Eine Fachgruppe von 20 Vertreter*innen der Berliner Senats- und Bezirksverwaltungen traf bei einem Online-Workshop am 13. Dezember auf Wiener Expert*innen. Die Berliner Fachgruppe strebt nach zusätzlichen EU-Förderungen sowie danach, Lösungen zu finden, um den zeitlichen und personellen Aufwand dafür zu optimieren. Expert*innen der Abteilung Europäische Angelegenheiten (MA 27) der Stadt Wien zeigten sich gerne bereit, Berlin Einsicht in Wiener Struktur, Erfahrungen und Know-how auf dem Gebiet des EU-Fördermittelmanagements zu geben.
Das Land Berlin will künftig die EU-Fördermöglichkeiten für die Stadt besser nutzen. Die Verwaltung prüft derzeit unter Federführung des Europabereichs der Senatskanzlei, wie die Bündelung von Beantragung, Abrechnung und Abwicklung von EU-geförderten Projekten erfolgen kann. Ziel ist es, die Fachebenen zu entlasten und kleineren Projektträgern einen erleichterten Zugang zu EU-Förderungen zu ermöglichen. Ein Videoworkshop mit der Stadt Wien ermöglichte es in kurzer Zeit, die entsprechende Struktur sowie die Zuständigkeiten der Stadt Wien in diesem Bereich kennenzulernen. Es wurden die Zuständigkeiten, Strukturen der Fördermittelbereiche, der Personalbestand, vorhandene Unterstützungsstrukturen bei der Fördermittelverwaltung, Professionalisierungsgrad sowie Datenerfassung und Monitoring verglichen.
Im Verlauf des Online-Workshops vom 13. Dezember 2023 wurde schnell deutlich, dass sich die Gliederung der Fördermittelbereiche Wiens und Berlins stark ähneln. Da Berlin bei der direkten Mittelverwaltung zentrale, professionalisierte Beratungsstellen einrichten möchte, über die Wien bereits verfügt, wurde sich dieser Thematik besonders intensiv gewidmet. Großes Interesse bestand am Wiener Modell, das unterstützende Anlaufstellen wie die EuroVienna fördert. Diese entlastet mit ihren kostenlosen Beratungsdienstleistungen auf verschiedene Weise. So wird unter anderem bei Projektgenehmigung auch Personal zur Verfügung gestellt. Die EU-Förderagentur fasst wiederum zusammen, welche Möglichkeiten es hinsichtlich Förderungen gibt. Interessierte Dienststellen oder der Stadt Wien nahe Institutionen können sich an die EU-Förderagentur wenden. Diese würde dann in Frage kommende Förderprogramme empfehlen.
Auch wenn die Lösungsansätze der beiden Städte für diese Herausforderungen mitunter anders ausfallen können, lohnte sich auch hierbei der Blick über den eigenen Tellerrand, wie dieses Beispiel zeigt. Richtig umgesetzt, bergen zentrale städtische Beratungseinrichtungen immenses Potenzial – erfolgreiches Fördermittelmanagement benötigt entsprechend definierte Prozesse und Schnittstellen, um das gesamte Spektrum an Möglichkeiten noch besser ausschöpfen zu können. Umso schöner, dass ein weiterer Austausch mit der EuroVienna in Aussicht gestellt wurde.
Berlin in Europa – Stadt Berlin
Abteilung Europäische Angelegenheiten (MA 27) – Stadt Wien
EU-Förderungen in Wien – Stadt Wien
Euro Vienna
EU-Förderagentur