Saubere Luft zählt zu den wesentlichen Zielen lebenswerter Städte. Während eines Online-Workshops am 5. Februar bündelten daher Wien und Belgrad ihr Know-how, um sich der Effizienz ihres Luftschutzes zu vergewissern. Die Inhalte des Fachaustausches versprechen äußerst wertvoll für die serbische Hauptstadt beim Kampf gegen Luftverschmutzung zu werden, eine Fortsetzung des Fachaustausches wurde bereits vereinbart.
Besonders im Winter wird Luftverschmutzung für viele Städte zur Belastung – auch für Belgrad. Um die Luftschutzmaßnahmen beider Hauptstädte, die Messung der Luftqualität sowie Schadstoffausstoß-Senkung ging es nun beim Fachaustausch zwischen Expert*innen des Belgrader Sekretariats für Umweltschutz und des Städtischen Amts für öffentliche Gesundheit Belgrad sowie der Wiener Abteilung Umweltschutz (MA 22). Organisiert wurde das Online-Meeting vom Vienna International Office Belgrad.
Eine zentrale Luftschutzmaßnahme ist in Wien die Förderung von weniger motorisiertem Individualverkehr sowie umgekehrt von mehr Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel oder dem Zufußgehen und Radfahren in der Stadt. Das illustrierte eine Präsentation der MA 22. In der österreichischen Hauptstadt messen 17 Stationen die Qualität der Luft – rechtliche Grundlage sind dabei das aus der EU-Luftqualitätsrichtlinie abgeleitete Ozongesetz und Immissionsschutzgesetz-Luft. Weil das Messungsnetz in Belgrad mit 35 Standorten spürbar größer ist, wie Andrej Šoštarić, Leiter der Abteilung für Luftgüte-Messungen des Belgrader Gesundheitsamts, erklärte, war das Interesse beider Seiten hier besonders groß.
Auch interessierte den Belgrader Abteilungsleiter, inwieweit die österreichische Metropole ihre Bürger*innen über Luftqualität informiert. Auf der offiziellen Website der Stadt Wien finden sich unter anderem stündliche Luftgüte-Berichte, die über den Gehalt von Ozon, Feinstaub, Stickstoffdioxid, Schwefeldioxid und Kohlenmonoxid in der Luft Auskunft geben.
Laut Milica Dragović vom Belgrader Umweltschutz-Sekretariat sind es in Belgrad vor allem Einzelkesselanlagen, die die größte Luftverunreinigung verursachen. Hingegen sei die Belgrader Fernwärme schon vollständig auf Erdgas als Heizmethode umgestiegen. Ebenso engagiert sich die Stadt stark dafür, die Bevölkerung für die Nutzung umweltfreundlicher Energiequellen zu motivieren.
Nach einem lebhaften Fachgespräch wurde vereinbart, den Austausch zwischen Wien und Belgrad fortzusetzen. Belgrad wird nun die im Workshop gesammelten Informationen analysieren und abwägen, was auch in der serbischen Hauptstadt umgesetzt werden könnte.
Maßnahmen gegen Schadstoffbelastung in der Luft – Stadt Wien
2023 erneut gute Luft in Wien
Messstellen des Wiener Luftmessnetzes – Stadt Wien
Stadt Belgrad (Englisch)