Der verfügbare Parkraum in Großstädten wird immer knapper. Expert*innen aus Wien und Belgrad tauschten sich daher am 9. April bei einem Online-Workshop über Probleme und Lösungen im Bereich des Parkraummanagements aus. Insbesondere bei alternativen Verkehrsmitteln wie E-Scooter möchte Belgrad von Wiens Erfahrungen lernen.
Belgrad hat im Bereich des Parkraummanagements aktuell alle Hände voll zu tun. Die Stadt, mit einer Bevölkerung von knapp 1,7 Millionen Menschen, sieht sich nicht nur mit einem stetigen Anstieg der zugelassenen Fahrzeuge konfrontiert, sondern muss auch Regelungen für die Parkmöglichkeiten von alternativen Fortbewegungsmitteln wie den immer beliebter werdenden E-Scootern entwickeln. In vielen Haushalten im Zentrum von Belgrad sind drei oder sogar mehr Autos keine Seltenheit. Im Gegensatz zu Städten wie Wien gibt es jedoch kein System von Anrainer*innenparkplätzen. Diese und andere Herausforderungen waren Gegenstand des Austauschs zwischen dem Belgrader Sekretariat für Verkehr und Vertreter*innen der Wiener Magistratsabteilung für rechtliche Verkehrsangelegenheiten (MA 65).
Die Wiener Parkraumbewirtschaftung sowie die Regelungen hinsichtlich Kurzparkzonen und E-Scooter-Abstellplätze wurden den Kolleg*innen aus Belgrad von Mitarbeiterinnen der MA 65 erläutert. Das flächendeckende Kurzparkzonensystem in Wien hat sich als effektiv erwiesen und hat die Bewohner*innen dazu ermutigt, alternative Verkehrsmittel wie Öffis oder Fahrräder zu nutzen oder zu Fuß zu gehen. Im Gegensatz zu Belgrad können Autofahrer*innen in Wien allerdings bezirksweit mit einem Parkpickerl parken.
Für die Belgrader Expert*innen war es wichtig zu erfahren, wie die Anrainer*innenparkplätze in Wien funktionieren. Ebenfalls wurde über die Unterschiede und Regelungen hinsichtlich der Parkplatzreservierung für juristische Personen oder staatliche Institutionen sowie diplomatische Vertretungen diskutiert. Genauso wurde auf die Abstellplätze für E-Scooter, Fahrräder und Motorräder eingegangen. Belgrad verfügt noch immer über kein stationsgebundenes E-Scooter- und Fahrradleihsystem. Allerdings ist ein derartiges System bereits seit Jahren in Planung und werden die Wiener Erfahrungen sehr wertvoll für Serbiens Hauptstadt sein.
Das Online-Treffen ermöglichte den Teilnehmenden aus Belgrad wertvolle Einblicke in Wiens Lösungsansätze zum Thema Parken. Aus diesem Grund plant eine Delegation des Belgrader Sekretariats für Verkehr einen Besuch in Wien, um sich persönlich mit den Best-Practices der Wiener Parkraumbewirtschaftung vertraut zu machen und weitere Erkenntnisse zu gewinnen.
Parken in Wien – Stadt Wien
E-Scooter im Straßenverkehr – Stadt Wien
Regeln für E-Scooter
Parken in Belgrad (Englisch)