Skating-Park, das Museum der Kunst des 21. Jahrhunderts sowie ein neues
Gebäude für das Naturhistorische Museum vorsieht.
Auf der diesjährigen Rangliste der am schnellsten wachsenden Technologieunternehmen in Zentraleuropa (CE Technology Fast 50), die vom Beratungsunternehmen Deloitte veröffentlicht wurde, befinden sich drei serbische Unternehmen. Das serbische Technologieunternehmen Softech Solutions, das innovative Softwarelösungen zur Automatisierung von Verkaufsprozessen entwickelt, erreichte mit einem vierjährigen Umsatzwachstum von 1.340 Prozent (2020-2023) den 18. Platz. In der Kategorie "Aufstrebende Unternehmen" belegte das Technologieunternehmen Abstract, das sich mit der Verbesserung der Cybersicherheit beschäftigt, den 13. Platz und verzeichnete ein dreijähriges Umsatzwachstum von 389 Prozent (2021-2023). Die Firma Bridgewater Labs, ein modernes Softwareunternehmen, das auf die Entwicklung komplexer ERP-Lösungen unter Anwendung von Künstlicher Intelligenz sowie spezialisierter Web- und Mobilanwendungen spezialisiert ist, belegte mit einem Wachstum von 136 Prozent in drei Jahren den 23. Platz. Zudem wurden in der Kategorie "Stars with Positive Impact" Unternehmen mit Einfluss auf die Gesellschaft, die Geschäftswelt, Innovation, Umwelt und Diversität Bridgewater Labs, Pierre Enterprises und Bakson hervorgehoben. Diese Unternehmen stellen ethische Werte in den Mittelpunkt ihrer Geschäftsmodelle. In diesem Jahr war ein serbisches Unternehmen in der Hauptkategorie "Top 50 der Schnellsten" vertreten.
Die Belgrader Universität hat sich in
16 von 55 wissenschaftlichen Bereichen auf der neuesten Shanghaier Liste
wissenschaftlicher Disziplinen für das Jahr 2024 platziert. Dies ist ein
besseres Ergebnis als im Vorjahr. Zuvor war die größte und älteste
serbische Universität in 13 wissenschaftlichen Bereichen gelistet. Das
beste Ergebnis der Belgrader Universität wurde für Mathematik,
Lebensmittelwissenschaft und -technologie, Veterinärmedizin und Metallurgie
erzielt, wo sie sich im Bereich 101–150 platzierte. In den Bereichen
Chemie, Energiewissenschaft, Landwirtschaft, klinische Medizin, öffentliche
Gesundheit, Zahnmedizin und Pharmazie befindet sich die Universität Belgrad im
Bereich 201–300. In Physik, Biologie und Psychologie belegt sie Plätze im
Bereich 301–400 und in Informatik und Ingenieurwissenschaften sowie in der
Bildungswissenschaft im Bereich 401–500. Die Universität Belgrad befindet sich
in der globalen Shanghaier Liste der besten Hochschulen weltweit im Bereich
401–500.
Serbien wird bis Ende 2027 über fünf Anlagen zur Verarbeitung
von Bauschutt in fünf Regionen verfügen. Das kündigte die Staatssekretärin des
Ministeriums für europäische Integration, Mira Radenović Bojić, an.
Die Anlagen werden sich in den Regionen Pirot, Srem-Mačva, Subotica, Užice und
Valjevo befinden. Der Wert dieses Projekts beträgt 7,5 Millionen Euro, wovon
5,5 Millionen Euro von der Europäischen Union finanziert werden. Zusätzlich zu
den fünf regionalen Anlagen wird im nächsten Jahr mit der Beschaffung mobiler
Anlagen für die Zerkleinerung und Verarbeitung von Bauschutt in Novi Sad,
Niš, Valjevo, Sombor, Smederevo, Inđija und Kragujevac begonnen. Diese Städte
produzieren nach Berechnungen des Umweltschutzministeriums zwischen 24.000 und
52.000 Tonnen Abfall pro Jahr. Die größtmögliche Menge dieses Abfalls soll
künftig nach dem Recycling-Prozess wieder genutzt werden.
Die Lebenserwartung in Serbien wird in den nächsten drei Jahrzehnten voraussichtlich um sechs Jahre steigen. Das schätzen die Expert*innen des serbischen Statistikamtes. Alle Bevölkerungsgruppen – auch die älteren Generationen – werden länger leben, wodurch Serbien insgesamt älter wird. Gründe für den Anstieg der älteren Bevölkerung sind unter anderem der Rückgang der Geburtenrate, eine höhere Lebenserwartung durch medizinischen Fortschritt und die Tatsache, dass die bevölkerungsreichsten Babyboomer das Senior*innenenalter erreicht haben. Das erhöht auch die Zahl der Pensionist*innen erheblich. Demograf*innen erwarten solche Trends auch in der Zukunft. Zwischen den Volkszählungen 2002 und 2011 stieg das Durchschnittsalter bereits um zwei Jahre, bis 2022 um weitere 1,6 Jahre. Die Lebenserwartung von Frauen in Serbien lag 2022 bei 78 Jahren und für Männer bei 73 Jahren. Für 2052 wird erwartet, dass die Lebenserwartung für Frauen auf etwa 84 Jahre und für Männer auf etwa 79 Jahre steigen wird. Der Anteil der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung wird von 21,9 auf 28,5 Prozent steigen, während der Anteil der über 80-Jährigen von 4,5 auf 7,3 Prozent zunehmen wird.
Ab 10. Februar 2025 müssen alle neuen und bestehenden serbischen Prepaid-Mobilnummern auf den Namen der Besitzer*innen registriert werden. Anderenfalls werden die nichtregistrierten Nummern per 10. Mai 2025 abgeschaltet. Das geht aus den Verordnungen des serbischen Gesetzes über elektronische Kommunikation, welches 2023 verabschiedet wurde, hervor. Die Gesetzesbestimmungen zum Mobilnetz treten im Februar 2025 in Kraft, wodurch den Nutzer*innen genügend Zeit eingeräumt wurde, um die aktiven Nummern auf den Namen zu registrieren. Um das Zulassungsverfahren einfach zu gestalten, soll die Registrierung auch über das serbische E-Verwaltungs-Portal möglich sein. Wegen zahlreichen Missbrauchsmeldungen hatten die serbischen Sicherheitsbehörden schon im Jahr 2013 eine Initiative für den Kauf von Prepaid-SIM-Karten ausschließlich mit Personalausweis ergriffen. Die Initiative wurde erst zehn Jahre später gesetzlich unterstützt.
Die Stadt Belgrad will grüner werden und hat nun eine
Strategie für die Entwicklung grüner Stadtinfrastruktur zur
öffentlichen Einsichtnahme vorgelegt. Ein entsprechendes Dokument wurde von der
Forstuniversität Belgrad erstellt und sieht die grüne Transformation der
serbischen Hauptstadt vor. Im Zuge der Strategieumsetzung sind Investitionen in
die Erweiterung von Grünflächen in Höhe von 28,2 Millionen Euro vorgesehen.
Diese sollen teils aus dem Stadtbudget und teils durch Spenden zusammenkommen. Geplant
seien auch öffentlich-private Partnerschaftsprojekte sowie die Gründung eines
Fonds für die Umsetzung der grünen Infrastruktur. Ebenfalls vorgesehen ist die
Gründung eines neuen Stadtbetriebs namens "Belgrader Forstamt", der
die Waldgebiete im Stadtgebiet, in den Vorstädten und dem Großraum
Belgrad verwalten soll. Zu den weiteren Vorhaben gehören die Erstellung
einer digitalen Datenbank der städtischen grünen Infrastruktur sowie
eines digitalen Katalogs optimaler Bewaldungsstandorte.
Der Bau des neuen Nationalstadions in Belgrad soll 960 Millionen Euro kosten. Das geht aus einer Analyse der serbischen Fiskalstrategie für die kommenden Jahre hervor, die von dem unabhängigen Serbischen Fiskalrat durchgeführt wurde. Die Kosten beinhalten auch die begleitende Infrastruktur, wie etwa den Ausbau von Zufahrtstraßen, einer Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage und einer Bahnverbindung zur Stadt sowie andere Infrastrukturobjekte. Das Nationalstadion alleine würde 464 Millionen Euro kosten, erklärte Serbiens Finanzminister Siniša Mali (SNS – Serbische Fortschrittspartei). Der Restbetrag entfällt auf die Infrastruktur, die im Rahmen des Projekts EXPO 2027 im westlichen Außenbezirk Surčin entsteht. Serbische Wirtschaftsexpert*innen weisen aber darauf hin, dass der Preis für den Stadion- und Infrastrukturausbau verglichen zu den ursprünglichen Ankündigungen erheblich angestiegen sei.
Die Stadt Belgrad lässt öffentliche Gebäude auf Einsturzgefahr prüfen. Der Belgrader Oberstadtplaner Marko Stojčić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) gab bekannt, dass etwa Teile der Bezistan-Passage zwischen dem Terazije-Platz und dem Nikola Pašić-Platz wegen Einsturzgefahr für Fußgänger*innen gesperrt sind. Die zuständigen städtischen Dienste erhielten den Auftrag, alle öffentlichen Räume auf mögliche Einsturzgefährdung zu kontrollieren und Sicherheitseinschätzungen zu erstellen. Der Oberstadtplaner rief zudem die Bürger*innen auf, potentielle Gefahren bei der Belgrader Magistratsabteilung für Inspektionsangelegenheiten zu melden und das Betreten von Objekten, die ihnen verdächtig vorkommen, zu vermeiden. Der Grund für diese Sonderinspektion ist die jüngste Tragödie im nordserbischen Novi Sad, als 14 Personen beim Einsturz einer Bahnhofsüberdachung getötet wurden.
Das serbische Umweltministerium veranstaltete
einen "Dialog zum Klimawandel", um gemeinsam mit relevanten
Akteur*innen Wege zu finden, wie Serbien seine Treibhausgasemissionen
senken und die grüne Transformation zur wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Entwicklung nutzen könnte. Das Anpassungsprogramm an die
veränderten Klimabedingungen umfasst 25 vorrangige Maßnahmen zur Reduzierung
zukünftiger Schäden und zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit der
Gesellschaft, insbesondere im Landwirtschaftssektor, der in den letzten Jahren
erhebliche Verluste verzeichnete. Das Ministerium wies darauf hin, dass die
Klimasituation im Land komplex und ernst sei und dass Serbien sich
schneller und stärker erwärme als der globale Durchschnitt – um 1,8 Grad Celsius insgesamt und im Sommer sogar um 2,6 Grad.
Laut einem Bericht der Europäischen Kommission gab Serbien im vergangenen Jahr 7,3 Milliarden Euro für öffentliche Anschaffungen aus, von denen 7,1 Milliarden unter verschiedenen Ausnahmeregelungen außerhalb des Gesetzes über öffentliche Anschaffungen vergeben wurden. Die größte Ausnahme stellen bilaterale Abkommen über strategische Kooperationen mit China und Russland dar, auf die 38 Prozent der gesamten Mittel entfielen, während 51 Prozent aller öffentlichen Anschaffungen bei Ausschreibungen mit nur einer*einem einzigen Anbieter*in vergeben wurden.
Schüler*innen des Mathematischen Gymnasiums in Belgrad konnten bei der 14. Internationalen Mathematik-Olympiade in Antalya sechs Goldmedaillen gewinnen. Andrej Drobnjaković, der Gold in Physik und Chemie gewann, sowie Stefan Šebez, der Gold in Mathematik erhielt, erreichten die maximale Punktzahl in ihren Disziplinen. Vladimir Đurica gewann ebenfalls Gold in Mathematik. Sie alle sind in der 3. Klasse des Gymnasiums. Das vierte Teammitglied und einzige Mädchen, Nina Šušić, ist mit 15 Jahren das jüngste Mitglied und hat sich erst dieses Schuljahr in das Mathematische Gymnasium eingeschrieben. Sie gewann ebenfalls eine Goldmedaille in Mathematik.
Die österreichisch-serbischen Ausgrabungen am archäologischen Fundort Svinjarička čuka bei Leskovac im Süden Serbiens brachten Fragmente eines alten Hauses zutage. 2018 wurde ursprünglich mit den Ausgrabungen begonnen, nun wurden sie im August und September 2024 fortgesetzt. Die neue Entdeckung betrifft Überreste eines rund 7.600 Jahre alten Hauses mit Holzpfosten. Diese Funde liefern Belege für die frühe Besiedlung der Region durch neolithische Bauern vor etwa 8.100 Jahren. Expert*innen glauben, dass diese Entdeckung die bisherigen Modelle infrage stellen könnte, die davon ausgingen, dass die frühen Siedler*innen Europas Nomad*innen oder nur saisonal Ansässige waren.
Die serbische Regierung hat angekündigt, das Werbegesetz abzuändern, um die Werbemaßnahmen von Wettanbieter*innen drastisch einzuschränken. Werbung in Printmedien wird künftig ausschließlich auf den Sportteil beschränkt, während Fernsehwerbung nur im Rahmen von Sportübertragungen erlaubt sein wird. Prominente dürfen nicht mehr für Wettanbieter*innen werben oder Menschen zum Wetten auffordern, erklärte der serbische Handelsminister. Leuchtreklamen und Billboards werden ebenfalls verboten. Laut der Spezialklinik für Suchtkrankheiten in Belgrad ist Glücksspiel die häufigste Form der Abhängigkeit in Serbien. Während vor 15 Jahren hauptsächlich Menschen ab 35 Jahren eine Behandlung suchten, sind heute vor allem junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren betroffen, die häufig bereits in der Schule mit dem Wetten begonnen haben.
Auf der Warteliste des Belgrader Zentrums für Gerontologie stehen derzeit fast tausend Interessierte für Haushaltshilfen. Die Unterstützung im Senior*innenheim umfasst Hilfe beim Kochen, Einkaufen, bei der Rechnungszahlung und dem Kauf von Medikamenten. Obwohl das Gerontologische Zentrum Schulungen anbietet, gibt es nur wenig Interesse bei den Arbeitslosen. Der Hauptgrund dafür ist das niedrige Einkommen von etwa 410 Euro, obwohl eine einzelne Person für die Betreuung von drei bis vier älteren Menschen zuständig ist. Laut dem Zentrum für Gerontologie benötigt die Hauptstadt 660 Fachkräfte, um alle Dienstleistungen zu gewährleisten. Aktuell bekommen 2.400 ältere Bürger*innen in 17 Belgrader Stadtbezirken Haushaltshilfen. Die Stadt leistet an alle Angestellte einmal jährlich eine Unterstützungszahlung von etwa 350 Euro, unabhängig davon, ob sie vorübergehend oder fest angestellt sind.
Die Demontage der alten Belgrader Save-Brücke beginnt am 1. November 2024. Sie wurde während des Zweiten Weltkriegs 1942 als temporäre Brücke errichtet und war damals die einzige Brücke in der Hauptstadt. Laut der Belgrader Baudirektion werde die Brücke in Einzelteile zerlegt, die gesamten Abbauarbeiten und der Abriss der Pfeiler werden bis Oktober 2026 dauern. Über den dauerhaften Standort der alten Brücke wird später entschieden. Gleichzeitig werden die Pfeiler und die Konstruktion der neuen Save-Brücke gebaut, für die schon eine Baugenehmigung erteilt wurde. Der Abbau des alten Übergangs über die Save, der 400 Meter lang ist, ist Teil des Bauprojekts, das den Bau einer neuen Brücke an derselben Stelle sowie den Bau eines Tunnels umfasst. Für die Belgrader Bevölkerung hat die alte Brücke einen sentimentalen Wert. Sie erinnert an die Heldentat des Lehrers Miladin Zarić, der sie am 20. Oktober 1944 vor der Sprengung durch die Nazis gerettet hat, die die Brücke bei ihrem Rückzug zerstören wollten.
Vertreter*innen aller vier repräsentativen Gewerkschaften im Bildungsbereich haben einen Plan für einen Boykott in den Schulen in Serbien erarbeitet, der am Montag, dem 4. November 2024, beginnen wird. Dies wird von einer vollständigen Arbeitseinstellung in den Schulen am Freitag, dem 1. November, und einer großen Protestveranstaltung in Belgrad begleitet. Daran werden Beschäftigte aus Bildungseinrichtungen aus ganz Serbien teilnehmen. Von 4. bis 8. November ist unter anderem ein Boykott in Belgrad geplant. In der kommenden Woche werden Novi Sad, die Vojvodina und die Schulen der Schulverwaltung Valjevo im Streik sein. In der dritten Novemberwoche werden die Unterrichtsstunden in den Schulen der Regionen Niš, Vranje, Leskovac, Zaječar sowie in der Schulverwaltung Kruševac verkürzt. In der vierten Woche wird der Streik in Zentral- und Westserbien stattfinden. Die Gewerkschaften fordern, dass das Einstiegsgehalt der Lehrer*innen ab dem 1. Jänner 2025 dem durchschnittlichen Landeseinkommen entspricht. Die Gewerkschaften verlangen zudem einen sofortigen Beginn der Verhandlungen über die Arbeitskosten für 2025 und einen besonderen Tarifvertrag für Beschäftigte in Grund- und Mittelschulen, da der aktuelle im Frühjahr ausläuft.
Die serbische Regierung hat eine Verordnung zur Festlegung des Raumordnungsplans für das Pumpspeicherkraftwerk (PSW) Bistrica und das Wasserkraftwerk Potpeć beschlossen. Der Plan umfasst eine Fläche von 253 Quadratkilometern auf dem Gebiet der Gemeinden Nova Varoš, Priboj und Prijepolje. Die wichtigsten im Plan vorgesehenen Änderungen beziehen sich auf die Umwandlung von land- und forstwirtschaftlichen Flächen in Bau- und Wasserflächen für den Bau von Energieanlagen, einschließlich des Klak-Speichers, der Versorgungs- und Entwässerungstunnels sowie der ober- und unterirdischen Teile des Systems. Das geplante System des Pumpspeicherkraftwerks Bistrica umfasst mehrere wichtige Infrastruktureinrichtungen, die zusammen den gesamten Energiekomplex bilden. Die obere Speicherkapazität Klak wird durch den Bau des gleichnamigen Damms am Fluss Uvac entstehen, während die bestehende Speicherkapazität Potpeć am Fluss Lim als untere Speicherkapazität genutzt wird. Diese Kombination wird eine brutto Höhendifferenz des PSW Bistrica-Systems von etwa 370 Metern gewährleisten. Mit einer Leistung von über 600 Megawatt wird sie zur Stabilität bei der Energieversorgung Serbiens und der Region beitragen.
Die serbische Regierung hat eine Verordnung verabschiedet, die den Raumordnungsplan des Sondergebiets des Infrastrukturkorridors der Bahnstrecke Belgrad–Niš festlegt. Sie schafft damit die Voraussetzungen für die Modernisierung und den Wiederaufbau der bestehenden Bahnstrecke auf drei Abschnitten: Velika Plana–Gilje, Paraćin–Stalać und Đunis–Trupale. Die Gesamtlänge beträgt rund 109 Kilometer. Mit der Verabschiedung dieses Raumordnungsplans werden
auf diesen Abschnitten die Voraussetzungen für den Bahnverkehr mit einer Geschwindigkeit
von 200 Stundenkilometer und für die Verbesserung der Qualität der
Schieneninfrastruktur der E-70 und E-85 im Korridor 10 geschaffen. Auf diesem
Abschnitt ist die Erweiterung von bestehenden
Strecken geplant, die den Verkehr mit 160 Stundenkilometer ermöglichen werden. Die Reformagenda Serbiens enthält eine Liste von
Projekten, die zur Finanzierung aus dem EU-Investitionsrahmen für den
Westbalkan (WBIF) vorgeschlagen werden. Dazu zählen der Wiederaufbau und die
Modernisierung mehrerer Eisenbahnstrecken, wie der Abschnitt von Valjevo nach
Vrbnica und weiter bis zur Grenze zu Montenegro. Der für Infrastruktur
zuständige Minister Goran Vesić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) sagte, Serbien werde zusammen mit Montenegro
die EU um Unterstützung für die Modernisierung der Eisenbahnstrecke Belgrad-Bar
bitten. Der Wiederaufbau und die Modernisierung der
Eisenbahnabschnitte Stalać – Kraljevo und Kraljevo – Rudnica ist ebenfalls ein Kandidat für EU-Unterstützung. Auf der
Tagesordnung steht auch der Umbau und die Modernisierung des
Eisenbahnabschnitts Ostružnica – Surčin – Batajnica. Dieser Abschnitt ist Teil des
Hauptgüterverkehrskorridors auf dem paneuropäischen Güterverkehrskorridor Alpen
– Westbalkan und dient ausschließlich dem Güterzugverkehr. Zudem steht auch der Wiederaufbau und die Modernisierung des Bahnabschnitts Stara
Pazova – Šid auf der Tagesordnung.
Serbien bereitet sich auf neue Maßnahmen im Bereich der Dekarbonisierung vor. In diesem Sinne haben die Serbischen Stromwerke (EPS) eine Ausschreibung für die Erstellung einer Umweltschutzstudie für die Einstellung der Kohlekraftwerke Kolubara im Belgrader südlichen Vorort Lazarevac sowie Morava in Zentralserbien veröffentlicht. Serbien orientiert sich dabei an der Industrieemmissions-Richtlinie der Europäischen Union (EU), die Umweltschutzstandards zur Reduzierung des Schadstoffausstoßes vorgibt. Laut dem serbischen "Nationalplan zur Emissionsreduzierung" (NERP) konnten die Kraftwerkblöcke, welche diese Bedingungen nicht erfüllen, von 2018 bis 2024 mit einer beschränkten Leistung von 20.000 Arbeitsstunden betrieben werden. Da sich die meisten Kraftwerkblöcke am Ende dieser Laufzeit befinden und die Ausstoßwerte mit den Vorschriften nicht harmonisiert wurden, sollen sie abgeschaltet werden. Das Kohlekraftwerk Kolubara im Süden der Hauptstadt ist das älteste serbische Kraftwerk. Nun könnten die Kraftwerkstandorte einen neuen Zweck erfüllen, wobei die Hauptanlagen in beiden Kraftwerken vorbereitet werden sollen, damit sie im Notfall wieder an das Energieversorgungssystem des Landes angeschlossen werden können. Der Tender im Wert von 325.000 Euro läuft bis 13. November 2024.
Die serbische Regierung hat die Aufnahme eines Kredits in Höhe von 178,38 Millionen Euro für den Bau der ersten U-Bahn-Remise in Belgrad verabschiedet. Damit werden 85 Prozent der Baukosten abgedeckt, während die restlichen Kosten aus dem Stadtbudget bereitgestellt werden sollen. Der Kredit soll bei der Niederlassung der Deutschen Bank in Hong Kong aufgenommen werden. Im serbischen Staatsbudget 2024 sind Kreditverschuldungen bei ausländischen Finanzinstitutionen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro für den Bau der Belgrader U-Bahn vorgesehen. Der Kredit für den Remise-Bau soll binnen 13 Jahren zurückgezahlt werden. Die Gesamtkosten für den Bau des U-Bahn-Depots im südlichen Belgrader Stadtteil Makiš liegen bei 209,9 Millionen Euro. Bereits im Jahr 2023 kam es zur Unterzeichnung des Vertrags über den Bau der U-Bahn-Remise zwischen der Stadt Belgrad, dem serbischen Ministerium für Bau, Verkehr und Infrastruktur sowie dem chinesischen Bauträger Power China. Gemäß früherer bilateraler Vereinbarungen wird das Belgrader U-Bahn-Netz von chinesischen und französischen Firmen gebaut.
Serbien will illegalen Bauabfall-Deponien ein Ende setzen. In dieser Hinsicht wird eine Bauschutt-Regelung vorbereitet, welche Bauinvestor*innen dazu zwingen soll, Nachweise über den Ablauf der Bauschutt-Ablagerung vorzuweisen. Ohne entsprechender Dokumentation des Bauschutt-Ablagerungsverfahrens werden keine Baugenehmigungen erteilt, verspricht Serbiens Minister für Bau, Verkehr und Infrastruktur, Goran Vesić (SNS – Serbische Fortschrittspartei). Eine Ausnahme von dieser Regelung stellen lediglich Baustellen dar, in deren Umkreis von 50 Kilometern es keine Bauschuttdeponien gibt. Laut Minister Vesić gibt es in Serbien mehr als 3.000 illegale Bauabfalldeponien, obwohl die Investor*innen auch bislang verpflichtet waren, den Bauschutt ordnungsgemäß abzulagern. Allerdings waren mit den bisherigen gesetzlichen Regelungen keine Strafen für illegale Ablagerungen von Bauschutt vorgesehen. Landesweit soll es laut Angaben des Bauministeriums 165 geregelte Deponien geben, an denen der Bauabfall gelagert werden kann. Neue Regelungen sehen ebenfalls vor, dass beim Straßenbau in Serbien mindestens 25 Prozent wiederverwertbare Materialen benützt werden mit der Tendenz, dass dieser Prozentsatz bis 2035 verzweifacht wird. Das ganze Verfahren der Bauschuttablagerung soll von lizenzierten Aufsichtsstellen kontrolliert werden.
Eine Delegation der Stadt Belgrad nahm Mitte Oktober 2024 am sechsten China-Mittel-Ost-Europa-Gipfel (China-CEEC) im chinesischen Yantai teil. Im Fokus des Gipfels stand die Zusammenarbeit der Volksrepublik China mit Lokalbehörden in Mittel- und osteuropäischen Ländern. Geleitet wurde die Belgrader Delegation von Gemeinderatspräsident Nikola Nikodijević (SPS – Sozialistische Partei Serbiens). Im Rahmen des Gipfels trafen die Vertreter*innen der Stadt Belgrad Wirtschaftstreibende und Großkonzerne. Dabei präsentierte die Stadt Belgrad Großprojekte in Planung wie etwa den Bau von zwei neuen Brücken sowie zwei Straßentunnels unter der Belgrader Innenstadt. Die chinesischen Baufirmen wurden von Gemeinderatspräsident Nikodijević eingeladen, aktiv an der künftigen dynamischen Umwandlung der serbischen Hauptstadt teilzunehmen und mit ihren Erfahrungen und fortgeschrittenen Technologien ihren Beitrag zu leisten. Das Gipfelformat China-CEEC wurde ins Leben gerufen mit dem Ziel, die interregionale Zusammenarbeit – welche ein breiteres Spektrum von Bereichen wie Wirtschaft, Handel, Verkehr, Wissenschaft und Technologie, Kultur und Bildung umfasst – zu fördern. Der Gipfel ist Teil der chinesischen globalen strategischen Initiative "Neue Seidenstraße".
Das serbische Bahnunternehmen Srbijavoz verbessert sein Angebot für Fahrgäste. Somit sollen künftig Informationen zu allen Zügen und Strecken in Serbien auch über Google Maps zugänglich sein. Laut Serbiens Minister für Bau, Verkehr und Infrastruktur, Goran Vesić (SNS – Serbische Fortschrittspartei), wird den Fahrgästen eine optimale Auswahl für die Reiseplanung, die auch die Kombination von unterschiedlichen Beförderungsarten mit dem Bahnverkehr ermöglicht, zur Verfügung gestellt. Vorerst sind 75 Prozent des geplanten Verkehrsumfangs auf Google Maps eingespeist, bald sollen auch die restlichen Routen aktualisiert werden. Neben Google Maps bietet Srbijavoz auch eine eigene App mit Fahrplänen und Reiseplanungsmöglichkeiten an.
Die graue Zone im Tourismusbereich nimmt immer mehr zu, weswegen Serbien nun handeln will. Das serbische Ministerium für Tourismus und Jugend konzentriert sich auf die Plattform für Unterkunftsbuchungen Booking.com sowie ähnliche Apps und will radikale Maßnahmen einleiten. Diese Plattformen werden seitens der serbischen Behörden illegaler Tätigkeiten beschuldigt, doch Booking.com schiebt die Schuld auf Wohnungs- und Unterkunftsvermieter*innen in Serbien, die Steuern vermeiden. Gespräche mit der Plattform Booking.com hätten bereits stattgefunden, und vorerst hieß es, Serbien überlege sogar radikale Maßnahmen wie das Verbot dieser App. Auf der anderen Seite hat sich Booking.com für bereit erklärt, mit den serbischen Behörden zu kooperieren, und will seine Partner*innen über ihre gesetzlichen Pflichten belehren. Mehr als das sei Booking.com nicht bereit zu tun. Rechts- und Tourismusexpert*innen weisen darauf hin, dass ein Verbot von Booking.com oder anderen Plattformen keine gute Lösung und in der Praxis auch nicht leicht umsetzbar wäre. Sie schlagen stattdessen vor, dass Serbien das Zentrale Informationssystem im Tourismusbereich namens eTourist, welches Unterkunftsvermietungen nur für registrierte Benützer*innen zulässt, stärken und für Vermieter*innen schmackhaft machen soll.
Das serbische Landesstatistikamt hat die Ergebnisse der jüngsten Untersuchung über das serbische Bildungssystem veröffentlicht. Aus den Daten geht hervor, dass die Volksschulbildung in Serbien im Wesentlichen vom Staat übernommen wird. Der Anteil privater Volksschulen an der Gesamtanzahl dieser Einrichtungen beträgt weniger als ein Prozent und ist damit vernachlässigbar. Anders als bei den Volksschulen gibt es im Bereich von Mittelschulen etwa zehn Prozent Privateinrichtungen. Bei der Hochschulbildung steigt dieser Anteil dann deutlich und beträgt 36 Prozent. Bei den Kindergärten liegen die Privateinrichtungen deutlich vorne: 63,4 Prozent der Kindergärten und Vorschuleinrichtungen sind in privater Hand. Die Daten umfassten für 2023 unterschiedliche Niveaus im Bildungsbereich mit insgesamt 1.213.209 Kindern, Jugendlichen und weiteren Personen. Davon waren 19,3 Prozent im Vorschulbereich, 41,5 Prozent in Volksschulen, 18,6 Prozent in Mittelschulen und 20,6 Prozent im Hochschul-/Universitätsbereich.
50 Wissenschafter*innen der Universität Belgrad befinden sich auf der Rangliste der amerikanischen Universität Stanford, welche die zwei Prozent der weltweit am häufigsten zitierten Wissenschafter*innen im Jahr 2024 umfasst. Die Bestplatzierten arbeiten derzeit an der Fakultät für Organisationswissenschaften, am Institut für Nuklearwissenschaften "Vinča" und an der Fakultät für Physikalische Chemie. Unter den gelisteten Wissenschafter*innen befinden sich auch pensionierte und verstorbene Professor*innen, deren Arbeiten jedoch weiterhin zu den meistzitierten gehören.
An jeder der etwa 200 Hauptschulen in Belgrad fehlt mindestens eine Lehrkraft für Mathematik oder Technik und Technologie. Auch in den Fächern Informatik, Physik und Chemie ist die Situation alarmierend. Aktuell werden diese Schulfächer meist von Ingenieur*innen mit einem Diplom einer technischen Fakultät unterrichtet. Diese können jedoch nicht in ein festes Arbeitsverhältnis aufgenommen werden. Der Grund: Durch die letzten Gesetzesänderungen über die Grundlagen des Bildungssystems erfüllen sie die Voraussetzungen nicht. Der Verband der Lehrer*innen für Technik und Technologie plant eine Initiative an das Bildungsministerium. So soll ein Weg gefunden werden, um diese Lehrkräfte umzuschulen, ohne dass sie fünf weitere Jahre studieren müssen.
Das Nikola Tesla Museum wird im nächsten Jahr
aus der Belgrader Innenstadt in eine ehemalige Papierfabrik
umgesiedelt. Letzte Woche wurde ein offener, internationaler, einstufiger und anonymer
Wettbewerb für den architektonisch-urbanistischen Entwurf des neuen Museums
ausgeschrieben. Das Preisgeld beträgt 120.000 Euro. Die Frist für die
Einreichung der Arbeiten ist der 17. Dezember 2024. Am 31. Dezember 2024 werden
die Ergebnisse des Wettbewerbs bekanntgegeben. Die Aufgabe umfasst die
Planung des Museums durch die Sanierung und Umgestaltung des Gebäudes,
die Planung des Außenbereichs – einschließlich Verkehrs- und
Fußgänger*innenzugänge – sowie die Begrünung.
Von 2013 bis 2023 wurden 406 Frauen in Serbien von ihren engsten Angehörigen – Ehemännern, Vätern oder Brüdern – getötet. 293 von ihnen waren Mütter. Viele Kinder waren Zeugen des Femizids. Obwohl Verwandte die Erziehung der meisten dieser Kinder übernommen haben, haben nur wenige den Status von Pflegeeltern. Somit erhalten sie vom serbischen Staat keinerlei finanzielle Unterstützung. Das autonome Frauenzentrum fordert daher die Anpassung der entsprechenden Gesetzesvorschrift über finanzielle Unterstützung für Familien mit Kindern. Denn nur so haben alle Kinder, deren Mütter Opfer von Femiziden wurden, Anspruch auf Kindergeld.
Die Anzahl der Todesopfer bei Verkehrsunfällen in Serbien ist 2024 im Vergleich zu 2023 um neun Prozent gestiegen. Dabei ist die Zahl der jungen Menschen um ein Drittel höher. Seit Jahresbeginn sind auf den Straßen Serbiens 395 Menschen ums Leben gekommen, jede fünfte verstorbene Person ist jünger als 30 Jahre. Die meisten Verkehrsteilnehmer*innen kamen als Fahrer*in eines PKWs (32 Prozent), als Fußgänger*innen (21 Prozent) und als Fahrgäste in einem PKW (19 Prozent) ums Leben. Das teilte die Belgrader Verkehrspolizei mit.
Die Abgeordneten des serbischen Parlaments haben nach vier Tagen parlamentarischer Diskussionen den Gesetzesvorschlag zur Änderung und Ergänzung des Gesetzes über Bergbau und geologische Untersuchungen nicht angenommen. Dieser wurde zuvor von der Opposition eingebracht. Für die Änderungen stimmten 84 Abgeordnete – 128 waren dagegen. Der Vorschlag sollte den Abbau von Lithium und Bor verbieten, da das Projekt "Jadar" laut Opposition eine Gefahr für die Umwelt darstellt.
Die serbische Regierung hat einen Vertrag zur drängenden Erneuerung der Eisenbahninfrastruktur in Serbien unterzeichnet. Der Vertrag sieht ein Darlehen in Höhe von 50 Millionen Euro bei der Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) vor. Diese Mittel werden für die Sanierung von 200 Kilometern Schienen in Serbien verwendet. Das Land saniert jedes Jahr etwa 100 Kilometer Schienen im Wert von 20 bis 30 Millionen Euro. Insgesamt gibt es in Serbien nahezu 3.400 Kilometer Schienenstrecken. Die Infrastruktur wurde die letzten sieben bis acht Jahre kaum instandgehalten. Das führt jetzt zu höheren Kosten für die Erneuerung.
Analysen
zivilgesellschaftlicher Organisationen zeigen, dass in Serbien jährlich über
17.500 Menschen vorzeitig an den Folgen der starken Luftverschmutzung sterben.
Neben den Kohlekraftwerken seien private Heizungen die größte Quelle der
Verschmutzung. Die serbische Umweltschutzbehörde (SEPA) hat einen Bericht über
die Luftqualität für das Jahr 2023 veröffentlicht, der eine gewisse
Verbesserung im Vergleich zu 2022 zeigt. Serbien emittiert im Vergleich zu den
Nachbarländern dennoch die höchste Menge an schwebenden Partikeln pro Kopf (11.580 Tonnen), gefolgt
von Kroatien (9.630 Tonnen), Rumänien (7.550 Tonnen), Tschechien, Slowenien,
Nordmazedonien und Bulgarien mit je 6.500 Tonnen pro Kopf.
Die Vermessungsbehörde der Republik Serbien hat den Prozess der direkten Dateneingabe in den Immobilienkataster durch eine digitale geodätische Vermessung begonnen. Diese Innovation ermöglicht eine effiziente Dateneingabe in den Immobilienkataster, wodurch das gesamte Katastersystem erheblich verbessert wird. "Diese direkte Eingabe ist in ganz Serbien verfügbar und wird insbesondere in großen Städten wie Belgrad, Novi Sad, Niš und Kragujevac das System verbessern, wo die Automatisierung ihren höchsten Stand erreicht hat. Bisher wurden 391 Vermessungstechniker*innen von 309 autorisierten Geodäsie-Unternehmen zertifiziert und in der Verwendung dieses modernen Systems zur direkten Eingabe geschult", teilt die Vermessungsbehörde mit. Einer der wichtigsten Vorteile des neuen Ansatzes sei die enorme Verkürzung der Zeit, die für Änderungen im Immobilienkataster benötigt wird.